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Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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alles falsch“, seufzt Matthias. „Ich mache immer alles falsch.“
    â€žSo ein Quatsch“, erwidere ich. „Machst du gar nicht. Wenn du alles falsch machen würdest, würde Emma ja wohl nicht mit in den Zoo kommen, oder? Das war schließlich dein Vorschlag, nicht meiner. Und glaub mir, beim Küssen kannst du gar nichts falsch machen. Es sei denn, du hast einen Schlumpf im Mund. Oder ihr habt beide einen Schlumpf im Mund. Dann wird es schwierig.“
    â€žIch denke, das lässt sich vermeiden“, sagt Matthias lachend.
    â€žSehr gut, dann kann ja nichts mehr schiefgehen.“
    â€žOh doch, da kann noch sehr viel schiefgehen. Viel zu viel.“
    â€žWird es aber nicht. Und weißt du warum? Weil du den besten Wingman der Welt hast. Ich krieg das hin. Du wirst sie küssen. Großes Wingman-Ehrenwort.“
    â€žDas wäre zu schön, um wahr zu sein“, seufzt Matthias.
    Ja, ich weiß. Da habe ich den Mund ganz schön voll genommen. Ach, irgendwie kriege ich das schon hin. Irgendwie muss ich das einfach hinkriegen. Aber jetzt muss ich erst mal schlafen. „Je früher du einschläfst, desto schneller wird es passieren“, sage ich gähnend.
    â€žSchlaf gut, Matthias.“
    â€žJa, du auch.“
    Das kurze Zischen eines Inhalators ist zum Glück das letzte Geräusch, das ich höre.

6.
    â€žWusstet ihr eigentlich, dass Flamingos ihre rosa Färbung durch die Aufnahme von Carotinoiden über die Nahrung erhalten?“
    Ja, Matthias. Ich wusste das. Und zwar seit genau sieben Uhr dreißig heute Morgen. Da saß dieser Wahnsinnige nämlich schon mit seinem Laptop im Bett und hat lautstark Flamingo-Fakten vor sich hergebetet. Und das ging den ganzen Vormittag so weiter, bis wir losgefahren sind. Ich weiß jetzt alles über Flamingos, was ich nie wissen wollte.
    â€žOh, die sind so hübsch!“, schwärmt Emma. „Guckt mal, wie der eine da rechts mit dem Kopf wackelt!“
    â€žDas nennt sich Head-flagging “, erklärt Matthias. „Das machen Flamingos, um potenzielle Partner anzulocken.“
    Hoffentlich kommt er jetzt nicht auf die Idee, auch mit dem Kopf zu wackeln. Wobei das ja eigentlich ziemlich praktisch wäre, wenn es bei Menschen auch so etwas gäbe. Vor allem, wenn man schüchtern ist. Dann bräuchte man sein Traummädchen nicht anzusprechen, sondern würde sich einfach nur vor sie hinstellen und mit dem Kopf wackeln. Oder mit den Armen fuchteln. Oder auf einem Bein hüpfen.
    â€žGuck mal, wie schön er jetzt die Flügel spreizt!“, ruft Emma begeistert.
    â€žDas ist ein Wing-salute “, sagt Matthias. „Gehört auch zu dem Ritual.“
    â€žSchnell, mach ein Foto!“, fordert Emma ihn auf. Matthias zückt seine Kamera, aber als er den Auslöser drückt, ist gerade Schluss mit dem Wing-salute .
    Apropos: Als Wing- man konnte ich bisher nicht viel ausrichten. Es gab einfach noch keine Gelegenheit. Ich müsste Emma mal allein erwischen, dann könnte ich vielleicht unauffällig herauskriegen, was sie so von Matthias hält. Oder Steffi, vielleicht weiß sie ja etwas, das uns weiterhelfen könnte.
    â€žOch, schade“, seufzt Emma. „Ich hätte so gern ein Foto mit den gespreizten Flügeln gehabt.“
    â€žKeine Sorge“, sagt Matthias, die Kamera gezückt. „Du kriegst dein Foto. Vorher gehen wir hier nicht weg.“
    Das habe ich befürchtet. Bei den Schneeeulen wollte er auch unbedingt so lange warten, bis eine in seine Richtung guckt. Das hat ewig gedauert. Was Matthias allerdings nicht davon abgehalten hat, in der Zwischenzeit trotzdem gefühlte 100 Fotos zu schießen.
    â€žWie viele Fotos hast du eigentlich schon gemacht?“, frage ich aus reiner Neugier. Matthias nimmt die Kamera vom Gesicht und drückt auf den Bedienungstasten herum. „587“, sagt er. „Auf der Speicherkarte ist also noch Platz für 2413.“
    â€žSchnell!“, ruft Emma. „Da spreizt wieder einer seine Flügel!“
    â€žOh, Moment!“, sagt Matthias und drückt hektisch auf seiner Kamera herum. Als er sie wieder im Anschlag hat, ist es zu spät – der Flamingo hat ausgeflattert.
    â€žMist“, ärgert sich Matthias. „Man könnte fast meinen, die machen das mit Absicht. Aber wartet’s nur ab, ich krieg euch noch.“
    â€žDas wäre echt super!“, sagt Emma

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