Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
saß.
»Was ist los?« Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht zurück.
Jesse legte seinen Kopf wieder auf das Kissen und versuchte, seine Frustration zu unterdrücken. Er rieb sich mit einer Hand das stoppelige Kinn, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen, während er in Wirklichkeit mit der Faust auf seine Beine einschlagen wollte.
»Was ist?« Saber lächelte bedächtig und schüttelte den Kopf. »Hast du etwa geglaubt, irgendetwas von dem, was wir getan haben, würde augenblicklich zum Erfolg führen und du würdest wie durch ein Wunder aufstehen und laufen? Sogar bei einer Kaulquappe dauert es einen Tag, bis ihr ein neuer Schwanz wächst, und du, mein ungeduldiger Freund, bist viel größer als eine Kaulquappe.«
Er sah sie düster an. »Du könntest etwas mitfühlender sein.«
»Weswegen? Weil du dich wie ein kleines Kind benimmst, das seine Belohnung sofort haben will?« Sie beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. »Es war alles aus den Fugen, aber ich habe es gerichtet. Jetzt ist es besser.«
»Es ist nicht besser.« Er deutete auf seinen linken Mundwinkel.
Sie verdrehte die Augen, beugte sich aber vor, ließ ihre Lippen federleicht bis zu der Stelle gleiten und presste schnell einen Kuss darauf. »Du bist ja so kindisch.«
Er deutete auf die andere Seite.
Saber nahm seinen Kopf in ihre Hände, drückte einen Kuss auf seinen rechten Mundwinkel und legte dann ihre Lippen auf seine. Spielerisch. Knabbernd. Sie ließ ihre Zunge über den Spalt zwischen seinen Lippen gleiten und fühlte, wie sich ihr Bauch anspannte und sich ihr Schoß vor Verlangen zusammenzog. Sie brauchte Jesse nur anzusehen, um ihn zu begehren. Ihn zu küssen war unglaublich. Sie liebte seinen Mund, der so heiß und so sinnlich und eine Spur unbarmherzig war.
Er legte ihr seine Hand in den Nacken, um sie stillzuhalten, während sein Mund die Herrschaft über ihre Lippen an sich riss. Seine andere Hand drängte sie, sich auf ihn zu setzen. Sie tat es, schlang ihm die Arme um den Hals und presste sich dicht an seine Brust.
Er küsste sie immer wieder, und jeder Kuss war tiefer als der vorangegangene und forderte immer mehr von ihr, bis sie sich vorkam, als zerflösse sie in seinen Armen. »Falls ich es noch nicht gesagt habe: Ich danke dir. Und falls es nicht funktionieren sollte, danke ich dir für den Versuch. Ich weiß, dass du Angst davor hattest.«
»Falls ich vergessen habe, es dir zu sagen«, flüsterte sie
mit ihren Lippen an seinem Mund, »ich bin sehr verliebt in dich.«
»Dann heirate mich.«
Sie setzte sich abrupt auf. »Nicht das schon wieder. Also wirklich, Jesse, du bist skrupellos, wenn du etwas willst.«
Er zog an einer ihrer Locken. »Ich kann dich vor Whitney beschützen.«
»Vielleicht. Und vielleicht wirst du mich auch schwängern, und dann werden wir wie Lily untertauchen müssen. Sie verlässt den Ort, an dem sie zu Hause ist, um ihr Kind in Sicherheit zu bringen.«
Er zuckte die Achseln. »Wir können in die Berge ziehen, in die Nähe von Jack und Ken. Die beiden haben dort oben die reinste Festung errichtet. Es ist alles gut, Saber, solange wir zusammen sind.«
Sie stand von seinem Schoß auf. »Komm schon, Drachentöter, lass uns etwas essen. Ich habe noch keine richtige Mahlzeit zu mir genommen, und ich muss arbeiten gehen.« Sie brauchte etwas, nachdem sie all ihre Energien verausgabt hatte.
Er glitt von dem Futon auf seinen Stuhl. Seine rechte Wade zuckte. Er nahm sein Bein und brachte es in die richtige Stellung. »Ich koche heute Abend. Und du kannst mir erklären, warum du es nicht für eine gute Idee hältst, in die Berge zu ziehen.«
»Zum einen wegen deiner Eltern, Jesse. Zum anderen wegen Patsy. Nachdem du hierhergezogen bist, ist Patsy dir gefolgt, und dann haben deine Eltern auch noch ein Haus hier gekauft. Das hast du mir selbst erzählt. Du kannst sie nicht einfach alle verlassen.«
Er lachte sie aus. »Du klammerst dich wirklich an jeden Strohhalm, stimmt’s?«
»Warum gleich eine Ehe?«
»Weil ich daran glaube. Meine Eltern sind seit rund vierunddreißig Jahren verheiratet. Sie sind immer noch sehr ineinander verliebt. Ich glaube nicht, dass man allzu oft das Richtige findet, und daher packe ich es mit beiden Händen und halte daran fest.«
»Wie kannst du dir so sicher sein, dass es nicht die Pheromone sind?«
Er nahm wieder ihre Hand und zog daran, bis sie neben ihm saß. »Der Sex mit dir ist fantastisch, daran besteht kein Zweifel, sogar noch
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