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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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meinten, außer dem normalen Ferienhausmief haben sie nichts bemerkt. Außerdem würden sie immer viel lüften und nach ganz kurzer Zeit hätte das Haus ohnehin nur noch nach Babykost und Babyöl gerochen. Auf die Frage nach der Stange mit dem Haken für die Dachbodenklappe gaben sie an, es sei keine im Haus gewesen.«
    »Woher wissen sie das denn so genau?«, hakte Ole Wikström nach. Er war immer erstaunt, wenn jemand mit Sicherheit sagen konnte, wann und wo welcher Gegenstand gelegen hatte. Er selbst war so unglaublich schlampig, dass Suchen sich für ihn zur Daueraufgabe entwickelt hatte. Schlüssel, Geldbeutel, Sonnenbrille, Kugelschreiber – nie war etwas dort, wo er es vermutete. Böse Zungen behaupteten, Ole sei aus diesem Grund zur Polizei gegangen.
    Suchen aus Berufung.
    »Die Eltern überprüfen die Ferienhäuser, in denen sie wohnen wollen, immer erst gründlich auf eventuelle Gefährdungen für die Kinder. Einen langen Stock mit einem Metallhaken an der Spitze hätten sie dabei bestimmt nicht übersehen. Behauptete jedenfalls Frau Jacobsen, als die Kollegen danach fragten«, erklärte Bernt.
    »Gut. Es hat also undefinierbar gerochen, und die Stange war schon bei der ersten Familie nicht mehr da«, fasste Lundquist zusammen.
    »Vielleicht hat Hilmarström sich getäuscht und die Stange war in diesem Sommer gar nicht im Haus«, gab Britta zu bedenken. »Er hatte sie vielleicht über den Winter im Schuppen und hat sie dort ganz einfach vergessen.«
    »Ja, wäre natürlich möglich. Das müssen wir klären. Wissen wir eigentlich auch etwas über die Verwandten der Jacobsens?«, fragte Knyst, während er sich Notizen machte.
    »Ja. Seine Eltern wohnen in Aarhus und erfreuen sich guter Gesundheit. Ihre Eltern leben in Frederikshavn. Die Mutter ist krank, der Vater arbeitet als Abteilungsleiter in einem kleinen Fisch verarbeitenden Betrieb. Auch ihnen geht es soweit gut. Die dänischen Kollegen haben das alles gründlich für uns überprüft. Andere ältere Verwandte gibt es nicht«, schloss Bernt.
    »Dann können wir die erste Familie wohl zunächst mal streichen. Weiter, was ist mit Familie Kirsten aus Süddeutschland?«, leitete Lundquist zum nächsten Punkt über.
    »Da habe ich die deutschen Kollegen um Unterstützung gebeten«, begann Björn. »Sie haben mit der Familie gesprochen und sowohl nach dem Geruch als auch nach der Stange gefragt. Frau Kirsten meinte, man gewöhne sichschnell an den Ferienhausduft. Eine Stange für die Dachbodenklappe sei ihr nicht aufgefallen. Sie erzählte, dass sie wegen der Kinder viel unterwegs gewesen seien. Schon damit sich die beiden nicht ständig streiten konnten. Die Mutter ihres Mannes, Frau Helm, die ihre Familie in diesem Jahr wie immer begleitete, habe sich ihnen bei diesen Ausflügen nur selten angeschlossen. Die alte Dame genoss lieber die Ruhe im Garten und nutzte die Zeit zum Lesen, wenn der Rest der Familie nicht zu Hause war.«
    »Wie alt sind denn die Kinder?«, wollte Britta Liliehöök wissen.
    »Der Sohn ist vierzehn und die Tochter zehn.«
    »Oh, bestes Zankalter demnach! Ich verstehe.«
    »Ja. Besonders viel Krach gab es wohl um die Badezimmerbenutzung. Ruhe kehrte erst ein, als Frau Kirsten in der Küche einen weiteren Spiegel aufhängte, und sich nun jeder ausgiebig stylen konnte, ohne den anderen dabei zu behindern. Auf die Frage, wo sich Frau Helm jetzt aufhalte, antwortete die Familie auffallend zurückhaltend und vage. Herr Kirsten meinte dann, sie sei inzwischen bestimmt wieder in ihrer Wohnung in St. Peter im Schwarzwald anzutreffen.« Nach einer Pause und einem langen Blick in die erwartungsvollen Gesichter seiner Kollegen setzte er dann hinzu: »Das stimmt aber nicht!«
    »Wieso? Wie meinst du das?«, fragte Bernt Ekhult verblüfft und strich über seinen raschelnden Dreitagebart.
    »Die Kollegen aus St. Peter sind zur Wohnung von Frau Helm gefahren. Doch sie war nicht da. Sie bemerkten allerdings auch keinerlei Anzeichen für eine länger andauernde Abwesenheit, wie zum Beispiel einen vollen Briefkasten oder Ähnliches. Um sich zu vergewissern, klingelten sie bei einer Nachbarin von Frau Helm, einer Frau Schuster. Es stellte sich heraus, dass Frau Helm nochimmer nicht von ihrer Reise im Sommer zurückgekehrt ist. Frau Schuster hat einen Schlüssel für die Wohnung und kümmert sich während der Abwesenheit ihrer Nachbarin um deren Blumen, den Garten und die Post«, zitierte Björn die Informationen aus dem Bericht der deutschen

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