Ferien, Flirten & Flamingos
alles geplant?â, fragt mein Vater.
âÃh ⦠eigentlich nichts Bestimmtesâ, antworte ich und gucke Matthias fragend an. âOder?â
âKeine Ahnungâ, sagt Matthias und zuckt mit den Schultern.
âIhr könntet in den Opel-Zoo gehenâ, schlägt mein Vater vor. âDa ist es sehr schön. Gerade um diese Jahreszeit.â
Wie bitte, was? In den Zoo? Ich bin fünfzehn Jahre alt! Da geht man doch nicht mehr in den Zoo! Ich meine, als ich klein war, habe ich den Opel-Zoo geliebt, da wollte ich jedes Wochenende hin. Aber jetzt war ich bestimmt seit fünf Jahren nicht mehr dort und habe es auch nicht vermisst. Aus dem Zoo-Alter bin ich definitiv raus.
âOpel-Zoo?â, fragt Matthias verwundert. âHab ich noch nie gehört. Was ist das denn? Gibtâs da alte Autos?â
âWas? Neinâ, sagt mein Vater lachend. âDas ist ein ganz normaler Zoo. Er wurde von Georg von Opel gegründet, deswegen heiÃt er so. Ist hier ganz in der Nähe.â
âOh jaâ, sagt Matthias. âAuf Zoo hätte ich echt Lust. Ich hab meine neue Kamera dabei, die könnte ich da gleich mal ausprobieren.â
Mist. Matthias ist offenbar noch nicht aus dem Zoo-Alter raus. Ich will aber nicht in den dämlichen Zoo. Das ist stinklangweilig. Und auÃerdem absolut uncool.
âAch, ich weià nichtâ, wende ich mich mit skeptischer Miene an Matthias. âBist du da nicht auch auf irgendwas allergisch?â
âOh, stimmt, hast ja Recht, das hab ich ganz vergessenâ, sagt Matthias. âIch bin allergisch auf Löwenbisse. Wenn mir ein Löwe den Arm abbeiÃt, muss ich immer ganz schrecklich niesen.â
Tamara lacht laut auf.
âDarüber musst du dir keine Sorgen machenâ, sagt mein Vater schmunzelnd. âIm Opel-Zoo gibt es keine Löwen.â
Na super, fallt mir doch ruhig alle in den Rücken! Ich will nicht in den Zoo, verdammt!
âSehr gut, dann machen wir das!â, ruft Matthias begeistert. âOder, Tobias?â
Da kann ich ja wohl schlecht Nein sagen. Ich will schlieÃlich nicht als Spielverderber und schlechter Gastgeber dastehen. Wenn Matthias unbedingt in den Zoo will, muss ich wohl oder übel in den sauren Apfel beiÃen.
âJa, gut, von mir ausâ, seufze ich. âDann gehen wir eben in den Zoo.â
âWie wärâs mit übermorgen?â, fragt mein Vater. âDa habe ich frei und kann euch hinfahren.â
âOkay, übermorgen, gebongtâ, sagt Matthias enthusiastisch. âDann kann ich mir morgen noch mal in aller Ruhe die Bedienungsanleitung für meine Kamera durchlesen.â
Ja, mach das. Dann kannst du gestochen scharfe Bilder davon machen, wie ich vor lauter Langeweile ins Nilpferdbecken kotze.
Fünf Minuten später haben wir alle aufgegessen. Mein Vater steht auf und räumt die Teller zusammen.
âMöchte jemand Nachtisch?â, fragt Tamara.
Was für eine Frage! Gibt es denn irgendjemanden auf der Welt, der keinen Nachtisch möchte? Ich könnte mich nur von Nachtisch ernähren.
âIch! Ich!â, rufe ich laut. âEine doppelte Portion! Egal, was es ist!â
âAlso wie immerâ, sagt Tamara grinsend. âDu auch, Matthias?â
âKleinen Augenblick, bitteâ, sagt er und zieht sein Smartphone aus der Hosentasche. Er öffnet eine App und tippt irgendetwas in das Display. âIch muss leider verzichtenâ, sagt er enttäuscht. âIch habe die erlaubte Kalorienanzahl für heute schon fast erreicht. Ich dürfte allerhöchstens noch einen halben Apfel essen.â
âSagt wer?â, fragt mein Vater.
âMeine Kalorienzähler-Appâ, antwortet Matthias. âHat mir meine Mutter eingerichtet. Sie sagt immer, ihr gröÃter Horror wäre ein dickes Kind.â
âIch würde ja eher sagen, der gröÃte Horror für jedes Kind ist so eine Mutterâ, seufzt mein Vater. âZeig mal her, diese App.â
Matthias reicht ihm das Handy.
âAha, so, soâ, murmelt mein Vater mit Blick auf das Display. âDa wählt man also eine Höchstkalorienzahl für den Tag aus, trägt dann ein, was man gegessen hat, und wenn man die Zahl überschreitet, wird man benachrichtigt.â
Er tippt kurz auf dem Display herum und gibt Matthias das Handy zurück. âSo, alles geregeltâ, sagt mein Vater. âIch habe dein Limit um
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