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Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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liebenswerter und guter Kerl. Bleibt nur die Frage, ob Emma das auch erkennt. Ich werde jedenfalls alles dafür tun.
    Moment mal, was ist denn das für ein Geräusch? Ein regelmäßiges, dumpfes Klopfen dringt von links an mein Ohr. Da steht das Gästebett, in dem Matthias schlummert. Kommt mir irgendwie bekannt vor, dieses Geräusch. Das klingt fast so, als würde sich jemand einen … Nein. Das kann nicht sein. Das macht er nicht wirklich. Nicht hier in meinem Zimmer, wo ich keine drei Schritte entfernt liege und es hören kann. Oder etwa doch?
    â€žMatthias?“
    Das Geräusch verstummt abrupt. Stattdessen ertönt ein auffällig gewollt und seltsam klingendes Schnarchen.
    â€žWas soll das denn darstellen?“, frage ich leise lachend. „Einen verschnupften Koala?“
    Ein Glucksen ertönt, dann herrscht wieder Stille.
    â€žMatthias, ich weiß, dass du wach bist“, sage ich. „Bitte sag mir, dass du da eben gerade nicht das gemacht hast, wonach es sich angehört hat.“
    â€žTut mir leid, wenn es zu laut war“, entschuldigt sich Matthias. „Ich werde ab jetzt versuchen, leiser zu sein.“
    â€žÃ„h … darum geht es nicht. Du sollst das überhaupt nicht machen, wenn’s geht. Zumindest nicht hier. Nicht, wenn ich auch im Raum bin. Du kannst das gern im Bad machen. Beim Duschen zum Beispiel. Aber sag’s mir bitte nicht vorher. Ich muss das nicht wissen.“
    â€žMein Therapeut hat aber gesagt, ich soll das abends vor dem Einschlafen machen. Vor allem dann, wenn ich gestresst bin. Und heute war ich sehr gestresst.“
    â€žDein Therapeut hat dir verordnet, dass du wichsen sollst?“, frage ich mehr als erstaunt. „Gibt er dir dann als Hausaufgabe Pornos mit, oder wie?“
    â€žNein, damit soll ich gar nicht erst anfangen, sagt er. Ich soll meine Fantasie spielen lassen. Das wäre gut für meine kognitive Entwicklung.“
    â€žKogni-was für eine Entwicklung? Nie gehört, das Wort. Hat das auch was mit Wichsen zu tun?“
    â€žNein, das hat etwas mit Denken zu tun. Quasi mit allem, was so im Kopf abläuft.“
    â€žOkay, verstehe. Genau darum geht es bei mir auch. Deine Geräusche erzeugen Bilder in meinem Kopf, auf die ich kognitiv gut verzichten kann.“
    â€žAlles klar, kein Problem“, sagt Matthias. „Dann warte ich eben, bis du eingeschlafen bist. Gute Nacht.“
    Das ist nicht sein Ernst, oder? Wie soll ich denn einschlafen, wenn ich genau weiß, dass er gleich wieder damit anfängt? Aber gut, von mir aus. Dann versuche ich eben, möglichst schnell einzuschlafen.
    â€žGute Nacht“, sage ich noch und vergrabe meinen Kopf im Kissen. Einschlafen, Tobias. Ganz schnell einschlafen. Am besten an gar nichts denken. Geht das überhaupt – an gar nichts denken? Ich meine, wenn ich versuche, an gar nichts zu denken, denke ich ja schon daran, an nichts zu denken. Hm, gar nicht so einfach. Vielleicht sollte ich mich darauf beschränken, nicht an Matthias zu denken. Nicht an Matthias denken. Nicht an Matthias …
    â€žTobias? Schläfst du schon?“
    Na super. „Nein, du musst noch warten“, brumme ich.
    â€žNicht deswegen“, sagte er. „Kann ich dich mal was fragen? Was Ernstes?“
    â€žOkay, schieß los“, sage ich.
    Er seufzt. „Ich glaube zwar nicht, dass das jemals passieren wird, aber: Wie ist es, ein Mädchen zu küssen?“
    â€žAlso erstens: Das wird ganz bestimmt passieren. Und wenn alles gut läuft, sogar früher als du denkst. Und zweitens: Das ist wunderschön. Es gibt nichts Schöneres.“
    â€žJa, aber ich habe doch noch nie geküsst. Ich weiß doch gar nicht, wie das geht. Worauf muss ich denn da achten?“
    â€žDu musst eigentlich nur darauf achten, den Schlumpf vorher aus dem Mund zu nehmen“, antworte ich.
    â€žNein, ernsthaft, Tobias. Ich brauche noch ein paar technische Angaben. Wie lang dauert so ein Kuss? So lang, wie man die Luft anhalten kann? Was ist, wenn sich die Zähne dabei berühren? Ist das erlaubt? Tut das sehr weh? Muss der Junge mehr saugen oder mehr pusten? Was ist, wenn …“
    â€žLangsam, langsam“, unterbreche ich ihn. „Du machst dir viel zu viele Gedanken. Es gibt keine vorgeschriebene Technik beim Küssen. Da gibt es keinen festgelegten Ablaufplan, das passiert einfach.“
    â€žAber ich mache bestimmt

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