Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
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Stress, Angst und Depressionen aus östlicher Sicht
In der Chinesischen Medizin sind Stress, Angst und Depressionen auf eine Störung oder Blockade im Energiefluss zurückzuführen. Bei der Behandlung gilt es diese Störung zu erkennen und zu beheben.
Zwei wichtige Prinzipien der Chinesischen Medizin
Wie bereits erläutert, wird in der Chinesischen Medizin der Körper als Einheit betrachtet, in dem die Lebensenergie Qi in verschiedenen Leitbahnen fließt. Eine Störung innerhalb dieser energetischen Abläufe macht den Körper krank – und diese Störung hat nicht nur körperliche, sondern auch seelische Auswirkungen.
Nach Auffassung der TCM hat eine Stauung des Qi-Flusses in einer Leitbahn nie nur singuläre Folgen, sondern Auswirkungen auf diverse Mechanismen im Körper – eine Krankheit kommt demnach nie allein. Dahinter steht die Vorstellung, dass die Stauung der Energie im Körper an einer Stelle einen Überfluss und an anderer Stelle einen Mangel erzeugen muss. So, wie die Stauung eines Flusses an einem Ufer zu einer Überflutung führt und eine andere Stelle austrocknen lässt. Wenn ein Organ krank ist, muss also zwangsläufig ein weiterer Bereich des Körpers irgendwie betroffen sein. Manchmal ist diese Wechselwirkung ganz augenfällig. So neigen Menschen mit Neurodermitis häufig zu schweren bronchialen Infekten oder Menschen mit Erkrankungen des Knochenapparates (z. B. Rheuma) plagen sich oftmals mit Blasenerkrankungen.
Da der Mensch in seiner Gesamtheit betroffen ist, hat eine Qi-Störung allerdings nicht nur körperliche, sondern auch seelische Auswirkungen und Wechselwirkungen. So fällt bei Patienten mit hartnäckiger Neurodermitis beispielsweise auf, dass sie zu einer Art Trauer neigen. Natürlich kennt jeder von uns Trauer, aber diese Menschen halten oft länger an Vertrautem fest, als ihnen das guttut, und tendieren so zu einer Art übersteigertem Abschiednehmen. Menschen mit rheumatischen Auffälligkeiten wiederum sind oft sehr ängstliche Typen.
Solche Störungen müssen natürlich nicht auftreten, sie sind aber gerade bei längerer Krankheitsdauer sehr wahrscheinlich. Zudem muss eine Störung nicht unbedingt offensichtlich sein. Viele Begleiterscheinungen einer Qi-Problematik werden erst im späten Krankheitsverlauf deutlich, obwohl sie in der Anlage bereits vorhanden sind. Wie eben bei einem gestauten Fluss die Überflutung sofort sichtbar wird, das Flussbett dahinter aber erst mit der Zeit langsam austrocknet. Aus chinesischer Sicht sind es die übermäßigen Emotionen, die auf Dauer einen negativen Effekt auf die Organe oder die Lebensenergie Qi haben. Hier macht also die Seele den Körper krank. Ebenso kann ein vorgeschädigtes Organ die zunächst gesunde Seele in Mitleidenschaft ziehen. So werden Menschen mit einem schwachen Magen im Laufe der Zeit häufig grüblerisch – laut TCM ein nachvollziehbarer Effekt.
Aber warum neigen Magenkranke zum Grübeln? Warum trauern Neurodermitiker mehr als andere und warum haben Menschen mit rheumatischen Problemen häufiger Angst? Um verstehen zu können, in welchen Zusammenhang die Chinesische Medizin psychische Probleme setzt, muss man sich mit den Grundprinzipien der fernöstlichen Heilkunst vertraut machen.
Yin und Yang und die Wandlungsphasen
Im Folgenden werden wir Ihnen zwei Prinzipien erläutern, die für das Verständnis der TCM wichtig sind: Yin und Yang sowie die Wandlungsphasen. Die Begriffe beschreiben bestimmte Lebensäußerungen, Phänomene etc., die zum besseren Verständnis diesen Prinzipien zugeordnet wurden. Sie ordnen über Hunderte und Tausende von Jahren angesammelte Erkenntnisse einer Erfahrungsmedizin, die für Laien kaum nachvollziehbar sind. Natürlich beruht die Chinesische Medizin nicht nur auf den Prinzipien Yin und Yang sowie den Wandlungsphasen. Diese beiden Begriffe jedoch erlauben es, sich zumindest einen groben Überblick über das Wesen der TCM zu verschaffen, denn durch sie sind die Zusammenhänge von körperlichen und seelischen Vorgängen etwas besser nachvollziehbar. Wenn Sie durch dieses Buch das erste Mal mit Begriffen und Begrifflichkeiten der Chinesischen Medizin konfrontiert werden, mögen Sie auch nach den folgenden Erklärungen die Ideen dahinter nicht gleich bis in die letzten Einzelheiten erfassen können. Zu komplex und für einen westlich geprägten Menschen auch verwirrend ist die Philosophie, die diesen zugrunde liegen.
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