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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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kauerte sich hin, um das kleine Gitter vor dem Lüftungsschlitz in der Wand zu entfernen. Das Rohr bog sich, und sie musste tief hineingreifen, um ihr Marschgepäck herauszuziehen.
Sie öffnete den Lederbehälter und erwog ihre Möglichkeiten. Während sie die diversen Gegenstände musterte, strich sie sich das Haar mit einem stark festigenden Gel zurück und zog dann eine eng anliegende Haube darüber. Sie entkleidete sich mit raschen Bewegungen und schlüpfte in einen Bodysuit, der so dünn war und so gut saß wie eine zweite Haut. Er diente als Versiegeler, damit sie keine Zellen zurückließ, wenn sie eine ausgewählte Person ausschaltete. Als Nächstes kam ihre Kleidung, unauffällige Sachen, die jeder Teenager tragen könnte: Über den Bodysuit zog sie eine Jeans und ein T-Shirt.
    Sie nahm keine Waffen mit, doch sie rieb ihre Hände mit einer Lösung ein, die sämtliche Linien auf den Handflächen und den Fingern ausfüllte, damit sie weder Fingerabdrücke noch Zellen zurückließ, aber trotzdem einen Haut-zu-Haut-Kontakt herstellen konnte. Diese Lotion war das reinste Wunder, eine von Whitneys besten Erfindungen, und doch hatte er sie der Regierung nicht überlassen. Nur er selbst schien sie heimlich zu verwenden. Ursprünglich hatte Saber etliche Flaschen gestohlen; dahinter steckte der Gedanke, sie anonym an ein Forschungszentrum zu schicken und zu hoffen, dort könnte man den Inhalt analysieren und nachahmen, doch es ließ sich unmöglich in Erfahrung bringen, mit welchen Einrichtungen Whitney in Verbindung stand.
    Saber war kein Anker, und daher hatte der Tod eines Menschen, und insbesondere ein brutaler Tod, verheerende Auswirkungen auf sie. Sie konnte es sich nicht leisten, bei der Arbeit ohnmächtig zu werden, und so fügte sie ihrem Arsenal ein kleines Röhrchen mit einer Flüssigkeit hinzu. Falls sie heute Nacht wieder tötete, würde sie das Mittel nehmen müssen und hoffen, dass
die Wirkung anhielt, bis sie an einem sicheren Ort allein sein konnte.
    Sie musste Jesses Alarmanlage umgehen, um das Anwesen zu verlassen, wenn sie nicht wollte, dass er ihr Verschwinden bemerkte. Er hielt sich mit seinem Freund Logan in seinem Büro auf und schaute sich mit ihm etwas an, wovon er nicht wollte, dass sie es sah. Sie würde seine Schattengänger ausfindig machen müssen, denn sie war sicher, dass sie dort draußen waren und das Haus und Jesse bewachten. Sie durften sie weder beim Verlassen des Grundstücks noch bei ihrer Rückkehr sehen.
    Sie stieß die Luke zum Dachboden auf und sprang, packte den Rahmen und schwang sich hoch. Sie schloss die Luke sorgfältig hinter sich und achtete darauf, dass sie perfekt saß und unberührt wirkte. Sie hatte diesen Fluchtweg schon hundertmal erprobt, damit sie es im Dunkeln zu der Dachluke schaffte, wo der Lüftungsrost war. Sie folgte dem Heizungsrohr, vermied jeden falschen Schritt, wich dem Isoliermaterial aus und machte sich so leicht wie möglich, während sie die Schritte zu der kleinen Öffnung zählte.
    Der Belüftungsrost war quadratisch, mit einer Seitenlänge von fünfunddreißig Zentimetern. Den Rost hatte sie bereits für alle Fälle präpariert und sämtliche Schrauben mit Ausnahme von einer einzigen gelockert. Dort hatte sie ihr Notgepäck und ihre Werkzeuge versteckt. Rasch löste sie die letzte feste Schraube, wartete im Dunkeln und hielt den Lüftungsrost, während sie ein Gespür für die Nacht entwickelte.
    Auf dem Dach war jemand. Nicht der Feind – zumindest nicht Jesses Feind. Ken Norton lag dort oben mit einem Gewehr in den Händen. Mari musste in der Nähe
sein. Wieder ignorierte Saber das bedrückende Dunkel und wie ihr darin zumute war, bis sie Maris Standort ausgekundschaftet hatte. Kein Laut und keine Bewegung waren wahrzunehmen. Keiner der beiden Schattengänger verriet sich. Es war eher eine Art sprunghafter Anstieg von Energien, als knisterte auf dem Dach ein verzweigtes Netz von stromführenden Drähten.
    Vom Dach aus war die Dachluke schwer zu sehen, und keiner der beiden Schattengänger hatte einen Grund, in diese Richtung zu schauen, vorausgesetzt, sie bewegte sich im Schneckentempo und lenkte keine Aufmerksamkeit auf sich. Saber zog den Lüftungsrost vorsichtig nach innen und achtete darauf, ihn nicht am Rahmen entlangschaben zu lassen. Jetzt war der kniffligste Teil zu bewältigen. Sie musste durch die enge Öffnung hinausschlüpfen, ohne ertappt zu werden.
    Bewegung zog immer Blicke auf sich, und Schattengänger besaßen einen

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