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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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weinen.
    Saber holte ihr hastig ein Glas Wasser. Als sie sich über Patsys Schulter beugte, um ihr das Wasser zu reichen, merkte sie, dass von der Frau das Summen einer tiefen Vibration ausging. Sie achtete darauf, sich nicht das Geringste anmerken zu lassen, als sie Patsy eine Hand auf die Schulter legte und zuließ, dass sich alles in ihrem Innern verschob, um den Rhythmus von Patsys Körper zu finden. Sie hatte den ausgeprägten Verdacht, sie wüsste bereits, worum es sich bei dieser Vibration, diesen Energien handelte.
    »Patsy?« Jesse beugte sich zu seiner Schwester vor. »Erzähl es mir einfach, meine Liebe.«
    »Ich habe heute Morgen beim Sender reingeschaut.« Patsys Hand zitterte, als sie das Wasserglas an die Lippen
hob und einen Schluck trank. »Ich war zum ersten Mal dort, seit ich David verloren habe.«
    Jesse warf einen Blick auf Saber. »David war Patsys Verlobter. «
    Patsy nickte. »Der Sender gehört Jesse und mir gemeinsam, und ich dachte mir, ich sollte anfangen, wieder Interesse daran zu zeigen. Also bin ich hingefahren und dort ein bisschen herumgegangen. Es hat mir zugesetzt, aber ich hatte wirklich das Gefühl, es sei an der Zeit.«
    »Das ist gut so, meine Liebe«, versuchte Jesse sie zu ermutigen.
    Jetzt nahm Saber die Körperrhythmen von beiden wahr, weil Jesse Patsys Hand hielt. Es war interessant, dass die Rhythmen so unterschiedlich waren. Anscheinend zog der Umstand, dass sie Geschwister waren, keine Ähnlichkeit in ihrem individuellen Körperrhythmus nach sich. Jesse hatte einen sehr kräftigen und gleichmäßigen Puls, und das Blut bewegte sich in einem Rhythmus durch seinen Körper, der auf große Kraft hinwies. Patsy … Saber zog die Stirn in Falten, denn der Rhythmus gefiel ihr nicht. Etwas stimmte nicht ganz. Das Blut schien sich nicht so zu bewegen, wie es das eigentlich tun sollte. Sie holte Atem und versuchte sowohl Jacks Puls als auch das seltsame tiefe Vibrieren auszublenden, damit sie das Strömen von Patsys Blut wahrnehmen konnte, die Echos der Herzkammern.
    »Ich habe mit einigen der Männer gesprochen und bin dann wieder gegangen. Ich bin die gewundene Straße hinuntergefahren, die zur Schnellstraße führt, und als ich gerade auf diese Haarnadelkurve zukam …« Patsys Stimme überschlug sich wieder.
    Jesse ließ ihre Finger los, um ihr von einem Haken
neben dem Spülbecken ein kleines Handtuch zu holen. Das erlaubte es Saber, ihren Körperrhythmus auf Patsys auszurichten. Ja, da war ganz entschieden ein leichter Widerstand, der nicht da sein sollte, als das Blut durch eine Kammer ihres Herzens floss, fast schon so, als käme es nicht ordnungsgemäß durch und staute sich. Gleichzeitig konnte Saber diese seltsamen Vibrationen wahrnehmen, mit geringer Energie und präzise eingestellt auf …
    Sie richtete sich erschrocken auf und kaschierte ihr Keuchen. Es waren exakt Jesses Töne. Der Empfänger, den Patsy irgendwo an ihrem Körper trug, war darauf eingestellt, exakt nach seinem Tonspektrum zu suchen. Sie atmete mehrfach tief ein und aus. Chaleens Warnungen waren durchaus begründet gewesen. Irgendwelche Leute wollten Genaueres über die geheimen Ermittlungen wissen, die Jesse durchführte, und es war ihnen so wichtig, dass sie seine Schwester benutzten, um einen Empfänger ins Haus zu schmuggeln.
    »Lass dir Zeit, Patsy«, sagte Jesse mit Nachdruck. »Erzähl mir, was vorgefallen ist.«
    »Ich bin auf die Kurve zugefahren und habe sie sehr langsam genommen, und ich weiß, dass ich ohnehin schon erschüttert war, das bin ich an der Stelle immer, aber dieses Geländefahrzeug ist aus dem Nichts aufgetaucht, von einem schmalen Feldweg, der ausgerechnet dort in die Kurve mündet, und gegen meine Stoßstange geprallt. Mein Wagen ist ins Schleudern gekommen und frontal auf die Klippe zugefahren. Ich wäre fast in die Tiefe gestürzt, Jesse. Direkt neben der Leitplanke bin ich zum Stehen gekommen. Das Geländefahrzeug ist weitergefahren. «
    Jesses Gesichtszüge erstarrten. Er sah aus wie aus Stein
gemeißelt. Plötzlich trat eine verräterische Stille ein. Die Wände der Küche schienen sich auszudehnen und sich dann wieder zusammenzuziehen, und Sabers Herz machte einen Satz, als sich der Boden unter ihr leicht verschob. Sie warf einen Blick auf den Tisch und sah Geschirr, das sich in die Luft erhob, sich bewegte und zitterte. Kraft wogte in der Küche. Energie. Sie sah, wie sich Jesses rechte Hand langsam zu einer riesigen Faust ballte.
    Jesse Calhoun war kein SEAL.

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