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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Geschäftspartner unter Menschen und Gestaltwandlern auszuführen. Dadurch erschien er ab und zu auch in den Klatschspalten.“
    Max spürte den Blick aus Sophias faszinierenden Augen, sie zog offenbar dieselben Schlüsse wie er. „Könnte man sagen, dass er persönliche Beziehungen zu beiden Gruppen hatte?“
    Nikita überlegte einen Moment. „Nicht das, was Gestaltwandler und Menschen gewöhnlich darunter verstehen. Doch er besaß bis zu einem gewissen Grad das Vertrauen einiger Leute, weil sie gemeinsam erfolgreich Geschäfte gemacht hatten.“
    „Ein schwerer Verlust“, sagte Sophia. „Sie werden die Wirkungen noch lange spüren.“
    „Das stimmt.“ Nikita sah Sophia lange an, dann wandte sie sich wieder Max zu. „Allmählich wird mir etwas klar, das Sie offensichtlich schon erkannt haben, Detective.“
    „Dann wird Sie meine nächste Frage auch nicht weiter überraschen: Wen stört es, dass Sie mit anderen Gattungen ins Bett steigen?“ Max war sicher, dass Edward Chan als Verräter nur ein Mitläufer war. Der Schlüssel war Ratsfrau Duncan selbst.
    „Darüber werde ich nachdenken müssen“, sagte Nikita.
    Sophia schaltete sich ein. „Es gibt Gerüchte über eine Gruppe, die sich Makellose Mediale nennt – die Anhänger scheinen zu glauben, dass der Kontakt mit anderen Gattungen Silentium verunreinige.“
    „So ist es. Sie haben schon viel Zulauf im Medialnet gefunden.“ Nikita ging zu ihrem Schreibtisch zurück. „Ich habe noch mehr Informationen darüber, die ich Ihnen jetzt senden werde – bitte weihen Sie den Detective ein, Ms Russo.“
    Damit wollte die Frau, die gewohnt war, dass man ihren Befehlen Folge leistete, sie entlassen, aber Max hatte ihr noch etwas zu sagen. „Wer immer dahintersteckt, wird zunehmend dreister – früher oder später sind Sie an der Reihe.“
    „Ich bin gut geschützt. Deshalb sind die anderen jetzt tot – die Attentäter mussten sich mit dem Nächstbesten zufriedengeben.“ Ein scharfer Blick traf ihn. „Aber Sie sollten auf Ihren Schutz achten. Schließlich sind Sie nur ein Mensch.“
    Sophia sagte erst etwas, als sie mit dem Wagen das Parkhaus des Duncan-Towers verließen. „Macht es dir etwas aus?“
    „Was?“
    „Stets für weniger wert gehalten zu werden, weil du ein Mensch bist?“ Das beschäftigte sie sehr. Denn Max war mehr wert als jeder andere Mann, den sie je getroffen hatte.
    Aber er schüttelte den Kopf, und auf seinen Lippen erschien ein zufriedenes Lächeln. „Nikita musste mein Menschsein so betonen, weil sie in ihrer jetzigen Lage gezwungen ist, sich auf einen mickrigen Menschen zu verlassen. Das muss richtig wehtun.“
    „Ironie des Schicksals, nicht wahr?“, sagte Sophia leise und dachte an Mütter und Väter. „Sie ist eine der mächtigsten Personen der Welt, ihr geschäftliches Netz ist Milliarden wert – und doch gibt es in ihrem Leben nicht einen, dem sie nicht zutrauen würde, ihr von hinten ein Messer ins Herz zu stoßen.“
    „Sie hat es so gewollt.“ Max kannte kein Mitleid mit einer Frau, die jegliche Verbindung zu ihrem Kind abgebrochen hatte. Er wusste genau, wie schwer Sascha das getroffen haben musste.
    Als Sophia schwieg, sah er sie an. „Was ist mit dir, Sophie? Wem vertraust du?“
    Ihre Antwort ging ihm durch und durch. „Du bist der Einzige, dem ich je von der Zurückweisung durch meine Eltern erzählt habe.“
    „Schon eigenartig.“ Seine Stimme war ganz rau.
    „Was denn?“
    „Die beiden Personen, die Nikita mit diesem Fall beauftragt hat, hatten Mütter, die sie verstoßen haben.“ Das konnte kein Zufall sein, dafür verfügte Nikita über zu viele Mittel, sich Informationen zu beschaffen.
    In diesem Augenblick leuchtete das Display auf Sophias Organizer auf. „Nikitas Labor sendet die ersten forensischen Daten – das Blut auf dem Spiegel stammt von dem Opfer, alle DNA -Spuren und Fingerabdrücke in den Wohnräumen können entweder Chan oder anderen Angestellten zugeordnet werden, was durch die darin abgehaltenen Besprechungen hinreichend erklärt ist. Im Schlafzimmer fand sich auch nichts Verdächtiges.“
    „Das ging ja schnell.“
    Sophias Antwort sagte das Augenscheinliche – und beinhaltete gleichzeitig tausend andere Dinge. „Sie ist ein Ratsmitglied.“
    „Hmm.“ Vor einem kleinen, brechend vollen Restaurant hielt er an und stellte den Motor ab. „Es ist fast halb zwei. Du kannst mir beim Mittagessen von den Makellosen Medialen erzählen.“ Nach allem, was er bislang wusste, stand

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