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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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hätten!«
    »Das kläre ich jetzt noch mit euch – aber dann geht das ganze Lundquist-Team erst einmal nach Hause und entspannt sich! Ich will vor morgen früh um 10 Uhr keinen von euch hier sehen. Stimmungen dürfen unsere Arbeit an diesem so öffentlichkeitswirksamen Fall nicht beeinflussen und wir sollten uns nicht zu irgendwelchen unüberlegten Äußerungen oder Kommentaren hinreißen lassen, vor allem den Medien gegenüber empfehle ich äußerste Zurückhaltung. Ist das allen hier klar?«, dabei sah er jeden einzelnen eindringlich an.
    »Und nun zu unseren Polizisten. Es wird ein Disziplinarverfahren gegen beide angestrengt. Beide sind vom Dienst suspendiert. Wenn es nach mir ginge, würde ich Knut in den Innendienst versetzen; auf eine Position, die ihm keinerlei Kontakt zu fremden Menschen aufbürdet, weil er seinen Fehler erkannt und zugegeben hat. Jan war dazu nicht in der Lage. Deshalb sollte er vielleicht denPolizeidienst ganz verlassen. Meiner Meinung nach zeigt er charakterliche Schwächen. Aber das wird das Verfahren ergeben. Und ab morgen sind die beiden schon nicht mehr hier im Dienst.«
    Die Tür zum Vernehmungszimmer öffnete sich langsam und Lasse John wurde, flankiert von den beiden Wachmännern über den Gang geführt. Er schien sich beruhigt zu haben. Dr. Ekbjerk und Bernt traten zu den anderen.
    »Ich habe ihm eine Spritze gegeben. Vor morgen ist keine Befragung mehr möglich und ich würde, wenn es sich machen lässt, bei der nächsten gerne dabei sein. Oder noch besser – ich führe sie durch?«, der Psychiater sah Bengtson fragend an.
    »Das geht natürlich nicht«, meinte der kopfschüttelnd. »Aber wenn es nötig ist, kann er selbstverständlich Therapiesitzungen bekommen.«
    »Großartig. Dann eben so. Bis morgen!«, fröhlich nickte er der Gruppe zu und eilte über den langen Gang davon.

Lars Knyst fuhr nicht nach Hause, sondern löste sein Versprechen ein und kehrte zu seinem Freund ins Krankenhaus zurück.
    »Okay, Kurzzusammenfassung für gesundheitlich angeschlagene Kollegen: Lasse John ist in Verwahrung, bei den Mordversuchen und dem Widerstand kann er sich auch nicht rausreden – schließlich haben das alle mitbekommen. Den Mord an seiner Mutter müssen wir ihm nachweisen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das nur eine Frage der Zeit und des Labors ist. Die DNA-Analyse wird den endgültigen Beweis erbringen. Beim Verhör ist er plötzlich – nachdem er erst keinen Ton rausgelassen hat – zusammengeklappt und hat angefangen zu schreien und zu jammern. Dr. Ekbjerk wurde gerufen, hat ihn unter seine medizinischen Fittiche genommen und wird wohl mit ihm einige Gespräche führen, um seine Zurechnungsfähigkeit zu überprüfen. Gegen Jan und Knut wurde ein Disziplinarverfahren angestrengt. Bengtson meint, für Knut sollte man am besten eine Stelle im Innendienst suchen, an der er keinen Schaden anrichten kann.«
    »Ach, du glaubst, es gibt eine Stelle, an der er keinen Schaden anrichten kann? Ha!«, mit schmerzverzogenem Gesicht presste Lundquist die Hand auf die Lende.
    »Du siehst müde aus«, stellte Lars fest.
    Lundquist nickte. »Bin ich auch. In meinem Alter kann man so ein paar läppische Aufregungen wohl nicht mehr so gut verarbeiten«, grinste er dann.
    »In deinem Alter sollte man Angebote für eine Auszeitannehmen können und nicht immer sofort wieder ins Büro eilen wollen!«, konterte Lars.
    »Was schreibt die Presse?«, fragte Lundquist und Spannung sorgte für ein unsicheres Schwanken seiner Stimme.
    »Na, was glaubst du denn! Die reinsten Theaterkritiken! Allerdings kein Wort des Bedauerns über die vorherige Ausländerhetze, typisch!«, Lars sah seinen Freund besorgt an: »Aber ich weiß wirklich nicht, ob dir das wirklich gut tut, wenn ich für dich ein paar Schlagzeilen zitiere – du könntest arrogant und selbstgerecht werden.«
    »Na los – nun mach schon. Das Risiko einer charakterlichen Schädigung wirst du wohl eingehen müssen«, drängte Sven Lundquist seinen Freund.
    »Also hier: Hauptkommissar Lundquist von Anfang an auf richtiger Fährte; Sensationelle Verhaftung des Ferienhausmörders; Schwedische Polizei verbucht fantastischen Erfolg: Lundquist schnappt den Killer – reicht das, oder möchtest du noch mehr Balsam für die verwundete Ermittlerseele?«
    »Nein, nein! Gnade! Hör auf! Genug!«, stöhnte Lundquist bühnenreif gequält auf.
    Die Tür wurde aufgerissen und die junge Krankenschwester der Nachtschicht sah mit schreckgeweiteten Augen zu

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