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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schuldete er ihr weit mehr, als seine Arbeit als Polizist es ihm ermöglichte.
    Dennoch hatte er sie bei ihren gestrigen Gesprächen nicht darüber informiert, dass Ryan Asquith an einem Treffen der Makellosen Medialen teilgenommen hatte – sein Instinkt sagte ihm, der Junge sei kein Mörder und würde sehr wahrscheinlich zusammenbrechen, wenn ihn Nikita ihrer Art von „Befragung“ unterzog. Der Praktikant war höchstens ein Maulwurf, der sie zu demjenigen führen würde, der die Fäden zog.
    Doch Max hatte Nikita sehr wohl von Quentin Gareth berichtet und sie gebeten, vorsichtig zu sein, bis sie herausgefunden hatten, wo dieser Mann mit den silbergrauen Haaren die fragliche Zeit verbracht hatte.
    „Quentin befindet sich aus geschäftlichen Gründen in Jordanien“, hatte Nikita ihm mitgeteilt. „Er wird erst in drei Tagen zurückerwartet, wir haben also mehr als genug Zeit, die Wahrheit herauszufinden – ich habe bereits in den Tiefen des Medialnets mit Nachforschungen begonnen.“
    Max fragte sich jetzt, ob sie Erfolg gehabt hatte, und griff zum Handy. Doch sowohl im Büro als auch unter ihrem Privatanschluss und auf dem Handy sprang jeweils nur der Anrufbeantworter an. Er wollte gerade Nikitas Sekretärin anrufen, als sein Handy klingelte. Max sah auf das Display und hob überrascht die Augenbrauen. „Ryan?“
    „Detective Shannon, da Sie unser Gespräch vertraulich behandelt haben“, sagte der Praktikant ohne große Vorrede, „bin ich der Meinung, ich kann mich Ihnen anvertrauen.“
    Max wartete ab, was Ryan zu sagen hatte.
    „Nach meiner Rekonditionierung im vergangenen Jahr ist jemand an mich herangetreten, der mit den Makellosen Medialen in Verbindung steht – sie hatten wohl den Eindruck, ich sei offen für ihre Ideen.“
    „Gute Taktik, um Leute zu rekrutieren.“ Ryan hatte jemanden getötet, als seine Kräfte außer Kontrolle geraten waren, daher konnte man mit einiger Sicherheit annehmen, er sei auf der Suche nach etwas, das die Welt wieder zurechtrückte.
    „Genau.“ Ryan zögerte. „Zuerst war ich einverstanden, aber ich habe bald gemerkt, dass meine Ziele nicht mit denen der Makellosen Medialen übereinstimmten. Aber gerade als ich meine Mitgliedschaft wieder kündigen wollte, bekam ich die Stelle als Praktikant bei Ratsfrau Duncan.“
    „Sie spionieren für sie.“
    „Nicht in ihrem Namen. Sie weiß nichts davon.“ Ryan holte tief Luft. „Ich wollte versuchen, etwas in Erfahrung zu bringen, damit sie geneigt ist, mich nach dem Praktikum fest einzustellen.“
    Entweder setzte der Junge wirklich all seine Hoffnungen auf Nikita oder er war ein verdammt guter Lügner. „Und was haben Sie herausgefunden?“
    „Nichts Konkretes bislang … aber bei dem letzten Treffen lag etwas in der Luft, eine Art Erwartung. Ich nehme an, dass die Mitglieder zwar nicht über Einzelheiten informiert sind, aber irgendwie ahnen, was es ist.“
    Mehr konnte ihm der Praktikant nicht sagen, Max legte auf und sah sich die vielen Mails an, die er bekommen hatte, während er bei Sophia in der Klinik war und ihre Hand gehalten hatte.
    Eine davon war von Dorian.
    Auf einem alten Server fand sich ein Hinweis auf ein sechsmonatiges Praktikum von Gareth bei K-Tech (London). Fiel mit dem fraglichen Zeitraum zusammen. Nichts Ungesetzliches. Aber irgendjemand hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, damit keiner Wind davon bekam.
    Vor zehn Minuten war noch eine Nachricht von Dorian angekommen.
    Hoffentlich ist alles in Ordnung mit deiner Kleinen. Ruf mich an.
    Max gab die Nummer ein. Dorian meldete sich schon nach dem ersten Klingeln. „Wie geht es Sophia?“
    „Sehr gut, danke.“ Sein Herz krampfte sich zusammen, ein Teil von ihm konnte immer noch nicht glauben, dass Sophia tatsächlich in Sicherheit war. „Was hast du herausbekommen?“
    „Tut mir leid, dass ich mich erst so spät melde“, sagte Dorian. „Ein Motorrad ist im Regen ins Schleudern geraten und hat ein paar unserer Soldaten erwischt, kurz nachdem ich die erste Mail geschickt hatte.“
    „Sind sie schwer verletzt?“
    „Knochenbrüche, aber es wird schon wieder. Ich habe die Schicht übernommen.“ Er hörte Papier rascheln. „Nun zu deiner Sache. Ich habe ein bisschen bei K-Tech rumgeschnüffelt. Eine Strohfirma, die einer Strohfirma gehört und so weiter. Aber hinter allem steckt die Scott AG .“
    „Von Henry und Shoshanna Scott“, ergänzte Max, die Teile fügten sich zu einem Ganzen zusammen. In der vertraulichen Datei, die Nikita Sophia

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