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Fessel Mich

Fessel Mich

Titel: Fessel Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Wolff
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weil ich zu faul gewesen war, die Spülmaschine auszuräumen. Ein absolutes Luxusgut für eine gewöhnliche Studentenbude, aber schätzungsweise war meine Wohnung weder gewöhnlich noch dazu geeignet, Bude genannt zu werden.
    Meine Mutter fingerte missbilligend an einer dreckigen Pfanne herum und seufzte dann einmal laut auf.
    »Ich war nicht auf euren Besuch vorbereitet«, rechtfertigte ich mich völlig unnötigerweise, aber auch leider ziemlich automatisch.
    »Das sehe ich«, bemerkte mein Vater spröde in meinem Rücken und kurz darauf hörte ich ein ungeniertes: »Morgen«, von Rick.
     

 
    7
     
    Entsetzt wirbelte ich herum und betete in den Sekundenbruchteilen, bis ich ihn sah, dass er sich bitte, bitte etwas angezogen haben mochte. So sehr ich seinem unglaublichen Körper auch verfallen war, so wenig waren es mit tödlicher Sicherheit meine Eltern.
    Trotzdem beruhigte sich mein Herzschlag nur minimal, als ich sah, dass er sich was angezogen hatte, da ich gleich darauf ein verräterisches Ziehen in meinem Unterleib spürte. Rick sah buchstäblich so aus, als wäre er gerade nach einer heißen Nacht aus dem Bett gefallen – und ich hatte einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen, auch wenn sich das eher auf den Morgen beschränkte.
    Eine ohrenbetäubende Stille senkte sich über den Raum und obwohl ich die Blicke meiner Eltern in diesem Moment nicht sehen konnte, war ich mir doch ziemlich sicher, wie sie Rick anschauten. Zweifellos sahen sie nur die zu langen Haare, die ausgeblichenen, teilweise abgewetzten Jeans, die nackten Füße – und die Tatsache, dass er ihren Sohn vögelte.
    Ich musste unbedingt etwas sagen!
    »Ähm…«
    »Wo ist Rusty?«, unterbrach Rick mich stirnrunzelnd und sah sich suchend in der Wohnung um.
    »Ah.« Mein Vater hob auf seine unnachahmlich geringschätzige Art eine Augenbraue. »Dann gehört der Hund … Ihnen?«
    Rick nickte und zeigte sich völlig unbeeindruckt von dieser vernichtenden Geste. »Ja.«
    »Er ist im Flur«, fuhr mein Vater fort und erst, als er das sagte, fiel mir auf, dass er die Wohnungstür inzwischen geschlossen hatte.
    Er hatte… Rusty wortwörtlich vor die Tür gesetzt!
    »Hunde sind in diesen Wohnungen nicht erlaubt.«
    »Vater«, warf ich unbehaglich ein, weil mir das wie eine ziemlich eindeutige Metapher vorkam.
    »Er ist auch nur zu Besuch hier«, entgegnete Rick schneidend, und ich war mir nicht sicher, ob er damit tatsächlich nur den Hund meinte oder auf diesen absurden Vergleich eingegangen war.
    Im nächsten Moment jedenfalls hatte er die Wohnungstür geöffnet und sofort schoss der schwarze Mischling herein. Ohne zu zögernd, stob er auf Rick zu, der sich in die Hocke sinken ließ und ihn, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an seine Klamotten zu verschwenden, in die Arme schloss.
    »Schon gut, Dicker«, hörte ich ihn murmeln, während er Rusty liebevoll über den Kopf streichelte. »Das war ein Versehen.«
    Wenn ich daran dachte, dass er mich vor ein paar Minuten noch so gestreichelt hatte, kam ich mir plötzlich vor wie der letzte Abschaum. »Natürlich war das ein Versehen – nicht wahr, Vater?«
    Er warf mir nur einen strengen Blick zu und schwieg dazu. Ich erahnte bereits das kräftige Donnerwetter, sobald sich Rick verabschiedet hatte. Vielleicht blieb mir dann wenigstens der Brunch erspart, auch wenn ich den unverhofft freien Vormittag ohne Rick sowieso nicht würde genießen können.
    »Entschuldigung.« Meine Mutter schob sich an mir vorbei auf Rick zu und hielt ihm die ausgestreckte Hand entgegen. »Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Ich bin Margarethe Klippstein, Florians Mutter.« Den letzten Zusatz betonte sie besonders, als wäre dieses wichtige Detail in den letzten paar Sekunden noch nicht offen gelegt worden.
    »Rick Mainer.«
    Rick sah es offensichtlich nicht ein, aufzustehen, sondern reichte meiner Mutter aus der Hocke heraus kurz die Hand. Mein Vater stieß nur ein missbilligendes Schnauben aus – zweifellos eine Reaktion auf den seiner Meinung nach unmöglichen Namen, von dem er ja annehmen musste, es wäre Ricks richtiger, wenn er sich schon so vorstellte. Er weigerte sich sogar, Freddy beim Spitznamen zu nennen, obwohl das sogar seine eigenen Eltern taten, und blieb beharrlich beim Frederick. Auch wenn mich jemand in seiner Gegenwart ‚Flo’ nannte, wurde er gleich zurechtgewiesen.
    »Sehr erfreut. Das ist mein Mann« – sie deutete kurz auf meinen Vater – »Gunther Klippstein.«
    Musste sie diesen

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