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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihn? Er war erst kurz vor ihr in der Stadt eingetroffen. Und er traf sich gelegentlich mit Patsy. Ihr Puls dröhnte in ihren Ohren, und ihr Mund wurde trocken.
    Hatte er das gesagt, um subtil anzudeuten, er könnte jederzeit an Patsy herankommen und ihr etwas antun? Wann hatte sie in ihrer Wachsamkeit nachgelassen und aufgehört, jeden um sich herum zu verdächtigen? Sie warf einen weiteren verstohlenen Blick auf ihn – die Haltung seiner Schultern und die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen. Er machte seine Arbeit gut, es war leicht, mit ihm auszukommen, und er fügte sich blendend ein.
    Was dachte sie sich eigentlich? Worauf sollte das hinauslaufen, und warum war sie plötzlich angespannt und besorgt? Sie biss sich fest auf die Unterlippe und war so abgelenkt, dass sie beinah ihren Einsatz verpasst hätte. Als Brian ihr hektische Signale gab, sandte sie ihre zarte, raunende Sirenenstimme in den Äther hinaus, gab einen kurzen Kommentar ab und kündigte die nächste Folge von Titeln an. Währenddessen drehte und wendete sie in Gedanken unablässig die Informationen, die sie hatte, und versuchte aus den Bruchstücken eine Antwort zusammenzusetzen.
    Als sie fühlte, dass Brians Blick auf sie gerichtet war, drehte sie sich um und sah ihn durch die Glasscheibe stirnrunzelnd an. Sie bedeutete ihm, in ihre Kabine zu
kommen. Brian wirkte noch verschmitzter als sonst, als er hereingeschlendert kam.
    »Ich will deine Theorie hören.«
    »Wie lautet deine?«, entgegnete er.
    »Wenn ich ihn kenne, liegt es auf der Hand, dass er seine Stimme verstellen müsste.«
    Brian nickte. »Ich bin ganz deiner Meinung.« Er lehnte sich lässig mit einer Hüfte an das Schaltpult, blickte auf sie herab und musterte sie.
    Saber beugte sich zu ihm vor und bewegte ihre Hand, bis sie nicht weit von seinem Arm auf Höhe seines Handgelenks zu liegen kam. Sie trommelte mit den Fingern, als handelte es sich nur um einen ihrer nervösen Ticks. »Und wenn er ein Aufnahmegerät benutzt hat, ist es möglich, dass er an zwei Orten gleichzeitig sein wollte?«
    Sie stimmte ihren Herzschlag auf seinen ab, lauschte dem Rhythmus und gestattete es ihrem Körper, sich mit seinem synchron zu schalten. Falls er nervös war, war es seinem Körperrhythmus nicht anzumerken. Sein Herzschlag und sein Puls waren regelmäßig. Ihre Fingerspitzen streiften ganz leicht seine Haut. »Wenn du es zum Beispiel wärst, Brian, dann könntest du anrufen und trotzdem hier sein und den Anruf entgegennehmen.« Sie achtete darauf zu überprüfen, ob seinem Puls auch nur die geringste Abweichung anzumerken war, während sie ganz lässig diese Andeutung machte.
    Er grinste sie an. »Ich? Du gefällst mir, Süße, aber so sehr nun auch wieder nicht. Da nimmt einer gewaltige Mühen auf sich, und ich bin eher der faule Typ.«
    Nicht die geringste Veränderung in seinem Rhythmus. Wenn Brian log, dann wäre er mühelos in der Lage gewesen, einen Lügendetektor auszutricksen. Für so gut hielt
sie ihn nicht. Sie ließ ihre Finger wieder auf das Schaltpult gleiten und nahm ihr »nervöses« Trommeln erneut auf. »Das war ein kühner Gedanke, aber eigentlich gar nicht mal so eine schlechte Idee. Falls es sich bei der Person um jemanden handelt, den ich kenne, wäre das dann nicht eine tolle Lösung, um den Verdacht von demjenigen abzulenken? Er könnte bei mir sein, wenn ein Anruf von ihm käme.«
    »Falls du an Jesse denkst, bin ich nicht mit von der Partie. Ich bin zwar sicher, dass der Mann pervers ist, aber wenn er abartiges Zeug mit deiner Wäsche anstellen wollte, hätte er das schon viel eher getan.«
    Alles in ihr erstarrte, doch sie hielt an ihrem Lächeln und an der kühlen Maske fest, zu der ihr Gesicht geworden war: jung, unschuldig, ganz reizend und so verletzlich.
    Woher wusste er, dass sich dieser Eindringling über ihre Wäsche hergemacht hatte? Ganz gleich, was er sagte – Brian wusste von dem Eindringling, und niemand hätte diese Information haben sollen. Sie war nicht aus dem Kreise der Schattengänger hinausgedrungen.
    »Doch nicht Jesse, du Blödmann.« Sie ließ einen exakt dosierten Hauch von Humor in ihre Antwort einfließen.
    Sie erhaschte einen Blick auf ihr Gesicht, das sich in den Glaswänden um sie herum spiegelte, und ihr Herzschlag setzte aus. Sie trug die Maske des Todes, die Maske, mit der sie mordete. Die Maske des unschuldigen Teenagers. Arglos. Kleine weiße Zähne, die ihr Lächeln aufblitzen ließ, freundliche, leuchtende Augen. Sie verabscheute diese

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