Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
Sainte-Maxime hierher trampen zu sehen.«
»Ich mag aufmüpfige Frauen.« Er gab der Tür einen Schubs und schickte ihr durch das Fenster einen Handkuss. Dann schob er den Gepäckwagen nachlässig auf die Seite und stieg auf den Fahrersitz. »Ich wollte schon immer mal einen Porsche fahren. Dafür laufe ich notfalls zurück.«
»Ich nehme dich beim Wort.« Tony überkreuzte schützend die Arme vor der Brust. Verstohlen beobachtete sie ihn dabei, wie er den Sitz und den Rückspiegel auf seine Größe einstellte, die Seitenspiegel verstellte und am Gurt herumspielte. Dann atmete er hörbar durch.
»Ich brauche die Adresse, fürs Navi. Oder magst du es eingeben?« Er bedachte sie mit einem herablassenden Blick. »Und dann will ich immer noch eine Antwort. Du hast mir noch nicht gesagt, wie viele verbotene Orgasmen du diese Woche hattest.«
Diese Kälte raubte ihr den Atem. »Fahr einfach auf die Autobahn Richtung Fréjus«, stammelte sie dann. »Ich glaube nicht, dass die Straße einen Namen hat, keine Ahnung. Ich finde den Weg auch so.«
»Das hoffe ich für dich, meine kleine Sklavin.«
***
Der Verkehr aus der Stadt hinaus forderte bald seine ganze Aufmerksamkeit. Aber selbst wenn das nicht gewesen wäre – Mikael hätte trotzdem nicht mehr mit ihr geredet. Es war ein ziemliches Wagnis gewesen, doch nach Nizza zu fliegen, egal, was sie davon hielt. Ohne Ankündigung. Er war sich zwar ziemlich sicher gewesen, dass sie ihm nicht würde widerstehen können, aber wirklich durchschaute er Tony noch nicht.
Danny hatte ihm gesagt, dass er sie auf jeden Fall verlor, wenn er jetzt nicht alles auf eine Karte setzte. Also hatte er im Grunde nichts zu verlieren gehabt, außer ein paar Euro für einen Billigflug und ein klein wenig Stolz. Nichts, das der Rede wert war, wenn eine solche Frau als Preis winkte.
Er sah ihr das Unwohlsein an. Sie starrte aus dem Fenster, die Arme über der Brust verschränkt und die Beine fest übereinander geschlagen. Sie kämpfte mit sich, gegen ihn, gegen ihre eigene Lust. Wenn er ehrlich war, bereitete es ihm ein diebisches Vergnügen, sie in eine solche Lage zu versetzen.
»Ich gehe doch richtig davon aus, dass wir in dieser riesigen Villa allein sein werden, oder?«, brach er das wohlige Schweigen, als sie endlich Fréjus hinter sich gelassen hatten und auf die landschaftlich reizendere Küstenstraße einbogen.
»Natürlich. Für die Sommerfeste haben wir einen Caterer. Alles andere ist doch finanzieller Wahnsinn.« Sie rutschte auf ihrem Sitz nach vorne und seufzte laut. »Was hältst du davon, wenn wir heute noch einen Strandspaziergang machen? Das Wetter ist traumhaft. Es gibt ein wunderschönes Restaurant in Sainte-Maxime. So weit ist es zu Fuß gar nicht. Oder wir könnten die Räder nehmen …«
»Julie, was habe ich dir über Regeln gesagt?« Er lächelte milde. »Weil wir gerade dabei sind, alle deine Verfehlungen aufzuzählen – wo ist eigentlich dein Halsband?«
»Zuhause!«, giftete sie zurück, und für einen Augenblick fürchtete er, es übertrieben zu haben. »Mikael, bitte …«
»Du hast mich darum gebeten, mitzukommen«, erinnerte er sie und drehte die Musik lauter. »Lass mich überlegen, was eine angemessene Strafe für alle diese Fehler wäre. Kein Halsband. Reden, ohne gefragt zu sein. Andauernder Widerspruch. Julie, meine Liebste, ich fürchte, du wirst niemals eine gute Sklavin werden. Nie.«
Und genau das war es, was er am meisten fürchtete. Dass ihre Lust einzig und allein von der ungewohnten Situation herrührte. Es gefiel ihr, wenn er die Führung übernahm, weil es etwas anderes für sie war. Doch ob es bei ihr wirklich weiter ging als nur dieser Reiz des Unbekannten? Er musste es einfach herausfinden. Danny hatte recht damit, dass diese eine Woche seine einzige und letzte Chance war, darüber Gewissheit zu erlangen.
Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit antwortete sie nichts, sondern blickte ihn aus großen Augen an. »Fahr einfach durch Sainte-Maxime durch. Beauvallon ist ein Stück weiter Richtung Saint-Tropez«, sagte sie schließlich heiser.
»Das weiß ich auch noch. War ja zu eurem Sommerfest schon mal hier«, bemerkte er ruhig und bremste an einer Engstelle ab. »Ab jetzt redest du nur noch, wenn du gefragt wirst. Verstanden?«
»Ja.«
Er zog die Augenbrauen hoch. Sie drehte den Kopf weg, aber er war sich sicher, Röte in ihren Wangen gesehen zu haben. »Ja, Master.«
***
Mikael trieb sie in den Wahnsinn. Sie wusste nicht, ob sie Stella
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