Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ihrem Innern hatte sie keine Filter. Sie konnte dem Schmerz nicht entkommen, Presslufthämmern, die auf ihren Schädel einhieben, dem Donner des Todes und dem stummen Aufschrei ihres Opfers. Mit geschlossenen Augen wälzte sie sich gequält herum und versuchte mit tiefen Atemzügen dagegen anzugehen. Sie schaffte es kaum, sich auf die Knie zu ziehen, als ihr Magen rebellierte und sie immer wieder würgte.
    Sie musste sich in den Griff kriegen. Sie war extrem angreifbar, und Patsy brauchte dringend Hilfe. Das Schlimme war, dass die Energien der Gewalttätigkeit selbst dann, wenn sie sich abschirmte, durch die Abschirmung hindurchdringen würden, falls jemand Patsy folterte – und genau das befürchtete Saber jetzt. Und dann würden diese Energien sie fix und fertig machen, sie restlos außer Gefecht setzen. Nur ein Anker konnte gewalttätige Energien dauerhaft von ihr abziehen. Die Abschirmung verhinderte lediglich, dass ihre eigenen Energien anderen einen Hinweis auf ihre Anwesenheit gaben.
    Wenn sie tötete, sorgte sie normalerweise dafür, dass
ihr Opfer schnell und schmerzlos vernichtet wurde und möglichst wenig davon mitbekam. Sie griff auf natürliche Mittel zurück, statt ein Leben durch brutales Ballern auszulöschen. Sie hatte noch nie mit einer Schusswaffe getötet, obwohl sie den Umgang damit erlernt hatte, und sie war unvorbereitet gewesen auf die Auswirkungen.
    Sie zog sich wankend auf die Füße. Ihr Kopf hämmerte immer noch, bei jeder Bewegung schmerzten ihre Zähne, und es fühlte sich an, als drängen Glasscherben durch ihren Schädel. Das würde nicht leicht werden. Sie taumelte um das Blumenbeet herum zum Fenster, und der Schmerz ließ gänzlich unerwartet nach und verschwand dann ganz. Sie wusste schon, bevor sie sich umdrehte, dass sie nicht allein war.
    Jesse! Erleichterung und Furcht vermischten sich miteinander. Sie wirbelte herum und hielt nach Feinden Ausschau. Jesse konnte niemandem davonlaufen und sich auch nicht verstecken, wenn er in seinem Rollstuhl saß. Aber ohne den Schmerz konnte sie klar denken und das, was sie fühlte, viel leichter deuten.
    Er zog sie eng an sich und suchte sie nach Verletzungen ab. Du kannst nicht allein ins Haus gehen, nicht nach dem, was passiert ist. Seine Stimme klang gereizt, sogar ärgerlich, aber seine Hände waren sanft, als er ihr über das Haar strich.
    Ich muss reingehen, Jesse. Etwas Schlimmes passiert . Sie wollte nicht ins Haus gehen. Was sich dort tat, war nicht irgendetwas. Es war Gewalttätigkeit. Sowie sie einen Fuß ins Haus setzte, würden diese Energien ein Ziel haben. Mit Jesse in ihrer Nähe würde sie viel leichter damit umgehen können, aber dann würde sie sowohl Patsy als auch Jesse vor Gefahren beschützen müssen.

    Du solltest nicht hier sein. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn an ihrer Seite haben wollte, denn es war viel zu gefährlich.
    Bring es hinter dich. Ich werde hinter dem Haus sein. Versuche durch den Keller zu gelangen, und wenn du es nicht schaffst, steigst du über den Dachboden aus. Darin bist du doch besonders gut, nicht wahr? Ich gebe dir Feuerschutz. Hol sie möglichst schnell raus, Saber.
    Saber nickte und wandte sich wieder zum Fenster um. Fast hätte sie ihm die Waffe zurückgegeben, doch dann zögerte sie. Auch wenn die Auswirkungen auf sie noch so grässlich waren, konnte der Gebrauch der Waffe unter Umständen die einzige Möglichkeit sein, Patsy das Leben zu retten. Wer auch immer bei ihr im Haus war, würde keine halben Sachen machen, und der Wachposten war kein Amateur gewesen. Eine ganz üble Geschichte.
    Sie sah sich das Fenster genauer an. Es war natürlich verriegelt. Saber wusste, dass Patsy eine Alarmanlage hatte, aber in Anbetracht der Eindringlinge im Haus ging sie davon aus, dass die Anlage wahrscheinlich ausgeschaltet war. Für Feinheiten blieb ihr keine Zeit, und in dem Zimmer war niemand. Mit abgespreiztem Ellbogen wartete sie auf den nächsten Donnerschlag. Als er kam, schlug sie die Scheibe ein und griff durch das restliche Glas, um die Verriegelung zu öffnen.
    Sie brauchte nur Sekunden, um durch das Fenster zu springen und auszurollen, als sie auf dem Boden landete, um hinter dem Sofa, das sie während dieser kurzen Begegnung in Patsys Haus gesehen hatte, Deckung zu suchen. Das Zimmer war mit Teppichboden ausgelegt, und die meisten Glasscherben waren auf eine lange, dick gepolsterte Bank direkt unter dem Fenster gefallen und
hatten dabei kaum Geräusche verursacht. Sowie sie im Haus war,

Weitere Kostenlose Bücher