Fernoestliche Heilkunst fuer die Seele
näher kommen.
Depressionen aus chinesischer Sicht
Nirgendwo wird das große Credo der Chinesischen Medizin so deutlich wie bei depressiven Verstimmungen. Denn der freie und ungehinderte Fluss des Qi, unserer Lebensenergie, hat entscheidenden Einfluss auf unser emotionales Gleichgewicht.
Wird der Fluss unseres Qi behindert und kommt ins Stocken, können auch wir uns nicht mehr so recht »entfalten«, kommen »nicht mehr in die Gänge«. Wir verlieren das Interesse an der Welt, weil unsere Lebensenergie schon für uns selbst kaum mehr ausreicht. Wie sollen wir uns da noch um unseren Alltag kümmern können? Die Chinesische Medizin bringt es auf den Punkt: Jede Depression geht mit einer Qi-Blockade einher.
Wenn Sie also unter depressiven Verstimmungen leiden, sollten Sie neben Ihrem Persönlichkeitstyp in jedem Falle auch die Empfehlungen der Wandlungsphase Holz berücksichtigen, denn diese ist für die Regulierung des Qi-Flusses zuständig. Wenn Sie die Energetik Ihres individuellen Typs und des Holzes günstig beeinflussen, dann wird auch Ihre Stimmung nach und nach freundlicher und heller. Die anderen möglichen Ursachen für depressive Verstimmungen aus Sicht der Chinesischen Medizin beschreiben wir in den folgenden Abschnitten. Wenn Sie zu Depressionen neigen, wird der Test im folgenden Kapitel mit großer Wahrscheinlichkeit ergeben, dass Ihr Typus in den Elementen Holz, Erde oder Metall angesiedelt ist. Unter Umständen finden Sie sich auch in mehreren dieser Wandlungsphasen wieder. Natürlich kann es auch bei ausgeprägten Wasser-Typen zu Depressionen kommen. Diese sind dann jedoch eher eine Folge schwerer Ängste oder Traumata, die über einen langen Zeitraum unbehandelt blieben und zu Rückzug und Erstarrung geführt haben. Hier verbergen sich hinter einer Depression also »nur« Ängste. Für derlei Betroffene gilt das Kapitel »Wasser – tiefe Angst und Schock«. Ähnliches gilt für den Feuer-Typ. Er geht manchmal derart verschwenderisch mit seiner Kraft um, dass eine Burn-out-Problematik entstehen kann. Er muss den Lebensfunken wieder entfachen, indem er Kräfte sammelt, denn die Depression ist eine Folge energetischer Erschöpfung.
Holz – Frust und Blockade
Das Hauptgeschehen bei depressiven Verstimmungen spielt sich aus Sicht der Chinesischen Medizin in der Wandlungsphase Holz ab. Holz bezeichnet die Kraft des Frühlings, eines wachsenden Sprösslings, der mit großer Kraft nach oben drängt. Diese Kraft ist eine starke, expansive, fast explosive Yang-Energie. Im seelischen Bereich nutzen wir diese Kraft, um uns im wahrsten Sinne »selbst zu entfalten«. So wird die Leber-Energie (der Wandlungsphase Holz) auch als Feldherr, als Planungsinstanz bezeichnet.
Wenn wir morgens voller Energie in den Tag starten, unsere Ziele und Pläne vor Augen, ist in uns die Leber-Energie aktiv und wirksam. Dann beginnt unser Arbeitstag, tausend Kleinigkeiten stürmen auf uns ein, das Telefon klingelt, der Chef drückt uns ein zusätzliches Projekt auf – und die Verwirklichung unserer schönen Pläne rückt in weite Ferne. Frust keimt auf. Bei all den vielen Dingen, die es zu erledigen gilt, fühlen wir uns nach einiger Zeit überfordert und wissen nicht, wie wir das alles schaffen können. Plötzlich ist es, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Unser Schwung und unsere Tatkraft sind wie weggeblasen, wir fühlen uns mit einem Mal müde und ausgelaugt. Tätigkeiten, die wir normalerweise im Handumdrehen abgearbeitet haben, dauern nun ewig, oder wir schieben »plötzlich« einen Berg von Unerledigtem vor uns her.
Was ist aus chinesischer Sicht passiert?
Der Feldherr – die Wandlungsphase Holz – muss seine Truppen (die Energie) ungehindert und rasch verschieben und an die Einsatzorte bringen können. Wenn es Hindernisse gibt, wie beispielsweise eine Engstelle (emotionaler Frust oder Stress), dann entsteht ein Stau, und die Truppen können ihr Ziel nicht erreichen. Mit unseren Emotionen verhält es sich ganz ähnlich. Wenn wir Frust- oder Stressattacken erleben, führt dies aus chinesischer Sicht zu einer Verengung im Energiefluss. Die Zufuhr frischer Kräfte wird geradezu abgeschnürt, sie stehen uns ganz plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Typisch für solche Veränderungen ist, dass sie eher plötzlich auftreten, außerdem sind die begleitenden Symptome sehr wechselhaft.
Fast jeder hat es schon einmal erlebt, wie ein Redner oder Schauspieler vor Aufregung – also Stress in der Wandlungsphase Holz –
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