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Ferne Ufer

Titel: Ferne Ufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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es hat nichts mit Liebe zu tun.«
    »Worin besteht der Unterschied?«
    Kräftig rieb er sich mit den Händen das Gesicht. Genau der richtige Zeitpunkt für philosophische Erörterungen. Er seufzte schwer, bevor er antwortete.
    »Lieben kann man nur einen Menschen. Das, was du jetzt empfindest, kann jeder Mann bei dir auslösen: Es ist nicht an den einen gebunden.«
    Nur ein Mensch. Entschieden schob er den Gedanken an Claire beiseite und machte sich matt wieder an die Arbeit.
     
    Er landete unsanft im Blumenbeet, ohne sich darum zu kümmern, daß er dabei etliche zarte Pflänzchen zerdrückte. Er fror. Die Stunde vor Morgenanbruch war nicht nur die dunkelste, sondern auch die kälteste, und sein Körper wehrte sich strikt dagegen, ein warmes, weiches Nest mit dem kalten Dunkel zu vertauschen.
    Er dachte an die erhitzte rosige Wange, die er zum Abschied geküßt hatte. Warm spürte er noch ihren Leib unter den Händen, selbst als er in der Dunkelheit nach der kalten Steinmauer des Stalles tastete. Er war so erschöpft, daß es ihm schier unmöglich war, hinüberzuklettern, aber er konnte nicht riskieren, Hughes, den ersten Knecht, durch das Quietschen des Gatters zu wecken.
    Unsicher überquerte er den Innenhof, in dem Wagen und hoch aufgetürmte Bündel für Lady Genevas Abreise bereitstanden, denn nach der Hochzeit am nächsten Donnerstag würde sie ihrem Gemahl in ihr neues Heim folgen. Schließlich stieß er die Stalltür auf und tastete sich die Leiter hoch zu seinem Lager. Er legte sich in das kalte Stroh und zog sich mit dem Gefühl gänzlicher Leere seine Decke über.

15
    Fügungen
    Helwater, Januar 1758
    Passenderweise stürmte es heftig, als die Nachricht Helwater erreichte. Das Pferdetraining, das sonst am Nachmittag stattfand, war wegen des Regens ausgefallen, und die Tiere standen friedlich in ihren Boxen, während Jamie Fraser mit einem aufgeschlagenen Buch auf der Brust gemütlich im Heuboden über ihnen lagerte.
    Es war eins jener Bücher, die er sich von Mr. Grieves, dem Verwalter, ausgeliehen hatte. Es fesselte ihn ungemein.
     
    Meine Lippen, die ich ihm so darbot, daß er nicht umhin konnte sie zu küssen, fesselten ihn, und erregten und ermutigten ihn gleichermaßen. Als mein Blick auf den Punkt seines Gewandes fiel, unter dem verdeckt der wesentliche Gegenstand des Genusses ruhte, erspähte ich sogleich die Wölbung und die Unruhe. Da ich mich bereits zu weit vorgewagt hatte, um dem schönen Lauf der Dinge Einhalt gebieten zu können, und in der Tat auch nicht mehr in der Lage war, mich zurückzuhalten oder gar das zögernde Drängen seiner jungfräulichen Schüchternheit abzuwarten, ließ ich verstohlen meine Hand seinen Schenkel hinaufwandern, bis ich an ihrem Ansatz ein steifes, hartes Glied, gefangen in den Kniehosen, nicht nur sehen, sondern auch ertasten konnte.
     
    Jamie schnaubte kurz, blätterte aber um und ließ sich von dem Gewitterdonner kaum ablenken. Er war derart gefesselt, daß er die Geräusche aus dem Stall zunächst gar nicht mitbekam.
    »MacKenzie!« Als das markerschütternde Gebrüll schließlich doch in sein Bewußtsein gedrungen war, erhob er sich rasch, strich hastig seine Kleider glatt und trat an die Leiter.

    »Aye?« Er neigte sich über den Rand des Scheunenbodens und erblickte Hughes, der soeben den Mund aufsperrte, um zu rufen.
    »Ach, da bist du ja.« Mit seiner knotigen Hand winkte er ihn herunter. Bei feuchtem Wetter litt er stark unter seinem Rheuma.
    »Du mußt helfen, die Kutsche fertig zu machen. Lord Dunsany und Lady Isobel müssen nach Ellesmere fahren«, erklärte Hughes ihm, als er den Fuß auf den Steinboden des Stalls setzte.
    »Jetzt? Bist du irre, Mann?« Er warf einen Blick zu der offenen Tür, hinter der eine Wand aus strömendem Wasser stand. In diesem Augenblick erleuchtete ein jäher Blitz den Himmel und zeichnete ein scharfes Relief des Berges in der Ferne. Draußen im Hof kämpfte Jeffries, der Kutscher, gegen Wind und Regen.
    »Jeffries braucht Hilfe bei den Pferden.« Hughes mußte schreien, um das Toben des Sturmes zu übertönen.
    »Aye, aber weshalb? Weshalb muß Lord Dunsany - ach, verdammt!« Die Augen des ersten Knechts waren trübe. Gewiß ließ sich nichts Vernünftiges aus ihm herausbringen. Angewidert ging Jamie an ihm vorbei und erklomm die Leiter.
    Eine Minute, um sich seinen abgewetzten Umhang überzuwerfen, eine weitere, um das Buch im Heu zu verstecken - Stallknechte mißachten fremdes Eigentum -, und schon glitt er wieder

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