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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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dieFamilie die alte Dame daran hindern wollte, den zu erwartenden Geldsegen zu verringern, indem sie es für sich selbst ›verprasste‹. Allerdings scheint diese Frau Helm sehr aktiv und lebenslustig gewesen zu sein. Da bleibt letztlich auch Raum für jedes andere Motiv. Nur wird dann die Reaktion der Familie noch unverständlicher«, erklärte der Hauptkommissar und fragte dann: »Bist du nur wegen des Berichts so lange im Büro geblieben, oder hattest du noch andere Gründe dafür?«
    »Ich habe mir mal die Unterlagen aus den umliegenden Krankenhäusern angesehen – besonders aus den geschlossenen Psychiatrien, in Deutschland heißt das Maßregelvollzug. Da gibt es ein paar, die man von uns aus durchaus noch bequem mit dem Wagen erreichen kann«, begann Ole zögernd. »Aber bisher konnte ich noch keine Eintragungen finden. Keine Berichte über entlaufene Serientäter, pathologische »Erlöser« oder dergleichen. Aber das kommt ja vielleicht noch. Ich habe noch nicht alles Material durchgesehen«, schloss der junge Mann hoffnungsfroh.
    »Na gut. Bleib dran. Und denk bitte daran, die Streife zu behutsamem Vorgehen zu ermahnen. Die Familien sollen diskret befragt werden. Da sollen sich die Kollegen eben was einfallen lassen. Erhebung zur Verbesserung der Situation Pflegender oder was auch immer. Ach, und ich wollte noch fragen, wie es Britta geht?«
    »Nachdem wir uns als weitgehend resistent erwiesen haben, scheinen ihre Viren jetzt klein bei zu geben und treten wohl den Rückzug aus ihrem bisherigen Lebensraum an. Heute ging es ihr schon viel besser«, gab Ole kichernd Auskunft und meinte dann entrüstet: »Aber du schniefst schon die ganze Zeit und hörst dich so richtig vergrippt an. Dabei hat sie uns doch versichert, ihre Erreger seiennur für Junggesellen gefährlich, wobei sie gefährlich gesagt und wahrscheinlich eher tödlich gehofft hat!«
    »Ich werde mich bemühen, möglichst viele der kleinen Biester im Ausland zurück zu lassen. Um Schaden vom schwedischen Volk abzuwenden. Eine beinahe patriotische Geste«, versprach Lundquist und freute sich darüber, dass es ihm gelungen war, auf den lockeren Ton seines Kollegen einzusteigen.
    »Ich melde mich morgen wieder bei euch. Ansonsten bin ich natürlich über mein Handy zu erreichen.«
    »Bevor du jetzt auflegst, Sven – ich muss dir leider noch sagen, dass die Presse hier weiter ordentlich viel Wind um diesen Ferienhausmord macht. Die haben sich direkt festgebissen. Wahrscheinlich können sie mit ihren schrillen Schlagzeilen die Auflagenstärke ganz schön hoch treiben. Inzwischen fühlt sich beinahe jeder berufen, in der Öffentlichkeit irgendwelche Statements abzugeben und unsere Politiker, Stars und Sternchen dürfen ihre Meinungen über die Sender verbreiten. Du, ehrlich gesagt glaube ich, dass es für uns nicht leicht wird, besonders dann nicht, wenn wir den Fall am Ende etwa gar nicht aufklären.« Kriminalinspektor Ole Wikström klang mit einem Mal besorgt.
    »Ich mag mich ja irren, Ole«, murmelte Lundquist nachdenklich, »aber ich kann einfach nicht glauben, dass eine Urlauberfamilie so ohne weiteres eine Leiche auf dem Dachboden eines Ferienhauses zurücklässt!«
    »Zugegeben, es klingt schon seltsam. Aber stell dir mal vor, Hilmarström hätte die Tote nicht gefunden. Er hat uns ja erzählt, dass er nur deswegen nach jedem Mieter den Dachboden kontrolliert, weil da mal diese Katze eingesperrt gewesen ist. Möglicherweise hätte die Leiche bis zur Entrümpelung des Dachbodens dort in der Truheunentdeckt liegen bleiben können. Und selbst dann wäre sie vielleicht nicht gefunden worden, weil keiner in die Truhe guckt, denn etwas wirklich Wertvolles wäre doch bei Gunnar nicht zu erwarten«, gab Ole zu bedenken.
    »Ja, die Chance hätte tatsächlich bestanden«, räumte Sven Lundquist ein. »Wer weiß, vielleicht liegen in Hunderten von Ferienhäusern unentdeckte Leichen auf den Dachböden«, flachste er und konnte dabei ein ungutes Gefühl nicht ganz unterdrücken. Wenn sich die These von der zurückgelassenen Toten bestätigte, würde das mit Sicherheit weit reichende Konsequenzen für Mieter und Hausbesitzer haben.
    Dann setzte er wieder ernsthaft hinzu: »Aber zuhause wäre die alte Frau doch vermisst worden. Man hätte sich schon eine besonders gute Erklärung ausdenken müssen, um das plötzliche Verschwinden nach den Ferien plausibel zu machen.« Wie Familie Kirsten es getan hatte, dachte er dabei und betastete vorsichtig seine

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