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Ferien mit Biss

Ferien mit Biss

Titel: Ferien mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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dickes Metallband; auf der Spitze eines anderen saß eine Art Riesenhut. Ein Budnyk hatte lauter kleine Beulen und sah aus wie eine Salzstange. Ungefähr zwölf Budnyks hingen dicht nebeneinander von der Decke und wurden der Reihe nach immer kleiner. Sie sahen aus wie eine überdimensionale Panflöte.
    Zwischen den Budnyks kapoi hingen starke Metallseile. Zwischen den Budnyks gurond schlängelten sich Wege, Gassen und Straßen.
    »Und was sind das für schwarze Kisten, die überall auf den Straßen liegen?«, fragte Helene.
    »Das ist die S-Bahn«, antwortete Tante Karpa.
    »Die S-Bahn?« Helene versuchte die schwarzen Kisten genauer zu mustern. »Seltsam, sieht gar nicht aus wie ein Zug.«
    »Ist ja auch keiner«, sagte Daka. »Ist die Sarg-Bahn.«
    »Kurz S-Bahn«, fügte Silvania hinzu.
    Vlad Tepes klatschte in die Hände. »Dann wollen wir mal.«
    Elvira Tepes nickte. »Den Rest sieht sich Helene besser aus der Nähe an.«
    Das fand Mihai Tepes auch. Er konnte es kaum erwarten, seine geliebte Heimatstadt wieder zu betreten. Oder zu befliegen.
    »Fahren wir nicht mit dem Bus weiter?«, fragte Helene.
    Mihai Tepes schüttelte den Kopf. »Bistrien ist eine autofreie Stadt.«
    »Zu viel schlechte Luft«, fügte Tante Karpa hinzu.
    Helene schielte vorsichtig über den Plateaurand. »Und wie kommen wir nach unten?«
    »Für Nichtflieger und Flugunfähige gibt es entweder die Rutsche dort hinten«, Tante Karpa zeigte auf ein gewaltiges Holzgebilde, das sehr wackelig und altertümlich aussah. »Oder die Strickleiter dort drüben.«
    »Die Rutsche benutzen wir meistens nur für Warenlieferungen«, fügte Vlad Tepes hinzu.
    »Letzte Woche ist ein ganzes Wildschwein durch ein Loch gefallen und abgestürzt«, sagte Woiwo, wobei er in der Nase bohrte.
    Tante Karpa stieß ihren Sohn in die Seite.
    Woiwos Popel fiel zu Boden.
    »Okay. Die Strickleiter«, sagte Helene.
    »Du kannst auch auf meinem Rücken mitfliegen.« Woiwo breitete die Arme aus und lächelte Helene einladend zu.
    »Vielleicht lieber auf meinem«, bot Vlad Tepes an.
    Und so geschah es. Helene flog auf dem Rücken von Vlad Tepes in die Tiefe. Neben ihr flog Elvira Tepes. Sie flog nicht selbst. Sie klammerte sich an den starken Nacken ihres Mannes und lächelte Helene aufmunternd zu. Dabei brauchte Helene gar keine Aufmunterung. Sie flog für ihr Leben gerne. Am liebsten wäre sie selbst geflogen.
    Ein paar Minuten später umkreisten sie einen großen Budnyk gurond, dessen Spitze sich leicht nach rechts krümmte.
    »Boi-venti in unserem Budnyk!«, rief Tante Karpa, die mit Woiwo direkt hinter Vlad und Helene flog.
    Helene musterte den Budnyk. Sie fand, er ähnelte einer Schlumpfmütze. Dann sah sie in die Tiefe. »Wo ist denn der Eingang?«
    »Hier.« Vlad Tepes flog auf ein Loch ungefähr auf mittlerer Höhe des Budnyks zu.
    Helene runzelte die Stirn. Allein ein- und ausgehen würde schwierig werden. Aber das sollte sie laut Frau Tepes sowieso auf keinen Fall machen. Frau Tepes machte sich nämlich große Sorgen. Wie alle Mütter.
    Im Budnyk war es stockdunkel. Erst, als Tante Karpa ein paar Kerzen anzündete, konnte Helene sich umsehen. »Cool!«, rief sie. Die Wände waren hoch, glatt und glänzten schwarz. An einer Wand stand eine Couch, die mit grünem Samt bezogen war. Sie war bestimmt doppelt so alt wie Helenes Opa. An der Wand über der Couch hing ein ausgestopfter Bärenkopf. Der Bär schielte.
    Neben dem Bären hing eine Klobrille. Elvira Tepes hatte sie ihrem Schwager beim letzten Besuch in Bindburg geschenkt. Es war keine schnöde weiße Klobrille. Elvira Tepes hatte die Klobrille liebevoll gestaltet. Vlad Tepes hatte den wahren Wert der Klobrille erkannt und sie als Kunstwerk an die Wand gehängt.
    Helenes Blick glitt von der Klobrille zu den Stühlen. Sie waren aus massivem Holz. Ihre Beine hatten die Form von Tierkrallen. Der Sitz und die Lehne sahen aus wie ein riesengroßes, weit aufgerissenes Maul. Der Tisch bestand aus zwei dicken, gewaltigen, ungeformten Glasplatten, die auf drei Baumstümpfen lagen. Zwischen den dicken Glasplatten lagen Käfer, Spinnen und Würmer. Sie waren etwas platt. Und sehr tot.
    »Das wäre also die gute Wohnstube«, sagte Tante Karpa. Sie hatte die Arme ausgebreitet, ungefähr zehn Zentimeter vom Fußboden abgehoben und drehte sich einmal um sich selbst. Trotz ihrer Körperfülle sah es sehr anmutig aus. Tante Karpa machte dreimal die Woche Flugpilates. Das zahlte sich aus.
    Helene sah nach oben. »Wieso habt ihr eine

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