Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
gelacht, die dich anrufen. Mir war nicht klar, dass sie dich nervös machen.«
»Normalerweise nicht. Aber der hier ist beharrlicher als die anderen, verstehst du?« Sie hätte ängstlich wirken und sich ängstlich geben müssen, aber auf dem Gebiet hatte sie nicht viel Erfahrung. Sie versuchte es mit einem zaghaften Lächeln und einem Flattern ihrer Wimpern, wobei sie sich ziemlich albern vorkam. Aber sie konnte ja nicht gut zugeben, dass sie vorhatte, dem Kerl die Scheiße aus dem Leib zu prügeln, wenn er sie berührte, oder ihn zu töten, falls er Jesse bedrohte.
»Calhoun hat jede Menge Wachleute im Sender aufmarschieren lassen«, beteuerte ihr Brian. »Hier kommt keiner rein. Ich werde dafür sorgen, dass dich jeden Morgen nach der Arbeit zwei von ihnen zu deinem Wagen begleiten.«
»Wir beide wissen, dass Wachmänner nicht immer die besten sind, Brian.«
Er schüttelte den Kopf. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Calhoun hat Männer engagiert, die wissen, was sie tun, echte Sicherheitskräfte und nicht Bullen, die man mieten kann – zumindest hat Calhoun das behauptet. «
Saber lächelte ihn noch strahlender an. »Danke, Brian. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du mir Mut zusprichst. Und ich werde auch keine weiteren derartigen Dummheiten anstellen. Mir ist schon wieder viel wohler zumute, weil ich mit dir darüber gesprochen habe.« Dann würde sie eben andere Mittel und Wege finden müssen,
um den Anrufer anzulocken und sich ein Bild von der Gefahr zu machen, die er darstellte.
Brian grinste sie an und war offensichtlich erleichtert, dass sie sich doch noch als kooperativ erwies. Er wandte sich ab, um die Anrufe entgegenzunehmen, und sie ließ sich auf ihrem Stuhl nach hinten sinken und begann mit ihrer Sendung als Nächtliche Sirene.
Jesse schob die Räder seines Rennrollstuhls mit kräftigen Armbewegungen an und rollte unermüdlich in dem großen Wohnzimmer und der offenen Eingangshalle hin und her. Saber schlief jetzt schon seit acht Stunden; wenn er nicht bald hörte, dass sie sich rührte, würde er sie wecken. Und das nicht einmal allzu sanft. Was hatte sie sich letzte Nacht bloß gedacht? Einen Irren zu einem Anruf aufzufordern. Ihn regelrecht dazu einzuladen. Das sah ihr mal wieder ähnlich.
Was hatte Logan heute Morgen gesagt? Brian sei ihr letzte Nacht von dem Sender nach Hause gefolgt. Warum? Was tat sich zwischen den beiden?
»Was tust du da unten?«, erkundigte sich Saber barsch und beugte ihren Lockenkopf über die Brüstung. »Übst du für eine Art Rennen? Willst du die Teppiche durchlöchern ?«
»Wir haben keine Teppiche«, entgegnete er. Niemand sollte gleich nach dem Aufwachen so sexy aussehen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, sondern war nur noch von dem glühenden Verlangen erfüllt, sie in seine Arme zu ziehen und auf der Stelle Besitz von ihr zu ergreifen.
»Wer braucht schon Teppiche, wenn du hier Spurrillen anlegst«, antwortete sie lachend und fuhr sich mit einer
Hand durch ihr ungebärdiges Haar, und das Nachthemd straffte sich über ihren Brüsten.
Jesse stieß betont langsam den Atem aus. »Du hältst dich wohl für komisch. Komm runter.«
Sie grinste ihn an, frech und aufmüpfig. »Nein, ich glaube nicht, dass ich das tue. Du klingst wieder mal wie ein alter Brummbär. Hat Patsy angerufen?«
»Ich kann es kaum erwarten, dich in die Finger zu kriegen.« Er meinte es als eine Drohung, doch wie zum Hohn trat ein lebhaftes Bild, wie sie sich nackt unter ihm wand, vor sein geistiges Auge. Er stöhnte laut. Lange würde sich Saber Wynter nicht mehr vor ihm retten können; demnächst war sie reif.
»Ach ja?«, fragte sie herausfordernd. Sie reckte ihr Kinn, und ihre blauen Augen funkelten schelmisch. »Was habe ich denn diesmal angestellt? Meine Nylonstrümpfe in deinem Badezimmer aufgehängt? Hat deine mitternächtliche Besucherin sie dort gefunden und ist wütend geworden?«
»Du amüsierst dich blendend, stimmt’s?«, fragte er.
Ihr Fuß glitt durch das Geländer und zog seine Aufmerksamkeit auf ihre nackten Beine. »Es macht mir immer Spaß, dich auf die Palme zu bringen.« Sie lachte über seinen gequälten Gesichtsausdruck.
»Wirst du jetzt runterkommen?«, fragte er aufgebracht.
»Ich muss mich unter die Dusche stellen. Und anziehen muss ich mich auch. Es geht doch nicht an, dass Patsy mich dabei ertappt, wie ich in meiner Nachtwäsche durchs Haus stolziere.«
»Mir ist ganz egal, wie Patsy dich vorfindet. Verflucht nochmal,
Weitere Kostenlose Bücher