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Fernsehkoeche kuesst man nicht

Fernsehkoeche kuesst man nicht

Titel: Fernsehkoeche kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikola Hotel
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Wahl von mir kommentierte Raphael mit »Ah« oder »Oh«. Einmal stieß er einen lauten Pfiff aus und sagte: »So viel Mut hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Wieso?«
    »Die Red Savina galt bis 2006 noch als schärfster Chili der Welt.«
    Leckoballo.
    »Nur zu deiner Information: Die Violetten sind ebenfalls unreif.«
    »Das hilft mir jetzt auch nicht weiter.«
    »Vielleicht hilft es dir, wenn du statt Chili einfach Paprika sagst? Nur so für deinen inneren Schweinehund.«
    Ich schnaubte. Langsam wurde mir das zu bunt, ich musste es endlich hinter mich bringen! Grob durchpflügte ich die Kiste, riss die nächstbeste Frucht heraus, die mir in die Finger kam, und wollte schon zubeißen, da schlug mir Raphael den Chili aus der Hand.
    »Nein!«, rief er. »Einen Bhut Jolokia überlebst du nicht!«
    »Was hat sowas denn in einer Küche zu suchen, wenn es so gefährlich ist?«
    »Ich experimentiere eben gerne.«
    Nun bekam ich es mit der Angst. »Such du bitte einen für mich aus«, bat ich.
    Damit war Raphael einverstanden. Er schob ein paar Schoten beiseite und wählte einen roten Chili aus. Doch bevor ich ihn in die Hand nahm, warnte er mich:
    »In meinem Restaurant bestehe ich darauf, dass man sich zum Schneiden Handschuhe anzieht. Beiß lieber nur die Spitze ab.«
    Ich schluckte den Speichel runter, der sich in meinem Mund gesammelt hatte, und hielt kurz die Luft an. Dann biss ich zu.
    Im ersten Moment schmeckte es süß und fruchtig wie ganz normale Paprika.
    Leider nur im ersten Moment.
    Bereits wenige Sekunden später breitete sich das Feuer in meiner Mundhöhle aus. Ich hätte besser nicht so gründlich gekaut, dachte ich missmutig.
    »Ein Stück schaffst du noch«, sagte Raphael. Und weil ich mir keine Blöße geben wollte, knabberte ich noch etwas ab. Beinahe sofort traten mir die Tränen in die Augen, auch meine Unterlippe brannte. Ich kämpfte damit, das Kribbeln in meiner Nase zu unterdrücken, als ich bemerkte, dass Raphael sich zwischen meine Beine schob. Seine Finger machten sich daran, meinen Pullover aufzuknöpfen.
    P!nk sang in meinem Kopf lauthals davon, dass man schon nicht sterben würde, nur weil es mal brannte.
    Von wegen!
    Ich fand es äußerst ungerecht, dass Raphael mich so überrumpelte, wo ich gerade nichts als Schärfe spürte.
    Er ließ den Pullover über meine Schultern nach unten gleiten und nahm mir den Chili ab.
    »Brennt es schon?«, erkundigte er sich und fuhr mit der offenen Frucht über mein Schlüsselbein. Ganz langsam zog er die Linie meines BHs nach.
    »Ja.«
    Er nickte wissend. »Die größte Schärfe ist übrigens in den Kernen und den Scheidewänden.«
    »Wasser«, röchelte ich.
    »Das nützt gar nichts.«
    »Warum hast du das nicht früher gesagt?«
    Statt einer Antwort bewegte sich der Chili zwischen meinen Brüsten hinab. »Es wird gleich überall brennen«, sagte er. »Von hier – bis hier unten.« Seine Hand streifte meinen Schoß.
    »Wird es bestimmt nicht!«, rief ich aus. »Ich beiße da nämlich nicht noch einmal ab!«
    »Wir werden es brüderlich teilen.«
    Brüderlich klang gut, aber da wusste ich auch noch nicht, was er wirklich unter Teilen verstand.
    Ohne zu zögern, biss er den Rest bis zum Stiel ab und kaute genüsslich. Ich konnte nicht umhin, ihn für seinen Mut zu bewundern. Die Iris seiner Augen erschien mir so blau wie nie. Schaumkronen bildeten sich auf dem Wellenkamm. Ich erwartete fast, dass die Farbe überschwappte, als er sich zu mir herunterbeugte.
    Er küsste mich. Wie eine brennende Schlange züngelte er über meine Lippen und drängte sich zwischen meine Zähne. Seine Zunge schmeckte noch viel schärfer als der Chili, den ich gekostet hatte. Mein Mund stand bereits lichterloh in Flammen. Und nicht nur mein Mund, wie ich mir eingestehen musste.
    Jetzt kam ich auch endlich dazu, die Knöpfe an seiner Kochjacke zu zählen: Es waren zwölf. Die Jacke flog zu Boden.
    »Ich will an deine Erbse«, sagte Raphael.
    Was für eine Erbse denn?
    Seine Hände wanderten unter meinen Rock und zerrten mein Höschen herunter. Ich zupfte unterdessen an seinem T-Shirt – es landete auf einem Besteckkorb. Raphael drückte meine Schenkel auseinander. Seine Finger glitten tiefer, und ich schreckte kurz auf. Anscheinend hatte er meine Erbse gefunden.
    »Solltest du dir nicht besser die Hände waschen, nachdem du den Chili angefasst hast?« War das Panik in meiner Stimme?  
    Raphaels Lippen streiften meine Schläfe. »Ganz im Gegenteil«, flüsterte er.
    Und

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