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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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er gegen Britta prallte.
    »Die Annäherungsversuche der männlichen Kollegen dieser Abteilung werden wirklich von Tag zu Tag plumper!«,beschwerte sie sich mit einem missbilligenden Blick auf Björn, dann sprudelte sie los: »Die Sprechstundenhilfe von Dr. Afton aus Smalandsstenar hat mich gerade angerufen. Bei ihnen in der Praxis hat sich am 7. Juni, das war ein Montag, eine Signora Albertini vorgestellt. Sie gab an, ihr Schlafmittel verbraucht zu haben und nun ein neues Rezept zu benötigen, da sie noch weiter reisen wolle und erst in ein paar Wochen wieder zu ihrem Hausarzt gehen könne. Das könnte doch unser Opfer sein – oder?« Sie sah in die verblüfften Gesichter ihrer Kollegen.
    »Da waren es schon zwei!«, stellte Björn trocken fest.
    »Oh, möglicherweise hatten alle Familien eine Oma oder eine Schwiegermutter dabei und vergessen, es bei der Buchung anzugeben«, frotzelte Britta.
    »Wir werden eben alle fragen müssen. Björn ruft die Kollegen in Deutschland an, und Britta bleibt an der Signora Albertini aus Italien dran«, verteilte Lundquist die Aufgaben und murmelte: »Ich dachte, die Familie heißt Martinelli«, während er eine Karte von Süddeutschland aus der untersten Schublade seines Schreibtisches hervorkramte. Er breitete sie auf dem Tisch aus und begann im Index nach St. Peter zu suchen. »A5, D7«, las er vor und Knyst fuhr die Koordinaten mit dem Finger nach. Dann beugten sich beide über das gefundene Planquadrat und kurz darauf rief Knyst: »Hier! Hier ist es!«, und tippte mit dem Zeigefinger auf einen kleinen Punkt.
    »So klein ist es! Ich dachte immer, in Süddeutschland wohnen die Menschen in großen Städten!«, meinte Lundquist überrascht und fügte hinzu: »Da werden die Kollegen ja sicher schnell herausgefunden haben, ob Frau Helm gut aus ihrem Urlaub heimgekehrt ist oder nicht.«
    »Es ist ein berühmter Touristenort, steht hier. Sieh mal! Dieses Fähnchen da steht für Sehenswürdigkeit. Ahh!Eine Kirche«, fasste Knyst die Kurzbeschreibung zu St. Peter zusammen, die er auf der Rückseite der Karte gefunden hatte.
    Nach dem Mittagessen versammelten sich alle Mitarbeiter aus Lundquists Abteilung im kleinen Konferenzraum, um ihre Ergebnisse zusammenzutragen. An der Stirnseite des Zimmers befand sich eine schwenkbare Tafel, deren Rückseite als Projektionswand für Dias oder Filme dienen konnte, rechts daneben ein Flipchart. An der Pinnwand, gegenüber der langen Fensterseite des schlauchartig geschnittenen Raumes hatte Bernt Örnebjerg den Plan mit den Reisedaten der Familien aufgehängt. Um die Namen Martinelli und Kirsten waren mit einem Textmarker dicke neongrüne Kreise gezogen worden, den Namen Neumann hatte Bernt violett unterstrichen.
    Britta, Björn, Bernt, Ole und Lars Knyst hatten sich schon eingefunden, als Lundquist eintrat.
    »So, dann wollen wir mal sehen, was wir schon haben. Vielleicht gelingt es uns, eine Art Ranking der Verdächtigen zu erstellen.« Er rieb seine Hände aneinander, als bemühe er sich darum sie zu wärmen. Dann trat er an die Pinnwand und meinte: »Am besten gehen wir die Familien nacheinander durch und tragen zusammen, was wir über sie in Erfahrung bringen konnten. Danach sehen wir weiter. Dr. Kramp«, er betonte den Namen so, als spräche er über eine ekelerregendes Insekt, »will täglich bis spätestens 15 Uhr einen aktuellen Bericht über unsere Ergebnisse. Seine Sekretärin wird ihn persönlich bei uns abholen.«
    »Er hat wohl Sorge, der könnte sonst auf dem Weg zu seinem Büro verloren gehen, was?«
    »Selbstverständlich wäre es ihm am liebsten, er würde den Täter zwischen den Aktendeckeln finden. Dann könnte er noch heute der Presse seinen großen Triumph über das infame Verbrechen präsentieren.« Lars machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung. Dieser tägliche Bericht für Kramps Pressekonferenz bedeutete nur zusätzlichen Zeitverlust, der die Ermittlungen im schlimmsten Fall tatsächlich verzögern würde.
    »Egal. Wir müssen ihn abliefern und Schluss«, beendete Lundquist das unzufriedenen Gemurre seiner Mitarbeiter und zeigte auf den obersten Name der Liste. »Haben wir inzwischen konkretere Auskünfte von den dänischen Kollegen?«, fragte er dann in die Runde.
    »Ja, haben wir«, begann Bernt und führte aus: »Familie Jacobsen reiste mit ihren Kindern an. Keines davon geht schon zur Schule. Sie sind 1, 3 und 5 Jahre alt. Die Kollegen haben nachgefragt, ob ihnen ein eigenartiger Geruch aufgefallen sei, doch die Eltern

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