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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Kraftfeld, das immer vorhanden war. Sie musste die elektrischen Eigenschaften der zerstörten Zellen detailliert erkunden. Sie konnte sie klar erkennen und die Muster deutlich vor ihrem inneren Auge sehen, eine ihrer größten Gaben. Lily und Eric hatten geglaubt, aufgrund der DNA, die Whitney Jesse zwecks genetischer Verbesserung beigemischt hatte, und aufgrund des neuen Medikaments, das die Zellregeneration beschleunigte, würden sie in der Lage sein, die beschädigten Nerven so zu stimulieren, dass sie ihre Arbeit wiederaufnahmen, aber der Schaden war eindeutig viel zu schwerwiegend.
    »Sag mir, was du tust.«
    Sie feuchtete mit der Zunge ihre Unterlippe an. Das war das einzige Anzeichen von Nervosität, das sie erkennen ließ. »Es liegt auf der Hand, Jesse, dass ich mich auf unerforschtes Gebiet begebe. Wenn die beschädigten Zellen nutzbar gewesen wären, hätte die Physiotherapie in Verbindung mit den anderen Dingen, die Lily und Eric ausprobiert haben, genügt, aber die Therapie ist gescheitert. Bevor ich das Wachstum neuer Nerven stimulieren kann, muss ich sehen, dass die beschädigten verschwinden.«
    Jesse faltete die Hände hinter seinem Kopf. »Das klingt einleuchtend.«
    Sie lächelte ihn zaghaft an. »Es freut mich, dass du das so siehst. Und ich kann nur hoffen, dass du Recht hast, was Dr. Whitney angeht, denn ich setze alles ein, was er in dieser Akte geschrieben hat. Nach seinen Angaben haben viele Bereiche des Körpers ihre eigenen eingebauten Programme zum Nachwachsen, wenn sie beschädigt werden.
Um mich selbst oder jemand anderen zu heilen, brauche ich rein theoretisch nichts weiter zu tun, als eines dieser Programme zu starten, denn den Rest tut der Körper ganz von allein.«
    »Dann lass es uns tun.«
    Saber seufzte. ›Rein theoretisch‹ hatte sie gesagt. Er hatte beschlossen, diesen Teil des Gesagten zu ignorieren. Um das Programm anzuwerfen, musste sie ein elektrisches Signal in einem stetigen Strom zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort senden. Dann würde das körpereigene biologische Erneuerungsprogramm für diesen speziellen Bereich die Sache übernehmen und den Rest erledigen. Das wäre natürlich um Längen besser als der Versuch, den Erneuerungsvorgang durch Micromanagement selbst von A bis Z zu steuern – immer vorausgesetzt, dass Whitney mit seinen Erkenntnissen richtig lag. Sie könnte einfach zusehen, wie es ansprang, nachdem sie ihm Starthilfe gegeben hatte.
    »Mach schon, Saber, lass es uns tun.«
    Sie sah ihn finster an. »Du weißt, dass es nicht ganz so einfach ist, wie du es dir wünschst. Zum Beispiel muss ich, abgesehen davon, dass ich das noch nie getan habe, alle möglichen Kleinigkeiten lernen. Wenn ich Wunden heile, muss ich darauf achten, dass ich den Strom in die richtige Richtung lenke. Wenn ich es verpatze, würde sich die Wunde öffnen, statt sich zu schließen. Es wird ein Weilchen dauern, bis ich dahintergekommen bin, was ich hier eigentlich tue.«
    Er rieb mit seinen Händen über ihre Arme. »Es tut mir leid. Ich weiß, dass es funktionieren wird, Saber. Wenn du das tust, werde ich wieder laufen können.«
    »Sprich jetzt nicht mehr mit mir. Lass es mich visualisieren.
« Jetzt fürchtete sie sich nämlich. Sie hatte schon so oft mit nichts weiter als einer Berührung getötet. Nun würde sie zur Abwechslung etwas Gutes tun – wenn sie es nicht verpatzte und noch größeren Schaden anrichtete. Und sie würde Dr. Whitneys Anweisungen wortgetreu befolgen müssen. Er hatte diesen Bericht für sie persönlich geschrieben, weil er gewusst hatte, dass sie ihn lesen und sich jedes Wort merken würde. Er hatte in allen Einzelheiten geschildert, was getan werden musste und wie man es tat. Erst musste sie das beschädigte Nervensegment durch einen akkurat gezielten, starken Stromstoß verkümmern lassen. Dann musste sie als Ersatz ein neues Nervensegment wachsen lassen.
    Das Wachstum neuer Nerven – die Neurogenese – erforderte eine ganz spezielle Anwendung ihres Könnens. Wie eine Künstlerin würde sie das Kraftfeld von einem Punkt zum anderen »dirigieren«, es über die Lücke hinweglenken, die dort entstanden war, wo sich vorher das beschädigte Nervensegment befunden hatte, und »malen«, wo die neue Nervenbahn auftauchen sollte. Auf diese Weise würde ein elektrisches Feld über dem Zwischenraum gebildet werden, den sie sich deutlich veranschaulichte, und Nervenenden würden beginnen, in die Richtung zu wachsen, die sie »befohlen« hatte.
    Sie

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