Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)
Rückkehr über den unerträglichen Gestank im Ferienhaus beschwerte. Sie haben eine zahlreiche Verwandtschaft. Die Kollegen sind noch mit der Überprüfung beschäftigt. Aber eines ist jetzt schon klar: Bei denen hätte niemand unbemerkt ins Haus eindringen können«, verkündete Ole und warf mit einer schwungvollen Kopfbewegung seine blonde Lockenpracht zurück.»Und warum nicht?«, wollte Bernt wissen.
»Weil dieser Computerfreak praktisch nie das Haus verlassen hat! Der hat die ganze Zeit nur an seinem Laptop gesessen und ›gearbeitet‹. Man stelle sich das nur vor! Der sitzt während der schönsten Wochen des Jahres, auf die sich die meisten Menschen jedes Jahr so unglaublich freuen, wo sie nach Möglichkeit nicht arbeiten gehen und sich frei nehmen, sitzt dieser Kerl im Haus und malträtiert seine Tastatur. Nein, also wisst ihr, das kann ich nicht verstehen!« Ole schüttelte energisch den Kopf.
»Du meinst, der Junge hat die gesamten Ferien in dem Haus verbracht?«, fragte Britta fassungslos und dachte an ihre eigenen Mittsommerunternehmungen und die vergangenen Ferien. Wie konnte man nur den ganzen Sommer vorbeirauschen lassen, ohne ihn zu genießen. Sie war sich zwar nicht oft mit Ole einig, doch in diesem Fall musste sie ihm zustimmen.
»Nun, nach ihnen kamen die Patterssons, die wir schon kennen. Ihre Zwillinge erzählten uns von dem Geruch auf dem Dachboden, der sie an den Gestank der toten Ratte in der Garage erinnerte, die ihre Katze dort früher mal deponiert hatte. Sie konnten aber der Ursache des Geruchs nicht nachstöbern, weil die Hornissen, die auf dem Dachboden ihr Nest gebaut hatten, sie nicht suchen ließen. Hat die Spurensicherung eigentlich in ihrem Bericht überhaupt ein solches Hornissennest erwähnt?« Ole nickte eifrig und Lundquist fuhr fort: »Na schön. Das alles legt ja wohl die Vermutung nahe, dass zu diesem Zeitpunkt die Leiche schon in der Truhe lag. Vorsichtshalber haben wir allerdings die Verwandten der Patterssons überprüft. Es gibt keinen, der etwa auf mysteriöse Weise vor einigen Wochen verschwunden ist. Bleiben demnach noch die Söderlunds.« Er sah in die Runde. »Aus der Akte habe ichentnommen, dass sie von Jokkmokk aus mit dem Wohnmobil in Richtung Süden unterwegs waren. Eine ältere Tante begleitet sie. Den Zwischenstopp in Hjortronbakken haben sie ihretwegen eingelegt. Die Tante sollte eine Pause haben und auch in der Gjuterie einkaufen können. Das war ihr offensichtlich wichtig. Das Ehepaar nutzte die Gelegenheit, um den Küstenabschnitt zwischen Varberg und Falkenberg zu erkunden, von dem sie gehört hatten, dass er sehr schön sei. So haben die Söderlunds ihre Tante oft allein im Sommerhaus zurückgelassen, weil der alten Dame die Fahrerei zu anstrengend war.«
»Die Nachbarn der Söderlunds, die sich während der Abwesenheit der Familie um deren Haus kümmern, wissen leider nicht genau, welche Route sie fahren wollten. Sie werden uns anrufen, sobald sie etwas von ihnen hören«, ergänzte Knyst.
»Demnach bleiben drei verdächtige Familien. Hilmarströms Verwandtschaft haben wir ja schon gecheckt. Er scheidet also aus«, stellte Bernt fest. Er schob die Ärmel seines etwas ausgeleierten Sweatshirts hoch. Sein rundes Gesicht hatte einen unzufriedenen Ausdruck angenommen. Auf seiner zu engen Jeans entdeckte er einen Fleck und begann geistesabwesend an der Stelle zu pulen, während die Gruppe weiterdiskutierte.
»Schon, aber die Pattersonschen Kinder haben den Geruch eindeutig zugeordnet. Wir müssen davon ausgehen, dass die Tote zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schon in der Truhe verstaut worden war«, gab Britta zu bedenken.
»Schade, dass Dr. Mohl sich noch nicht genauer festlegen kann«, seufzte Ole.
»Dass die Kinder den seltsamen Geruch bemerkt haben, beweist letztlich nur, dass die Leiche zu diesem Zeitpunkt anfing zu verwesen«, gab Lundquist zu bedenken, »Esbedeutet gar nichts im Bezug auf den Zeitpunkt, zu dem sie in der Truhe versteckt wurde, oder zu dem sie ermordet wurde.«
Sie sahen sich an. Letztlich konnten sie die Familien gegen Ende der Saison nicht aus ihren Ermittlungen ausnehmen. »Unsere bisherigen Ergebnisse müssen für Dr. Kramp handlich und verständlich zusammengefasst werden. Er wird sich dann mit Freude wieder an die Presse wenden. Britta?« Sven Lundquist sah seine Mitarbeiterin freundlich an.
»Ihr Wunsch sei mir Befehl!«, stöhnte sie theatralisch und breitete ihre Arme in einer Geste der Hoffnungslosigkeit
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