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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Maske, doch sie war da, eine automatische Reaktion. Sie blickte hinunter und sah, dass ihre Fingerkuppen auf seinem Puls lagen. Ihr Körper synchronisierte ihre
Rhythmen bereits miteinander. Sein entspannter, gleichmäßiger Puls sagte ihr ohne jeden Zweifel, dass er nicht der Stalker war, der sich in ihr Zimmer eingeschlichen hatte, und doch hatte sie sich instinktiv darauf vorbereitet, ihn zu töten, um, falls sie sich geirrt hatte, die Bedrohung zu beseitigen.
    Sie sprang so schnell auf, dass sie ihren Stuhl umwarf. Plötzlich wollte sie Jesses Arme um sich fühlen, damit er sie beschützte – oder Brian. Was dachte sie sich überhaupt? Dass sie sich gemeinsam mit Jesse in einer Märchenwelt häuslich einrichten und bis ans Ende aller Zeiten mit ihm glücklich werden könnte?
    »Was ist los, Saber?« Brian bückte sich, hob den Stuhl auf und sah sie bestürzt an. »Du ziehst doch nicht etwa im Ernst in Erwägung, dass es Jesse sein könnte – oder ich? Wenn du dich fürchtest, sage ich Brady, dass er kommen soll. Himmel nochmal.« Er stellte den Stuhl hin und hielt beide Hände geöffnet vor sich. »Ich wollte doch nur helfen. Ich wollte dir keine Angst einjagen.«
    »Nein, nein, Brian.« Sie zwang sich zu einem weiteren kindlichen Lächeln. »Ich habe diese irrationalen Ängste vor allem, was krabbelt, und ich habe gerade diese Spinne gesehen.« Sie deutete auf eine kleine Spinne, die unschuldig am Rand des Schaltpults hinaufkroch. »Es war nichts weiter als eine undurchdachte Reaktion.«
    Brian grinste sie an und zerquetschte die Spinne mit seinem Daumen. »So eine mädchenhafte Reaktion hätte ich nie von dir erwartet.«
    Saber verdrehte die Augen und rang sich ein breites Grinsen ab. »Erzähl das bloß niemandem.« Sie ging um ihn herum zu ihrem Stuhl zurück und achtete darauf, ihren Herzschlag gleichmäßig zu halten. Sie scheuchte ihn
aus der Kabine und wandte sich dem Mikrofon wieder zu, um ein Weilchen zu plappern und zu flirten, bevor die Musik in die nächste Runde ging.
    Es war ihr erster Gedanke gewesen, diese Bedrohung ihrer Person zu eliminieren. Sie war als Kind dazu ausgebildet worden zu töten, und sie hatte geglaubt, wenn sie sich einfach weigerte und fortlief, würde sie sein wie alle anderen. Sie würde mit dem Töten aufhören, und es würde aus und vorbei sein. Sie würde es einfach hinter sich lassen. Aber wohin sie auch ging – sich selbst musste sie mitnehmen, und sie war eine Mörderin. Eine Mörderin mit einer glänzenden Ausbildung. Ihre instinktive Reaktion war die Zerstörung der Bedrohung gewesen.
    Sie warf einen Blick durch die Glasscheibe auf Brian. Er scherzte mit Fred, dem Hausmeister. Der freundliche ältere Mann machte jede Nacht im Sender sauber, und Brian sprach immer mit ihm. Jede Nacht. Er behandelte ihn mit Respekt. Er brachte ihm sogar Leckerbissen mit, irgendwelche Kleinigkeiten, die Fred seiner Meinung nach probieren sollte. Brian kam sogar mit Les aus, dem Mann, der tagsüber denselben Job hatte wie er in der Nachtschicht.
    Niemand kam mit Les aus. Er blieb für sich, äußerte sowohl Frauen gegenüber als auch über Frauen grobe und beleidigende Bemerkungen und verabscheute es, für einen Mann, der im Rollstuhl saß, zu arbeiten und seine Anweisungen befolgen zu müssen. Seine Arbeit machte er gut, aber im Grunde genommen war er ein Kotzbrocken, vor dem einem gruseln konnte …
    Ihr stockte der Atem und ging dann schneller. Les? Konnte Les etwa der Bekloppte sein? Aber wenn es Les war, woher hatte Brian dann etwas von dem Eindringling
gewusst, der ihre Kleider zerrissen und ihre Unterwäsche versaut hatte? Patsy wusste nichts davon. Nur die Schattengänger und … Sie griff nach dem Telefon. Jesse nahm beim dritten Läuten ab.
    »He, nur eine schnelle Frage.« Sie sah sich um, weil sie sichergehen wollte, dass keiner das Gespräch mithören konnte. Brian war mit Fred beschäftigt und achtete nicht auf sie. »Wer wusste von dem Kerl, der in meinem Zimmer war?«
    »Das Team natürlich.«
    »Würden die es ausplaudern?«
    »Nein, natürlich nicht. Warum?« Jesses Argwohn war nicht zu überhören.
    »Nur so. Ich versuche lediglich, Zusammenhänge zu begreifen. Hat sonst noch jemand davon gewusst? Patsy beispielsweise?«
    »Wie zum Teufel sollte Patsy es erfahren haben? Lily und Eric wussten Bescheid. Ich habe sie darüber informiert, als wir über …« Er ließ den Satz abreißen, zögerte und sagte dann: »… verschiedene Dinge geredet haben.«
    »Du meinst, über

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