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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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überlassen hatte, hatte gestanden, dass Henry dasjenige Ratsmitglied war, das am meisten in die Machenschaften der Makellosen Medialen verwickelt war. In Bezug auf die Morde war das zwar nicht so viel, als hätte man ihn auf frischer Tat ertappt, aber damit stand Gareth ganz oben auf der Liste der Verdächtigen. „Besten Dank, Dorian.“ Max legte auf und wollte es gerade noch einmal bei Nikita versuchen, als er einen Zettel entdeckte, der vom Tisch gefallen sein musste.
    Er griff danach, Sophia hatte ihn geschrieben.
    Gareth. Gerüchte. Pr
    Mehr stand nicht da. Sie war unterbrochen worden. Es musste an dem Morgen gewesen sein, als sie entführt wurde, sein Beschützerinstinkt meldete sich wieder, und er sah kurz ins Schlafzimmer. Sie schlief immer noch friedlich. Es gab keinen Grund, sie zu stören. Es sei denn … die Sache war ihr immerhin so wichtig erschienen, dass sie die Milch ungeöffnet hatte stehen lassen, um sie aufzuschreiben – und eine Frau wie Sophie, die nicht einmal in den Händen eines Psychopathen aufgegeben hatte, war bestimmt stark genug, sich dem jetzt zu stellen.
    Er kniete sich neben das Bett und streichelte ihr die Wange. Jede einzelne ihrer feinen Narben war ihm vertraut. „Sophie?“ Er konnte nicht anders und küsste die Male der Gewalt.
    Sie bewegte sich, ihre Augen waren noch schlaftrunken, als sie die Lider langsam hob. „Mmm?“ Morpheus, der an ihrer Seite lag und sie seit ihrer Ankunft nicht einen Moment aus den Augen gelassen hatte, warf ihm einen eifersüchtigen Blick zu.
    „Du hast irgendetwas über Quentin Gareth gehört.“ Er küsste ihre Mundwinkel. „Worum ging es?“
    Sie seufzte wieder leise und rückte näher.
    „Ein Bericht aus Prag“, murmelte sie, als spräche sie im Schlaf. „Vage Gerüchte.“ Ihre Lippen suchten seinen Mund wie ein Kätzchen die streichelnde Hand.
    „Was für Gerüchte, mein Schatz?“ Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und küsste sie. „Sophie?“
    „Er könnte vor vier Monaten einen Studenten getötet haben.“ Eine klare Aussage. „Der junge Mann stand auf der Rehabilitationsliste.“
    „Er war mit einem Makel behaftet“, sagte Max.
    „Ja.“
    Wenn das Gerücht der Wahrheit entsprach, war Quentin nicht nur ein berechnender Agent Henry Scotts, und zwar in hoher Position, sondern auch ein Fanatiker, der voll und ganz hinter den Zielen der Makellosen Medialen stand. Und so jemand konnte durchdrehen, wenn er auch nur im Ansatz –
    Es klingelte an der Tür.

44
    Die Sicherheitsleute hatten sich nicht gemeldet – das fiel Max sofort ein, und ein Warnsignal in seinem Kopf schrillte. „Sophie, mein Schatz, du musst aufwachen.“ Er schob die Decke weg, hob Sophia hoch und trug sie ins Badezimmer. Dort setzte er sie auf dem Boden ab und lehnte sie mit dem Rücken an die Wand. Morpheus war leise hinter ihnen hergeschlichen.
    Max spritzte ein paar Tropfen Wasser in Sophies Gesicht und zog sie hoch. „Schließ hinter mir ab und rühre dich nicht vom Fleck, bis ich wiederkomme.“
    „Was ist los, Max?“ Sie sah immer noch etwas benommen aus.
    „Kann sein, dass ich mich nur wie ein paranoider Idiot aufführe, aber vielleicht bekommen wir gleich schlechte Gesellschaft.“ Er zog eine zweite Betäubungspistole aus seinem Stiefel und drückte sie ihr in die Hand. „Drück einfach ab, wenn dir jemand zu nahe kommt. Und nimm mein Handy – ruf die Polizei, wenn alles den Bach runtergeht.“ Er legte ihr das Handy in den Schoß, als es ein zweites Mal klingelte. „Hast du mich verstanden?“
    Sie nickte, er zog die Tür hinter sich zu und wartete, bis er das Klicken des Riegels hörte, dann ging er zur Eingangstür. Die Überwachungskamera zeigte nichts Überraschendes: Vor der Tür stand Nikita in Begleitung von Quentin Gareth. Max hielt die Betäubungspistole so, dass sie nicht gleich gesehen werden konnte und öffnete die Tür. „Nikita, was ist los?“
    „Quentin hält mir eine Pistole an den Schädel“, sagte Nikita kalt und ungerührt.
    Max trat einen Schritt zurück und ließ Gareth und Nikita in das Apartment herein. Nikita sah sich suchend um, und Max fragte sich, was wohl der Grund dafür sein konnte. „Sophia ist nicht hier“, sagte er, um zu sehen, wie Quentin darauf reagierte. „Die Ärzte wollten sie nicht entlassen.“
    „Inzwischen wird ihr Gehirn sicher Brei sein“, sagte Gareth, seine Augen glänzten unnatürlich, wie bei jemandem, der völlig den Bezug zur Realität verloren hat. „Wenn Sie nicht wollen, dass

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