Fesseln der Gewalt 2 (German Edition)
auf die Lippen und sagte schließlich leise: „Wir müssen nicht!“
„Doch, ich will mich dir schenken. Ganz und gar!“ Auch wenn meine Stimme zitterte, ich war noch nie in meinem Leben von etwas mehr überzeugt gewesen.
Vinzents Küsse machten mich beinahe besinnungslos, verführten meinen Verstand, der lechzend um Erlösung bettelte. Unsere Schwänze rieben aneinander und ein unbeschreiblich gutes Gefühl breitete sich in mir aus. Erst jetzt bemerkte ich die innere Stimulation, die von Vinzents Finger herrührte. Ich sah zu meinem blonden Engel hoch, der mich anlächelte und noch tiefer in mich eindrang.
Stöhnend wand ich mich unter ihm, verlangte nach mehr. Das erste Mal in meinem Leben bat ich darum, genommen zu werden und wusste, ich würde es nicht bereuen.
***
Oh Gott, ich konnte es kaum glauben, dass sich Servan mir anbot. Ich hatte wenig Erfahrung mit dem Toppen, weil ich die Bottomlage in der Regel vorzog, doch hier ging es um etwas ganz anderes. Er wollte von mir, dass ich ihm half, all die qualvollen Erinnerungen der Missbräuche durch eine schöne Erfahrung zu ersetzen. War ich dazu überhaupt in der Lage? Obwohl ich vor Unsicherheit zitterte, versuchte ich mir das nicht anmerken zu lassen, sondern gab mich überlegen und wissend in dem, was ich gerade tat. Das Gegenteil entsprach jedoch der Wahrheit. Es war mir mehr als bewusst, dass dies hier auch in die Hose gehen konnte. Von dem Gelingen dieses Unterfangens hing es ab, ob Servan mich auch in Zukunft an seinem Leben teilhaben lassen würde.
Ich kniete mich zwischen Servans Beine, bewegte vorsichtig zwei Finger in seinem Analgang und suchte die Prostata, um sachte darüber zu streichen. Keinen Augenblick nahm ich den Blick von seinem Gesicht, um jede Regung darin lesen und bei Missfallen sofort mein Tun unterbrechen zu können. Als ich einen weiteren Finger einführte, verkrampfte sich Servan und ein Zischen löste sein Stöhnen ab.
Mit der freien Hand fuhr ich besänftigend über seine Bauchdecke, bis ich schließlich seinen erigierten Schwanz griff und diesen mit rhythmischen Strichen zu bearbeiten begann. Sofort entspannte sich Servan wieder, sodass ich weiter in ihn eindringen und die innere Reizung fortsetzen konnte. Erregt wand er sich unter meinen Händen, wobei er mir sein Becken entgegen schob.
Schweiß überzog mittlerweile Servans Körper und auch mir liefen salzige Rinnsale an den Schläfen hinab. Es kostete mich unsägliche Beherrschung, ohne seine Zustimmung einen Schritt weiterzugehen, doch hier und jetzt war Bedachtsamkeit angesagt.
„Vinzent …“, stieß er keuchend aus und streckte den Rücken durch, „… ich kann nicht mehr. Ich … will dich endlich spüren.“
„Okay“, krächzte ich. Der ekstatische Anblick von Servan war unbeschreiblich.
Seine grauen Augen hatten sich verdunkelt und schienen mich aufzufordern, in ihnen zu versinken. Wie hatte ich je denken können, dass diese Kälte ausstrahlten, denn jetzt spiegelten sich darin so viele Empfindungen: Von Verunsicherung und Angst über Leidenschaft und … Vertrauen.
Servan vertraute mir, ich konnte es ganz genau erkennen, was mir schlussendlich die Sicherheit gab, den Akt zu vollziehen.
Mit zitternden Händen streifte ich mir ein Kondom über und packte dann Servans Beine, um sie ihm an den Körper zu pressen. Langsam drang ich mit stetem Druck durch den Schließmuskel, wobei ich erneut seinen Gesichtsausdruck zu deuten versuchte. Er hielt die Augen geschlossen, doch ein kaum merkliches Verziehen der schönen Lippen zeigte mir, dass die Inbesitznahme nicht ohne Schmerzen ablief. Ich hielt in der Bewegung inne und wartete.
„Was ist?“, fragte Servan leise, nachdem er verwirrt die Augen geöffnet und meinen Blick gesucht hatte.
„Du bestimmst das Tempo und wie weit du gehen willst“, erklärte ich mit unsicherer Stimme, denn jetzt nicht weiterzumachen kostete mich beinahe alle Kraft. Instinktiv wollte ich mich einfach in diese heiße Enge stoßen.
Einen Moment sahen wir uns schweigend und schwer atmend an.
„Mach weiter, ich will dich ganz in mir drin und dann … dann zeigst du mir, was es bedeutet, sich mit jemandem zu vereinen.“
Einem Impuls folgend lehnte ich mich über ihn und suchte seine Lippen für einen zärtlichen Kuss, während ich ihm das verschwitzte Haar aus der Stirn strich.
„Wie auch immer das hier für dich wird, Servan, eines möchte ich dir sagen, bevor du denkst, ich würde es lediglich im Rausch des Orgasmus
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