Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
roch sie Blut. Die Furcht brach in Wellen über sie herein. Rot-schwarze Energien rauschten mit brutaler Macht über sie hinweg und drangen in sie ein. Sie bekam Atemnot und kämpfte gegen die Schwärze an, die an den Rändern ihres Gesichtsfeldes wogte.
Jesse!
Ich bin hier, Kleines. Geh mit tiefen Atemzügen dagegen an. Ich werde meinen Posten gleich bezogen haben.
Sie konnte bereits das Nachlassen der brutalen Energien fühlen, als Jesse dem Haus nah genug kam, um sie von ihr abzuziehen. Wie nah war er überhaupt? Das Herz schlug zu heftig in ihrer Brust, und sie biss sich auf die Lippen, um sich zu beruhigen. Sie durfte nicht an Jesse und auch nicht daran denken, was diese Männer ihm antun würden, wenn sie ihn in die Finger bekämen. Sie musste sich auf ihren Schutzschild und auf dessen Dichte konzentrieren, um ihre Anwesenheit zu verbergen, da sie sich auf die Suche nach Patsy machte.
Sie konzentrierte sich darauf, klein und unsichtbar zu sein und mit dem Hintergrund zu verschmelzen, während sie sich dicht über dem Boden langsam voranbewegte. Aufgrund der Dinge, die sie in Patsys Haus flüchtig zu sehen bekommen und sich ins Gedächtnis eingeprägt hatte, fand sie den Weg zu der geschwungenen Treppe, die von beiden Seiten aus im Halbrund zu der umlaufenden Galerie führte. An den Wänden neben der Treppe hingen zahllose Gemälde, und in Nischen der umlaufenden Galerie, von der die oberen Schlaf- und Badezimmer abgingen, waren weitere Gemälde gemeinsam mit Skulpturen auf verschnörkelten Sockeln ausgestellt. Saber wusste bereits genau, wo Patsy war.
Zwei Statuen lagen zerschmettert auf dem Parkettboden, und in der Nähe der Tür, die wahrscheinlich zu Patsys Schlafzimmer führte, war eine Blutspur an der Wand zu sehen. Sie hörte die erhobenen Stimmen von Männern, die einen groben Beiklang hatten, das Geräusch, mit dem Fleisch auf Fleisch trifft, und Patsys Schmerzensschrei. Saber schaffte es ohne Zwischenfälle durch die Trümmer der Statuen und war sich dessen bewusst, dass sie keine Zeit hatte, ihre Spuren zu verwischen. Falls es einen weiteren Wachposten gab, würde er die Spuren sehen, die sie zwischen den Trümmern zurückließ, aber daran ließ sich nichts ändern. Obwohl Jesse so nah war, strömte ihr Grauen in Wogen entgegen. Die Absicht der Eindringlinge bestand darin, Patsy brutal zu misshandeln, sie zu foltern und zu töten, und diese Energien waren rotgerändert und ganz entsetzlich.
Saber wurde mit ihrem rebellierenden Magen fertig, indem sie sich mit Jesse in Verbindung setzte, um seine Ruhe zu finden und die Wärme seines Geistes zu fühlen.
Sag mir, was los ist.
Sie konnte es ihm nicht sagen. Nichts würde ihn davon abhalten, ins Haus zu kommen, und wie sollte sie es jemals schaffen können, beide zu beschützen? Ich bin gleich da.
Saber lugte in das Schlafzimmer. Ein Mann stand vor Patsy, die mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt war. Ihr Oberkörper war entblößt, und Wasser tropfte aus ihrem nassen Haar und von ihrer Haut. In ihrem Gesicht bildeten sich bereits blaue Flecken, ein Auge schwoll zu, und Striemen verunzierten ihre Brüste und ihren Bauch. Sie weinte unablässig und schüttelte den Kopf.
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ganz gleich, wie weh Sie mir tun, ich weiß es nicht. Mein Bruder war als SEAL bei der Navy, aber jetzt sitzt er im Rollstuhl. Was auch immer Sie ihm unterstellen, er tut es nicht. Er könnte es gar nicht.«
Der Mann, der vor ihr stand, schlug ihr wieder ins Gesicht, und der zweite bog sich mit langstieligen Elektroden vor und berührte damit Patsys Brust, woraufhin ihr Körper heftig zuckte und sie schrie, als die Elektrizität knisterte.
Saber drehte sich fast der Magen um, als sie in das Zimmer kroch und sich von hinten an den ersten Mann anschlich, der Patsy ins Gesicht geschlagen hatte. Er war mittelgroß, wirkte aber kräftig. Er lachte und begann seinen Gürtel aufzuschnallen.
»Das mag sie, John. Sie steht auf Schmerz, du siehst ja selbst, dass sie geil wird. Schau dir ihre Brustwarzen an.« Er zog den Gürtel aus den Schlaufen und peitschte Patsy damit. »Lüg, so viel du willst, du Miststück, aber am Ende wirst du es uns ja doch sagen. Wir wollen Namen. Seine Freunde. Für wen er arbeitet. Alles.«
Der Gürtel hinterließ einen langen Striemen auf Patsys Brüsten und auf ihrem Bauch. Ihr Körper zuckte, doch diesmal schrie sie nicht, sondern schüttelte nur mit wildem Blick hilflos den Kopf.
»Sag es uns, oder deine Beine
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