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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Fieber, sie hatte entsetzliche Angst vor der Dunkelheit, und sein unerwarteter Angriff musste ihr noch mehr Angst eingejagt haben. Dennoch hatte sie die kaum wahrnehmbare Regung in der dunkelsten Ecke des Raumes bemerkt. Und ihre eigenen Bewegungen waren ruhig, sicher und durchdacht gewesen und hätten bei einem Gegenüber, das weniger gut ausgebildet war, funktionieren können.
    Sie tauchte in einem langen T-Shirt, das ihr bis auf die Oberschenkel reichte, aus dem Bad auf und sah schöner aus als je zuvor. »Bist du immer noch hier?«, fragte sie barsch, während sie durch das Zimmer sprang und sich aufs Bett warf.
    »Hast du das Aspirin genommen?«
    »Ja.« Sie verzog das Gesicht, um ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht verziehen hatte. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Jesse seufzte leise. »Du bist immer noch sauer auf mich.«
    Saber rollte sich zusammen, den Blick von ihm abgewandt,
und zog tatsächlich eine Schulter hoch. »Meinst du?«
    Eine einzige kräftige Bewegung seiner unglaublich starken Arme genügte, und Jesse hatte sich von seinem Rollstuhl auf ihr Bett geschwungen. Sabers schlanker Körper zuckte zusammen, als er sich neben ihr ausstreckte, aber sie erhob keine Einwände.
    Er zog sie eng an sich, drückte sie an seine Schulter und war erstaunt darüber, wie zart ihre Haut war und wie klein und zerbrechlich sie sich neben ihm ausnahm. Er streckte träge eine Hand nach der Lampe aus, um das Licht auszuknipsen.
    »Tu das nicht.«
    »Es ist Zeit, dass du schläfst, Kleines«, ermahnte er sie und ließ das Zimmer mit einem schnellen Schnippen seiner Finger in Dunkelheit versinken.
    Augenblicklich fühlte er den Schauer, der ihr über den Rücken lief. »Ich schlafe bei angeschaltetem Licht.«
    »Heute Nacht nicht. Heute Nacht schläfst du in meinen Armen und weißt, dass ich für deine Sicherheit sorge.« Er strich ihr zärtlich über das Haar.
    »Ich habe Alpträume, wenn das Licht aus ist«, gab Saber zu. Sie fühlte sich zu elend, um ihm etwas vorzumachen.
    Sein Kinn rieb sich an ihren seidigen Locken. »Nicht, wenn ich hier bin, Saber. Ich werde sie von dir fernhalten. «
    »Du arroganter Drachentöter«, murmelte sie schläfrig und streckte eine Hand aus, um ihre Finger mit seinen zu verflechten. »Dämonen würden es nicht wagen, sich mit dir anzulegen, stimmt’s?«
    »Für wen hast du mich gehalten, Saber? Vor wem läufst du fort?«

    Das Schweigen zog sich in die Länge, bis Jesse sicher war, sie würde ihm keine Antwort geben. Schließlich seufzte sie. »Du bildest dir Dinge ein. Ich laufe vor niemandem fort. Du hast mir einen Schrecken eingejagt, das ist alles.« In ihrer seidenweichen sinnlichen Stimme klang eine winzige Spur von Belustigung an.
    Neben ihr zu liegen hätte den erbarmungslosen dumpfen Schmerz hervorrufen sollen, der ihm so vertraut war, doch stattdessen verspürte er einen tiefen Frieden, der sich in ihn einschlich, etwas, was er noch nie erlebt hatte. Saber fühlte sich ungeheuer heiß an, obwohl die Luft im Schlafzimmer ziemlich kühl war und er nur ein Laken über sie beide gezogen hatte.
    »Vielleicht sollte ich doch einen Arzt rufen«, murmelte er. »Eric könnte in zwei Stunden hier sein.«
    Saber seufzte. »Mach keinen solchen Wirbel, Jesse«, flehte sie. »Das wird schon von selbst wieder.«
    Er hielt sie in seinen Armen und spürte, wie sie sich im Schutze seines Körpers entspannte und ihr Atem langsam und gleichmäßig ging. Jesse begrub sein Kinn in der Masse von seidigen rabenschwarzen Korkenzieherlöckchen und kostete das Gefühl aus, einfach nur neben ihr zu liegen und ihr nah zu sein.
    Irgendwann später musste er eingeschlafen sein. Seine Träume waren nur erotisch angehaucht und nicht die üblichen flammenden Fantasien, die Saber in ihm hervorrief. Er erwachte vom ersten Anzeichen ihrer Panikattacke, einem leisen Wimmern und den konvulsiven Zuckungen ihres Körpers.
    Plötzlich rollte sie sich herum, hob ihre Hand und ließ sie auf ihn niedersausen. Ihre Hand hielt ein Messer, das rasch und mit tödlicher Genauigkeit auf seine Halsschlagader
zukam. Die Bewegung war geschmeidig und geübt. Er packte ihren Arm, schmetterte ihn auf die Matratze und verdrehte ihn so weit, dass er ihr beinah das Handgelenk brach, und dann fand sein Daumen einen Druckpunkt, der sie zwang, das Messer loszulassen. Sie gab keinen einzigen Laut von sich. Sie stieß selbst dann keinen Schmerzensruf aus, als sich seine Finger tief genug in ihre Haut gruben, um blaue Flecken zu

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