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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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endlich besser, aber in seiner eigenen Angelegenheit konnte er im Augenblick leider gar nichts unternehmen. Dummerweise hatte Hilmarström sein Häuschen in dieser Saison gut vermieten können. Ihm schien, als gäbe es in diesem Sommer nur ›fliegende Wechsel‹. Am Morgen verschwanden die Gäste und am Nachmittag, kurz nach der Inspektion durch Gunnar, rückten schon die nächsten Mieter an.
    Natürlich hatte er mehrere Versuche unternommen, unbemerkt in das Haus zu gelangen, um die Leiche abzutransportieren – aber er musste bald einsehen, dass es ihm unmöglich war genau abzuschätzen, wann die Mieter zurück kamen oder ob noch jemand im Haus war.
    Wie zum Beispiel dieser lästige Computersohn, der das Haus praktisch nie verließ. Warum der überhaupt in Urlaub gefahren war?
    Wenn er nur hätte einbrechen wollen, wäre ihm schon, für den Fall man hätte ihn überrascht, eine plausible Ausrede eingefallen – aber wie sollte man erklären, warum man sich mit einer Frauenleiche über der Schulter in einem fremden Ferienhaus aufhielt?
    Und ihm war bewusst, dass sich mit zunehmender Dauer ihres Aufenthalts in Gunnars Truhe der Zustand der Leiche dramatisch verschlechtert haben musste.
    Seinen genialen Plan konnte er endgültig vergessen!
    Wie hatte er auch nur so blöd sein können!
    Statt die Jungs zu übernehmen, hätte er lieber seine Mutter wegschaffen sollen!
    Dazu war es jetzt zu spät.
    Einen Moment dachte er darüber nach, ob es nicht das Beste wäre, seine Mutter einfach vermisst zu melden. Vielleicht konnte er glaubhaft machen, dass sie in einem unbewachten Moment in geistiger Verwirrung vom Hof gelaufen sei. Der Gedanke war durchaus verlockend: Die Polizei würde überall im Wald erfolglos nach ihr suchen und nach einiger Zeit aufgeben. Vielleicht würde eine Spur Misstrauen aufkommen, würde der eine oder andere annehmen, er könnte etwas nachgeholfen haben – aber das müssten sie ihm schließlich erst einmal nachweisen.
    Am Ende der Saison wäre es ein Leichtes, unbemerkt die Leiche zu holen und irgendwo im Wald zu beerdigen. Selbst wenn sie dann dort gefunden würde … stopp! Sollte die Polizei glauben, sie habe sich selbst vergraben? Nein, kein guter Plan. Und wenn er sie nur ablegte? Einfach unter einem Baum? Nein, die Beamten wüssten, dass die Leiche bei ihrer ersten Suche dort nicht gelegen hatte und man würde anfangen nachzuforschen. Mit der Dosis Schlafmittel in ihrem Körper hätte sie niemals in den Wald laufen können! Schon geriete er in den Kreis der Verdächtigen, wenn es außer ihm überhaupt noch andere gab! Außerdem bestand das Risiko, dass eine der Gastfamilien die Tote in der Truhe fand – und wie sollte sich die Polizei dann wohl erklären, dass seine tote Mutter völlig unbekleidet unter Decken auf Gunnars Dachboden in einer Truhe mit gesichertem Außenriegel lag? Da würde er auch wieder in einen gewissen Erklärungsnotstand geraten, die Gerichtsmedizin würde sich mit ihrem Körper befassen und dabei eben das Schlafmittel … Wie er es auchdrehte und wendete, wahrscheinlich war es jetzt doch das Beste, sich ruhig zu verhalten.
    Ihm würde schon eine Lösung für sein Problem einfallen. Das wichtigste war schließlich, dass er die alte Hexe endlich los war!

Gunnar stellte ächzend die schweren Einkaufstüten auf den Boden, fingerte dann in seiner Jackentasche nach dem Haustürschlüssel und schob ihn beim dritten Versuch mit vom Tragen der schweren Tüten zitternden Händen endlich ins Schloss.
    »Typisch!«, maulte er leise vor sich hin: »Erst schickt sie mich das ganze Zeug einkaufen, und dann hat sie es noch nicht einmal nötig, mir die Tür aufzumachen!« Er hatte es zweimal lange durchdringend klingeln lassen – aber vielleicht, dachte er erbost, hing die gnädige Frau ja schon wieder am Telefon um die neuesten Klatsch-und Tratschgeschichten zu hören, und um einige wesentliche Details bereichert weiterzutratschen.
    Ob das wohl wirklich eine typisch weibliche Eigenart war? Neulich hatte er gelesen, es sei ein Gen identifiziert worden, dass für dieses Getratsche verantwortlich war. Es gab also so etwas wie ein Tratsch-Gen! Und das Verblüffendste war, die Forscher glaubten, dass die Träger dieses Gens früher tatsächlich einen Selektionsvorteil dadurch hatten, dass sie Gerüchte über andere verbreiteten. Also, bei meiner Inga gibt’s dieses Gen bestimmt, dachte er, vielleicht gleich doppelt, und stieß die Tür mit dem Fuß weit auf, bückte sich und hob die

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