Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
raunende Stimme der Nächtlichen Sirene zum Einsatz zu bringen. Sie bewährte sich in der Sendung, warum also nicht auch zu Hause? »Du hast mir gar nicht gesagt, dass wir Besuch erwarten.« Sie lächelte zuckersüß. »Ich nehme an, das ist die alte Freundin, von der du mir erzählt hast.« Saber legte die Betonung gehässig auf das Wort »alt« und kicherte dann auch noch, als hätte Jesse ihr eine amüsante Geschichte erzählt.
    Jesse hielt Saber seine Hand hin und grinste verschwörerisch. »Chaleen Jarvos, Saber Wynter. Chaleen kam zufällig auf der Durchreise nach Sheridan und war so freundlich, bei uns reinzuschauen, Engelsgesicht.«

    Chaleen richtete sich abrupt auf und durchbohrte Saber mit ihren Blicken. Kalte, grün gesprenkelte Augen musterten sie von Kopf bis Fuß. »Wer ist dieses kleine Gassenkind, Jesse?«, fragte sie unwirsch.
    Jesse führte Sabers Hand an seine warmen Lippen. »Ist es das, was du bist, Liebes? Mein kleines Gassenkind?«
    Saber lachte und rieb ihre Wange an den Knöcheln seiner Finger. »Ich hole mir schnell deinen Bademantel. « Sie blickte treuherzig zu Chaleen auf. »Möchten Sie einen Kaffee?«
    Saber gab sich so unschuldig wie möglich, doch tief in ihrem Innern war sie kalt wie Eis. Diese Frau mochte vielleicht seine frühere Freundin sein, aber sie war eindeutig weit mehr als nur das – und sie stellte eine Bedrohung für Jesse dar. Diese Augen waren gefühllos und kalt und voller Gift. Chaleen Jarvos war nicht die Person, als die sie sich ausgeben wollte.
    »Ich bezweifle, dass Chaleen so lange bleiben wird«, sagte Jesse.
    »Jesse!«, gurrte Chaleen. »Ich bin so weit gereist, um dich zu sehen und mit dir zu reden.« Sie deutete um sich. »Das hat doch nichts mit dir zu tun, du bist kein Familienmensch, sondern ein Abenteurer. Du bist für ein wildes, aufregendes Leben geschaffen und nicht für diesen Inbegriff von trauter Häuslichkeit. Hier bist du zu nichts nütze.«
    Saber trat ganz dicht an den Rollstuhl und schlang Jesse von hinten die Arme um den Hals. Er konnte die Glut ihres Körpers fühlen, die Wärme ihres Atems. Sie roch frisch und sauber, während Chaleen sich mit diesem schweren, widerlich süßen Parfum übergossen hatte. Am liebsten hätte er Saber weit weggeschickt, wo Chaleen
ihre Krallen nicht in sie versenken konnte, und zugleich wollte er sie unbedingt hier haben.
    Saber lachte mit rauchiger Stimme. »Machen Sie sich keine Sorgen, äh, Carlene, so heißen Sie doch? Jesse ist hier keineswegs zu nichts nütze. Und wir versorgen einander mit mehr als genug – wie sagten Sie noch? – wilden, aufregenden Abenteuern.« Sie lächelte, tauschte einen betörenden Schlafzimmerblick mit Jesse aus und beugte ihren Kopf gerade weit genug hinunter, um mit ihren zarten, seidenweichen Lippen seine Bartstoppeln zu streifen. »Ich gehe nur schnell und hole den Bademantel.«
    »Mein Name ist Chaleen.« Die Blondine blickte ihr erbost nach und pochte mit ihrem hohen Absatz auf den Hartholzboden. Sie war verstimmt, weil Saber unbeirrt hinausrauschte und überhaupt nicht darauf einging, dass sie sie verbessert hatte. Jetzt begann sie auf und ab zu laufen. »Ich fasse es nicht, Jesse. Wie kann sich ein Mann von deinem Kaliber und von deiner Bildung mit einem kleinen …«
    »Gassenkind«, sagte Jesse spöttisch.
    »Genau!« Chaleen stürzte sich darauf. »Mit einem kleinen Gassenkind zusammentun. Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit, wir kennen einander. Wir haben Gefahren und Aufregung gemeinsam durchgemacht.« Sie legte ihre Hand auf seinen Schenkel. »Wir haben uns einander hingegeben.«
    »Das war vor einer Ewigkeit, Chaleen. In einer anderen Welt.«
    »In einer Welt, in die du gehörst. Der Verlust deiner Beine kann daran nichts ändern.« Chaleen ragte über dem Rollstuhl auf. »Du musst zurückkommen und wieder ein Teil von all dem werden. Vielleicht bist du ja schon
so weit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du für dieses alberne kleine Mädchen deine Arbeit aufgeben würdest. Sie kann gerade erst die Schule abgeschlossen haben. Du brauchst eine Frau, kein Kind.« Sie lächelte strahlend. »Du arbeitest für die Marine, nicht wahr, Jesse?«
    Saber zog den Gürtel des Frotteebademantels enger um ihre schmale Taille und wünschte einen Moment lang, er sei um Chaleens dürren Hals geschlungen.
    Jesse beugte sich vor und umfasste Chaleens Handgelenk mit seiner Hand. Sabers Mut sank wie Blei. Was war, wenn sie mit ihrer Vermutung falschlag? Was war, wenn diese

Weitere Kostenlose Bücher