Ferien, Flirten & Flamingos
also ⦠deine Stiefmutter?â, keucht er. âDu hättest mich ⦠ja ruhig mal ⦠vorwarnen können.â
âSorryâ, erwidere ich grinsend. âIch wusste ja nicht, dass du dermaÃen allergisch auf Stiefmütter reagierst.â
âNur auf ⦠Stiefmütter, die ⦠extrem heià aussehen.â Matthias gibt sich noch einen Schuss mit dem Inhalator und atmet ein paarmal tief durch. âWie hältst du das bloà aus?â, fragt er mich. âLäuft sie immer so hier rum?â
âNein, meistens trägt sie schwarze Spitzenunterwäsche. Oder ihren Bikini. Siehst du dann wahrscheinlich morgen.â
âOh Mann, hör auf!â, stöhnt Matthias. âIch werd gleich ohnmächtig!â
âJetzt komm mal wieder runter, war doch nur SpaÃâ, sage ich. âNatürlich läuft sie hier nicht in sexy Unterwäsche rum.â
âHast du sie schon mal nackt gesehen?â âEy, jetzt mach mal halblang! Das ist meine Stiefmutter! Wer will denn bitte schön seine Stiefmutter nackt sehen?â
âAlso bei dieser Stiefmutter würde ich sicher nicht Nein sagen.â
âNa das sagt ja der Richtige! Wenn Tamara gerade nackt gewesen wäre, würdest du jetzt vor lauter Reizüberflutung tot drauÃen im Flur liegen.â
âDas stimmt wahrscheinlichâ, seufzt Matthias. âMein Therapeut sagt, dass ich den weiblichen Reizen in meiner derzeitigen körperlichen und psychischen Verfassung nicht gewachsen bin â¦â
âWas habe ich gesagt? Kein Therapeuten-Gequatsche mehr! Komm, wir packen erst mal dein Zeug aus. Und wenn du willst, kannst du vor dem Essen noch kalt duschen. Das ist nämlich die beste Therapie gegen Reizüberflutung.â
3.
âIst da Paprika in der SoÃe?â, fragt Matthias.
âWieso?â, will mein Vater wissen. âBist du allergisch auf Paprika? Das steht aber nicht auf der Liste.â
âNein, neinâ, sagt Matthias. âIch mag Paprika nur sehr gern. Und ich bin auch gar nicht auf so viele Sachen allergisch. Schokolade steht da zum Beispiel nur drauf, weil meine Eltern nicht wollen, dass ich SüÃigkeiten esse.â
Oh Mann, diese Eltern haben sie ja wohl echt nicht mehr alle!
Da merkt man erst mal, wie gut man es hat. Ich meine, ich habe auch oft genug Zoff mit meinem Vater und ärgere mich über ihn. Aber im Vergleich zu Matthias geht es mir elterntechnisch doch verdammt gut.
Keine Schokolade? Das sollten sie mal bei mir probieren, keine Chance! Wahrscheinlich würde ich mich schon aus purem Trotz von morgens bis abends heimlich mit Schokolade vollstopfen, bis ich platze.
âJa, da ist Paprika drinâ, sagt Tamara. âUnd wenn du willst, können wir auch gern noch Schokolade reinmachen.â
âNein danke, nicht nötigâ, sagt Matthias lachend. âSchokolade in der NudelsoÃe muss nicht unbedingt sein.â
Wir sitzen gemütlich auf der Terrasse. Es ist noch schön warm drauÃen, ein perfekter Sommerabend. Tamara teilt die Spaghetti aus. Sie trägt jetzt eine Jeans und eine bis oben zugeknöpfte, kurzärmelige Bluse. Der Zwerg liegt neben ihr in seiner Wiege und schläft.
âHätten Sie vielleicht ein Messer für mich?â, fragt Matthias.
âKlar, warte, ich hol dir einsâ, sagt mein Vater und steht auf.
âEin Messer? Für Spaghetti?â, wundere ich mich.
âIch bin mal fast an einer Spaghetti ersticktâ, erklärt Matthias. âDie ist dann aus der Nase wieder rausgekommen. Das war ganz schön eklig. Seitdem zerschneide ich meine Spaghetti immer vor dem Essen.â
Und das macht er dann auch. Und zwar sehr gründlich. Er zerstückelt die Spaghetti in so kleine Teile, dass es fast so aussieht, als hätte er Reis auf dem Teller. Danach schüttet er so viel SoÃe darüber, dass die Spaghetti-Teilchen darin schwimmen. Ich weià ja nicht. Ich meine, er hat quasi genau dasselbe auf dem Teller wie wir alle. Aber sein Essen sieht irgendwie nicht so aus, als würde es schmecken. Das Auge isst mit. So heiÃt es doch, oder? Das ist wie bei mir mit Erdnüssen und Erdnussbutter. Ich liebe Erdnüsse, da futtere ich locker eine Familienpackung allein leer. Aber mit Erdnussbutter kann man mich jagen. Die mag ich einfach nicht. Weder vom Aussehen noch vom Geschmack her.
âUnd, was habt ihr zwei die nächsten Tage
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