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Fessel Mich

Fessel Mich

Titel: Fessel Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Wolff
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zumarschierte. Ein bisschen ungeschickt schob ich den immer noch aufwuffenden Mischling zur Seite, allerdings wollte mir das nicht ganz so einfach gelingen wie Rick.
    Himmel, hoffentlich zog der sich in der Zwischenzeit tatsächlich an!
    »… einen Hund?«, hörte ich meine Mutter durch die Tür fragen.
    »Das würde ich auch gerne wissen.«
    Noch ehe ich es koordiniert hatte, Rusty mit einer Hand festzuhalten, und mit der anderen die Tür zu öffnen, ließen sich meine Eltern schon selbst herein. In ihrer vornehmen Freizeitkleidung boten sie einen so absurden Anblick im verhältnismäßig gewöhnlichen Hausflur, dass ich ob der Situation beinahe losgelacht hätte. Zudem kam noch Rusty, der sich unter meinem Griff frei gewurschtelt hatte und jetzt neugierig an den Schuhen und Hosenbeinen meiner Eltern herumschnüffelte und dabei einen beständigen Weg nach oben einschlug. Hoffentlich kam er nicht plötzlich auf die Idee, einen von beiden anzuspringen, denn obwohl beide unter dem Deckmantel der Freizeit hier aufgetaucht waren, sah keiner der beiden so aus, als hätte er Freude an ein bisschen Hundesabber oder -haaren auf den perfekt aufeinander abgestimmten Kleidungsstücken.
    »Florian!«, echauffierte sich meine Mutter auch schon und brachte ihre weiße Leinenhose mit einem erschrockenen Satz hinter meinem Vater in Sicherheit. »Seit wann hältst du dir denn einen Hund? Du hast doch überhaupt keine Zeit für so was!«
    »Außerdem«, mischte sich mein Vater ein und schob Rustys Schnauze von seinem Knie weg, wo sich auf der schwarzen Hose schon ein nasser Fleck abzeichnete, »ist die Tierhaltung in diesem Haus untersagt, insofern es sich nicht um Kleintiere handelt. Ich bezweifle, dass dieser… Hund darunter fällt.«
    »Ich wünsche euch auch einen wunderschönen guten Morgen. Möchtet ihr nicht reinkommen?« Einladend hielt ich ihnen die Tür weiter auf und rief gleichzeitig Rustys Namen, was den Mischling aber nur dazu veranlasste, kurz den Kopf zu heben. Dann schlüpfte er an meinen Eltern vorbei in den Hausflur, um die Fußmatte der Mieter gegenüber zu beschnüffeln. »Im Übrigen ist das nicht mein Hund.«
    »Sondern?«, hakte mein Vater scharf nach, während meine Mutter meiner Aufforderung Folge leistete und schnell in die Wohnung huschte, als wäre sie dort vor Rusty in Sicherheit.
    »Der von einem Freund. – Ihr seid früh dran«, wechselte ich schnell das Thema und küsste meine Mutter zur Begrüßung auf die Wange. »Waren wir nicht um zehn im ‚Edelweiß‘ verabredet?«
    »Du kennst doch deine Mutter. Sie wollte sich davon überzeugen, dass du allein in deiner Wohnung nicht verlotterst.«
    Innerlich rollte ich mit den Augen, wandte mich jedoch mit einem Lächeln an sie. »Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich zurecht komme?«
    »Das sehe ich, Schatz«, meinte sie mit mildem Spott in der Stimme, während sie eingehend meine äußere Erscheinung begutachtete, von der ich wusste, dass sie ihren Ansprüchen bei weitem nicht genügte. Glücklicherweise war ich wenigstens schon unter der Dusche gewesen und hatte den ‚Palace‘ -Geruch von mir gewaschen – auch wenn mich das natürlich nicht davor bewahrte, jetzt Ricks an mir zu haben.
    Und wenn es nach mir ginge, könnte der ruhig auch noch ein bisschen länger an meiner Haut haften.
    Mist. Warum war ich ausgerechnet heute mit meinen Eltern verabredet? Ich darf gar nicht daran denken, dass ich stattdessen rundum zufrieden neben Rick im Bett liegen und neue Energien für eine zweite Runde Sex sammeln könnte.
    »Ich bin gerade erst aufgestanden«, antwortete ich auf ihre unausgesprochene Frage, die jedoch nur zu deutlich in ihrem kritischen Blick lag. »Hätten wir uns, wie verabredet, um zehn getroffen, wäre ich präsentabel gewesen.«
    »Es macht dir doch niemand einen Vorwurf, Schatz«, behauptete meine Mutter, obwohl ihr eigener Gesichtsausdruck ihre Worte Lügen strafte – und sie wusste ganz genau, dass ich das wusste. Sie spielte gerne damit, dass ich ihre Erwartungen enttäuschte, um mir ein schlechtes Gewissen einzureden, damit ich beim nächsten Mal mehr in ihrem Sinne handelte. Zum Glück hatte ich diese Manipulation schon vor längerer Zeit durchschaut und war halbwegs immun dagegen, sonst hätte sie mich glatt zu ihrer Marionette gemacht.
    Neugierig schlenderte sie zur Küche rüber und inspizierte dabei peinlich genau jede Ecke. Zu spät erkannte ich, dass sich in der Spüle einiges an dreckigem Geschirr angesammelt hatte,

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