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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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reinste Schlachthaus war. Und er wollte auch nicht rausgetragen werden. Von keinem.
    Er zwang sich aufzustehen, indem er seinen Geist dazu benutzte, seinen Beinen Befehle zu erteilen. Schmerz spaltete ihm den Schädel, und sein Körper erschauerte vor Anstrengung. Ihm brach der Schweiß aus. Gegenstände konnte er mittlerweile mit einer gewissen Leichtigkeit von der Stelle bewegen. Je mehr er übte, desto geschickter stellte er sich dabei an, aber seine Beine zu bewegen und eine Reaktion von ihnen zu erzwingen war sowohl schmerzhaft als auch schwierig. Und jetzt war er
erschöpft, das war keine gute Voraussetzung. Er hätte sie einen Versuch mit einem externen Impulsgeber unternehmen lassen sollen, aber er war stur gewesen, weil er wollte, dass seine Beine Teil seines Körpers und keine roboterhaften Gliedmaßen waren, die durch äußere Kraft angetrieben wurden.
    Er zog den Stuhl an sich und klemmte ihn sich unter einen Arm. Er musste in die Türöffnung hinaufspringen und den Rollstuhl mitnehmen. Und er musste auf den Füßen landen, denn sonst würde er rückwärts auf den Kellerboden stürzen – und auf Bens Leiche.
    Er machte seinen Rücken steif und blockte alles andere um sich herum ab. Anblicke. Gerüche. Gefahren. Er stellte sich seine Beine samt Adern und Venen und Nerven vor, die wie die Zündkerzen eines Wagens Funken sprühten. Er sandte das Signal von seinem Gehirn zu den Nerven, als er in die Hocke ging und sprang. Er fühlte die Kraft, die ihn durchströmte, die Bereitschaft all dessen, was genetisch weiterentwickelt war, schlagartig zum Einsatz zu kommen. Obgleich ihm verhasst war, was Whitney auf eigene Faust aus dem Schattengängerprogramm gemacht hatte, liebte er doch den Nervenkitzel, der jedes Mal wieder mit dem Einsatz seiner gesteigerten körperlichen Kräfte einherging. Und wie er das liebte. Bevor er seine Beine verloren hatte, hatte er für diese Momente gelebt.
    Er landete im Türrahmen und machte einen Schritt vorwärts und dann einen zweiten. Begeisterung packte ihn. Er tat es! Er lief wieder. Er hatte fast vergessen, wie es war, zu stehen und seine Beine unter sich zu fühlen, aufrecht zu laufen und seinen Körper wieder als seinen eigenen Körper zu empfinden, den er unter Kontrolle
hatte. Er fühlte sich groß. Seit einem Jahr war er nicht mehr groß gewesen. Es war ein ganz erstaunliches Gefühl zu laufen. Sich frei zu fühlen. Er hatte gelernt, Dinge zu würdigen, die von den meisten Menschen als selbstverständlich hingenommen wurden, und er schwor sich, sie nie wieder als selbstverständlich anzusehen.
    Seine Beine begannen zu zittern, um ihn zu warnen, dass er es übertrieb. Er stellte den Rollstuhl in der Nähe der Hintertür auf den Boden und machte einen weiteren Schritt, um den Stuhl zu umrunden. Er wollte nicht aufhören, und er wünschte, er könnte einfach in den Regen hinauslaufen und weiterlaufen, bis er Saber gefunden hatte.
    Jesse griff nach der Rückenlehne des Stuhls, und seine Beine gaben nach und ließen ihn ohne jede weitere Warnung auf den Boden fallen. Im einen Moment stand er noch, und im nächsten Augenblick war er auf die Fliesen geknallt und hatte sich durch die Wucht des Aufpralls die Knie aufgeschlagen. Er versuchte mitzugehen – er verstand sich darauf, geschickt zu fallen –, doch es geschah zu schnell, und er schlug mit dem Kopf an die Wand.
    Fluchend und benommen stemmte er sich in eine sitzende Haltung hoch und schlug frustriert mit einer Faust an die Wand. So viel zu seinen neuen und verbesserten Beinen. Mit einem kleinen Seufzer griff er wieder nach dem Rollstuhl. Die Hintertür wurde aufgerissen, und er rollte sich herum und hob seine Waffe; seine Hände waren ruhig, während seine Beinmuskulatur in Krämpfen zuckte. Er lag ausgestreckt auf dem Bauch, mit zuckenden Beinen und die Waffe sicher im Anschlag.
    Ein leiser Pfiff ließ die Anspannung aus ihm weichen. Er legte einen Moment lang seine Stirn auf seinen Arm
und blickte finster, als er den Kopf hob und sah, dass sein Arm mit Blut beschmiert war. Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, rollte sich herum und setzte sich auf, und dann antwortete er mit genau demselben Pfiff, doch er ließ seine Waffe nicht sinken, bevor Logan hereinkam.
    »Du siehst grauenhaft aus. Wer hat dich zusammengeschlagen? « Logan kauerte sich neben ihn, hielt seine Waffe jedoch in Bereitschaft, während er sich Jesses Gesicht genauer ansah.
    »Du müsstest erst mal die anderen sehen.« Jesse schaute Logan finster

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