Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
anrufen sollte, ob sie ihn einfach vor die Tür setzen oder ob sie dieses Spiel genießen sollte. So oder so, alles fühlte sich falsch an.
Seufzend schloss Tony die Tür ihres Kleiderschrankes. Der Sinn dieses Urlaubs war jedenfalls jetzt schon grandios verfehlt. Natürlich war es feige gewesen, es einfach auf diese Art und Weise enden zu lassen und ihm nicht einmal ins Gesicht zu sagen, dass sie sich für Jon entschieden hatte.
Leise Schritte kündigten ihn an. Sie drehte sich nicht um und hielt sich an den Schrankgriffen fest. Zärtlich strich er über ihre verspannten Schultern.
»Du bist eine wunderschöne Frau, Julie.« Sein Atem strich über ihren Hals und schenkte ihr eine Gänsehaut. Im Spiegel konnte sie ihn beobachten, seine scharf konturierten Gesichtszüge, seine strahlenden Augen, seine geschickten Hände.
Sie hielt diesen Anblick einfach nicht aus. Tony schloss die Augen und hoffte, dadurch diesen verwirrenden Gefühlen in ihrem Herz zu entkommen.
Warm legte sich etwas auf ihren Kehlkopf. Leder? Er zog das Halsband so eng, dass sie kaum noch Luft bekam. Panik stieg in ihr auf. Seine Hände strichen beruhigend über ihren Rücken. Sie schluckte, um dieses Engegefühl loszuwerden, aber es half nichts.
Sie musste nur ein Wort sagen, und er würde aufhören. Tony öffnete die Augen wieder und stellte sich diesem Anblick. Entgegen ihrer Erwartungen war dieses Halsband nicht aus Leder, sondern aus silbern glänzendem Metall. Anders als das, das sie in London gelassen hatte, war es massiv und auffällig. Anscheinend war nur die Innenseite gefüttert, damit es nicht auf der Haut scheuerte.
Ein leises Klacken ließ sie zusammenfahren. Mikael hielt einen kleinen Schlüssel so, dass sie ihn sehen konnte.
»Vorhängeschlösser können ungemein praktisch sein, findest du nicht auch, Julie?«
Er hatte es doch nicht wirklich hinten mit einem Schloss gesichert? So, dass sie definitiv nicht mehr herauskam? Tonys Atem beschleunigte sich. Wie stellte er sich das vor? Es gab Sachen, die einfach nicht akzeptabel waren!
Er trat von ihr weg. Sie beobachtete ihn über die Schulter hinweg, um zu sehen, wo er den Schlüssel verstaute. Mikael schien ihre Absicht zu erraten, denn er drehte sich so, dass sie nichts sah. Rein gar nichts.
»Und weil du anscheinend einige Regeln nicht beherzigen willst, muss ich leider zu etwas härteren Maßnahmen greifen«, fuhr er fort, mit einem falschen Bedauern in der Stimme, das ihr durch Mark und Bein ging. Als er sich wieder umdrehte, baumelte ein Gummiball an seinem Finger. »Darf ich?«
Seine Frage klang so höflich und zurückhaltend, und gleichzeitig wusste sie doch, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Tony wusste, dass nur noch dieses verdammte Codewort sie jetzt retten würde.
Aber – wollte sie das überhaupt? Wenn sie auf ihren Körper hörte, dann nein. Wenigstens ihr Körper wollte, dass er blieb und seine Spielchen mit ihr spielte. Und einen vernünftigen Grund, es nicht zu tun, gab es nicht.
Außer dieser Hochzeit.
Seine Nähe beruhigte ihren Herzschlag. Beinahe liebevoll strich er über ihre Lippen, wartete, bis sie sich ihm freiwillig öffnete, und schob dann den Ball zwischen ihre Zähne. Tony unterdrückte den Reflex, diesen Ball auszuspucken, nur mühsam. Ehe sie sich wieder gefangen hatte, hatte er diesen Knebel mit festen Lederbänden hinter ihrem Kopf verschnürt.
Verspielt zog er an ihrer Unterlippe. Tony spürte, wie der Speichel sich in ihrem Mund sammelte, wie er nach vorne floss und dann aus ihren Mundwinkeln tropfte. Sie hasste diesen demütigenden Anblick von sich selbst.
»Du bist wunderschön«, wiederholte er leise. »Aber auch das wird dich heute nicht retten. Wie war das mit dem Strandspaziergang? Das Wetter ist wirklich schön. Was meinst du?«
Sie wollte protestieren und konnte nur unverständliche Worte gurgeln. Er grinste zufrieden.
»Deutlich, meine süße Julie. Wenn du es nicht schaffst, dich deutlich zu äußern, wieso sollte ich auf dich hören?«
Idiot! Sie kniff die Augen zusammen, was er mit einem leichten Klaps auf ihre Wange kommentierte.
»Zieh dich aus. Ich erwarte dich in fünf Minuten im Wohnzimmer.«
Ihr Körper schrie danach, dass er sie noch einmal berührte, sanft und beruhigend. Aber er tat es nicht. Er ließ sie einfach vor dem Spiegel stehen und schlug die Tür hinter sich zu.
In einem ersten Reflex wollte sie diesen schrecklichen Gummiball einfach vom Kopf ziehen. Es ging sicher, egal, wie fest der Knoten
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