Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
Volksmedizin, die sämtliche Lebensphänomene beobachtet und klassifiziert hat. Sie müssen nicht jede Entsprechung verstehen, wichtig ist, die These einfach einmal anzunehmen. Manche Erkenntnisse der alten Chinesen erschließen sich erst mit der Zeit und durch eigenes Erfahren. Im Folgenden werden die einzelnen Wandlungsphasen eingehend beschrieben. Eine Übersicht über die Wandlungsphasen und ihre Zuordnungen finden Sie in der vorderen Klappe des Buches.
Wandlungsphase Holz
Der Wandlungsphase Holz entspricht die Energie des kleinen Yang – eine Energie, die im Begriff ist, sich auszudehnen. Sie repräsentiert alle Phasen des Wachstums: in der Natur die Zeit des Frühlings, wennder Samen aufgeht, die Knospen sprießen und zur Blüte gelangen; im menschlichen Leben die Kindheit bis hin zur Jugend, die Zeit, in der wir geformt und geprägt werden und heranreifen.
Aber natürlich reifen wir nicht nur in den ersten Jahren unseres Lebens. Immer wieder stehen wir vor Herausforderungen, die unser Leben auf den Kopf stellen, erleben wir Situationen, in denen wir mit etwas Neuem konfrontiert werden oder wir uns selbst ganz bewusst mit Neuem konfrontieren. Zur Wandlungsphase Holz gehört daher die Fähigkeit zu planen, zu organisieren und das Bedürfnis, etwas in die Tat umsetzen zu wollen.
Wenn man nun diese Erkenntnisse weiterspinnt, lassen sich diverse weitere Entsprechungen zuordnen – und das System der Chinesen wird plötzlich ein wenig verständlicher:
Wer etwas plant, muss kreativ sein und über eine gewisse Spontaneität verfügen. Im besten Sinne geht es auch um Toleranz und Offenheit.
Wer seine Ideen in die Tat umsetzen will, ist auf dem Sprung. Muskeln und Sehnen zeugen von der Dynamik und der Spannkraft des Holzelements.
Wer etwas plant, hat ein Ziel vor Augen. So gehören die Augen als Sinnesorgan zur Wandlungsphase Holz. Die Chinesen sind überzeugt, dass die Sehfähigkeit eines Menschen mit der Qualität seiner Holzenergie in direktem Zusammenhang steht.
Werden die aufstrebenden Kräfte behindert, ergeben sich für die Betroffenen zwei typische Verhaltensmuster. Auf der einen Seite eine überangepasste seelische Enge mit Zügen von Intoleranz und Steifheit. Auf der anderen Seite Kompromisslosigkeit, Aggression und extreme Wut mit Hang zum Geiz – pekuniärer wie psychischer Art.
Wer sich ärgert, dem läuft die Galle über – sagt (auch) der westliche Volksmund. Wen wundert’s: Die Organe, die dem Element Holz zugeordnet werden, sind die Galle und die Leber.
Äußerlich erkennbar ist der Holz-Typ an seiner meist kräftigen Statur. Er erscheint sehr vital und eifrig. Eine typische Charaktereigenschaft ist seine ausgeprägte Neugierde. Dies macht ihn auch zu einem sehr leidenschaftlichen Typ, der sich für Ideen in besonderer Weise begeistern kann. Gleichzeitig hat er sehr hohe moralische Ansprüche an seine Mitmenschen, aber auch an sich selbst. Er kann sich im besten Falle selbst gut annehmen und wahrnehmen und weiß seine Bedürfnisse ganz gut einzuschätzen.
Typische Krisen entstehen für ihn aus Stagnation und Hemmung, wenn man ihn, den Macher, nicht so lässt, wie er möchte, oder aber wenn er an seinen eigenen Zielen scheitert. Daraus entwickelt der Holz-Typ eine deutliche Frustration, die in der Folge zu übermäßigem Zorn führt.
Typische seelische Verstimmungen sind durch frustrierende Ereignisse ausgelöste Depressionen. Klassische Ängste zeigen sich beim Holz-Typ seltener. Wenn er allerdings nicht in der Lage ist, seinen übermäßigen Zorn und seine Aggression auszuleben, besteht die Gefahr von Panikattacken. Sie entstehen durch eine Störung der Atmung, die durch die Aggressioneinerseits und die Unterdrückung des Impulses andererseits aus dem Takt gerät.
Wandlungsphase Feuer
Der Wandlungsphase Feuer entspricht das große Yang: eine Energie, die von innen nach außen gerichtet ist und sich nicht weiter ausdehnt, da sie ihr Maximum erreicht hat. In der Natur entspricht die Wandlungsphase Feuer dem Früh- und Hochsommer, im Leben eines Menschen in etwa der Phase zwischen 15 und ca. 35 Jahren.
Es ist die Zeit, in der beim Menschen seine ganze Kraft, seine Fähigkeiten und Stärken, die er in der Jugend (im Holz-Element) angesammelt hat, zutage treten. Nun kommt sein Temperament zum Tragen, Ziele werden in die Tat umgesetzt. Es ist die Zeit der Begeisterung und der größtmöglichen Kraftentfaltung für anderes, für andere und für sich selbst – wenn wir für unser Leben
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