Fessel Mich
dich.«
Und so sehr ich auch an mich halten wollte, konnte ich einfach nicht anders, als ihn anzustrahlen und ihm heftig um den Hals zu fallen.
Rick ächzte überrascht auf, erwiderte aber die Umarmung und drückte mich kurz und fest an sich, ehe er mich auf Armeslänge von sich weg schob und ernst ansah. »Wir kommen zu spät«, sagte er eindringlich und gab mir einen leichten Schubs in Richtung Badezimmer. »Mach’ dich endlich fertig.«
»Und wenn schon!«, grinste ich freudestrahlend. Jetzt konnten mir nicht mal mehr meine Eltern die Laune verderben, ganz egal, was sie sagen oder wie sie sich verhalten würden. Niemand konnte das, weil Rick mich liebte!
Glücklich schlenderte ich ins Badezimmer, um mich für den Frühstücksbrunch fertig zu machen.
ENDE
Leseproben
Bunter Hund
von Nora »SnowWhite« Wolff
Klappentext:
Als der Ausreißer Maxi das altersschwache Fahrrad des mittellosen Abiturienten Vincent mitgehen lässt, ahnt er noch nicht, wie schnell er diesem wieder gegenüberstehen wird. Mit einer Lüge bringt er Vince dazu, ihn bei sich aufzunehmen und nicht nur der mürrische Gastgeber fühlt sich schon bald mehr zu seinem Untermieter hingezogen, als gut für ihn ist. Denn hinter Maxi steckt mehr, als die Fassade des frechen Punks vermuten lässt.
Schnell sind beide in einem Netz aus Heimlichkeiten, Zuneigung und Misstrauen gefangen, aus dem es kein Entkommen gibt.
Daten zur Printausgabe:
Bunter Hund
Autor: Nora »SnowWhite« Wolff
Illustrator: Lancha
Preis: 7,95€
Format: 335 Seiten, Softcover
Illustrationen: 13
ISBN: 978-3-942451-08-6
Auch als eBook erhältlich!
1
Vincent
Ich glaube, meine Finger frieren gerade ab.
Mit zusammengebissenen Zähnen krampfe ich die Hände fester um den Fahrradlenker, aber genauso gut könnte ich versuchen, mit einem Fön Staub zu saugen. Der eiskalte Wind bohrt sich gnadenlos durch meine bloße Haut hindurch und setzt sich in meinen Knochen fest. Zum tausendsten Mal verfluche ich mich dafür, meine Handschuhe vergessen zu haben, und klammere mich grimmig an dem Gedanken fest, in ein paar Minuten da zu sein.
Als ich um die nächste Ecke biege, taucht dann auch endlich der Weihnachtsmarkt vor mir auf, auf dem um kurz vor elf jedoch noch nichts los ist. Ohne irgendwelchen Hindernissen ausweichen zu müssen, fahre ich direkt auf Fredericks Glühweinstand zu. Piet, ein Student, mit dem ich mir heute die erste Schicht teilen werde, kommt ebenfalls gerade aus einer anderen Richtung angeradelt.
»Hey, Vincent«, begrüßt er mich und springt quietschfidel von seinem Superbike.
Ich steige etwas gemäßigter von meiner schrottreifen Rostlaube und lehne sie an der Rückseite der Glühweinbude an. Anschließen muss ich sie nicht, weil das Teil sowieso niemand klauen würde, was so ziemlich der einzige Vorteil von dem Mistding ist. Aber ein neues Fahrrad ist zur Zeit finanziell einfach nicht drin.
»Piet«, nicke ich ihm zu und gehe anschließend zur Tür in der Holzhütte hinüber.
»Und? Bist du schon in Weihnachtsstimmung?«, fängt Piet sofort Smalltalk an. Er hat unheimliches Talent dafür, was ihm während einer Schicht wesentlich mehr Trinkgeld einbringt als mir. Darauf könnte ich neidisch sein. Wenn es mir nicht so geheuchelt vorkäme, alle Leute mit einem Monstergrinsen im Gesicht zu begrüßen. Ist nicht so ganz mein Ding.
»Geht«, antworte ich sparsam, während er gleich drauf los quasselt und mir was von den Weihnachtsgeschenken erzählt, die er alle schon besorgt hat und die er noch besorgen muss.
Zugegeben, jetzt werde ich doch ein bisschen neidisch. Einen iPod für seinen kleinen Bruder, eine romantische Reise für sich und seine Freundin nach Andalusien und für seine Eltern eine Kiste voller Exklusivweine. Piet hat’s ja. Ich frage mich immer noch, was zum Teufel er in den Wintermonaten in einer abgewrackten Glühweinbude mit Hungerlohn will. Wenn ich mir solche Weihnachtsgeschenke so locker-flockig leisten könnte, würde ich mir hier nie und nimmer den Arsch abfrieren. Zum Glück muss ich nicht allzu viele Leute beschenken. Seit meine Eltern vor fünf Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, ist da eigentlich nur noch meine Oma.
Aber die Weihnachtsgeschenke sind gerade, ehrlich gesagt, mein geringstes Problem. Bei dem Gedanken daran, wie es nach der Schule weitergehen soll, wird mir jetzt schon ganz schlecht.
Ich krame in
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