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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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war denn »der echte Mann«, mit dem sie gefeiert hat? Ihr Vater, wenn du mir kein Märchen erzählt hast!« Lundquist fasste sich an die schmerzende Schulter. Wenn er sich aufregte, fing es an in der Wunde zu pochen. »Du solltest wirklich klüger sein! Aber ich kann dich trösten – viele Männer zweifeln daran, dass sie der Vater ihrer Kinder sind, schließlich gibt es keine 100%ige Sicherheit. Allerdings ist es nur bei 14% tatsächlich angebracht zu zweifeln. Und bei Gitte … wohl kaum.«
    »Ja, vielleicht hast du recht. Und klar – der Mann an ihrem Geburtstag war wirklich ihr Vater. Er hat mich inzwischen angerufen und freut sich schon wie wild auf sein Enkelkind.«, Lars lächelte verhalten.
    »Oh, Mann!«, Lundquist boxte ihn vorsichtig mit der Faust auf der unverletzten Seite gegen den Oberarm.
    »Sie will nicht, dass wir heiraten. Ein Kind sei kein Grund für eine Ehe – und schon gleich gar nicht für eine Ehe mit einem Polizisten!«, führte Knyst grimmig weiter aus.
    »Und? Da hat sie doch irgendwie auch Recht, oder?«
    »Ja, klar. Aber wir waren doch schon lange ein Paar. Warum dann nicht auch heiraten?«
    »Erstens hast du ja noch viel Zeit, bei Gitte Überzeugungsarbeit zu leisten. Vielleicht willigt sie ja dann doch noch in eine Heirat ein. Zum anderen könnt ihr beide sorgeberechtigt sein, das Kind gemeinsam erziehen, zusammen leben und eine tolle gemeinsame Zukunft haben – ganz ohne Trauschein. Ich glaube, dass ist immer mehr die moderne Form der Familie. Viele junge Frauen möchten nicht mehr heiraten – zu viele Pflichten, zu wenig Rechte, zu viele Steuern. Sie möchten unabhängig bleiben. Ich kann das ganz gut verstehen.«
    »Wenn du meinst«, maulte Lars. »Aber vielleicht kriege ich sie ja auch noch rum«, schloss er mit einem Funken Hoffnung im Blick.
    Wieder öffnete sich die Tür.
    Diesmal stand der Staatsanwalt Henning Bengtson dort. Hinter ihm tauchte plötzlich das blasse Gesicht der jungen Schwester wieder auf:
    »Hier geht es ja zu wie im Taubenschlag«, tadelte sie. »Wie soll sich der Patient erholen, wenn ständig Leute kommen, die ihn aufregen!«
    »Hatte ich nicht das ganze Team nach Hause geschickt?«, brummte Bengtson ungehalten. »Oder willst du mir jetzt weismachen, dass du im Krankenhaus wohnst?«
    Knyst schüttelte den Kopf, dass seine Mähne eindrucksvoll von einer Seite zur anderen flog.
    »Nein. Ich bekenne mich schuldig.« Er erhob sich lachend vom Besucherstuhl, der ähnlich unbequem war, wie die Stühle im Verhörzimmer, nickte seinem Freund zu und verließ schnell den Raum.
    »Also, wie geht’s?«, wollte nun Bengtson wissen und ließ seine Fülle auf den harten Stuhl plumpsen.
    »Es ist noch alles heil. Eine Fleischwunde an der Seite und eine Verletzung an der Schulter – nichts von Belang.«
    »Schön. Vielleicht wunderst du dich, dass ich hierher komme, aber ich habe ein wichtiges Problem mit dir zu besprechen. Und leider ist es so eilig, dass ich nicht warten kann, bis du vollständig genesen bist«, erklärte der Staatsanwalt ernst.
    Lundquist sah ihn neugierig an.
    »Dr. Julius Kramp!« Bengtsons Stimme bekam einen kalten, harten Klang.

Zwei Tage später fand Lundquist bei seiner Rückkehr vom Verbandswechsel eine rote Akte auf dem Tisch seines Krankenzimmers, die jemand offensichtlich unter einen Stapel Zeitschriften herein geschmuggelt hatte.
    »Lars!«, freute er sich und schlug sie auf. Na endlich, dachte er dann, endlich kommt die Erklärung, auf die wir alle gewartet haben.
    Vorsichtig setzte er sich aufs Bett und begann zu lesen.
    Aktennotiz zu Lasse John
    In der Kürze der zu Verfügung stehenden Zeit konnten nur wenige Tests mit dem Verdächtigen durchgeführt werden.
    Alle Angaben sind daher unter Vorbehalt.
    Verdachtsdiagnose: Kombinierte Persönlichkeitsstörung (dissozial, ängstlich, abhängig, Borderline)
    Der Angeklagte lebte seit seiner Geburt äußerst isoliert mit seiner Mutter auf Sommergaard. Die Beziehung der beiden muss als psychopathologisch bewertet werden. Schon früh erklärte ihm die Mutter, sie könne Kinder im Grunde nicht ausstehen. Bedauerlicherweise habe sie die Schwangerschaft zu spät bemerkt und alle Abtreibungsversuche erwiesen sich als ineffektiv.
    Der Patient kann sich an einige Begebenheiten und Unfälle aus der Kindheit erinnern, die allesamt als bewusste Unaufmerksamkeit der Mutter zu interpretieren sind, dieselbst einen tödlichen Ausgang offensichtlich billigend in Kauf genommen hätte. Rätselhaft erschien

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