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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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überbracht, und ich habe es inzwischen vernichtet, aber sie tut alles, um älter zu wirken, als sie ist.«

    »Das sehe ich selbst.«
    »Sie ist in erster Linie für geheime Einsätze ausgebildet worden. Eine hübsche kleine Schule, in der sie alles gelernt hat, was sie brauchte, um sich in jeder Gesellschaft und in jedem Kulturkreis auf Anhieb einzufügen und dann spurlos zu verschwinden. Sie fällt nirgends auf. Das ist eine ihrer größten Stärken. Sie wird zu genau dem, was erforderlich ist, um die Aufgabe zu erledigen. Sie ist unglaublich gefährlich, Jesse. Eine einzige Berührung genügt. Sie kann über Berührungen töten.«
    »Das habe ich begriffen, Lily.« Es war nicht Lilys Schuld. Er musste sich selbst immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen, dass er einfach nur stinksauer war und ein Opfer suchte. Und das durfte nicht Lily sein. Sie hatte zu viel investiert, um den Schattengängern zu helfen, und sich selbst damit überfordert, aber, verdammt nochmal, er wollte sie nicht so reden hören, als sei Saber unrettbar verloren. Sie alle waren Killer. Jeder Einzelne von ihnen.
    »Er behält sie durch ihre Jobs bei Rundfunksendern im Auge. Er und seine Leute beobachten sie, weil sie sich eine Meinung darüber bilden wollen, ob ihre Geschicklichkeit dadurch nachlässt, dass sie das Gelände verlassen und das Training abgebrochen hat. Aber noch entscheidender ist, Jesse, dass sie eure Begegnung inszeniert haben.«
    Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. »Dann hat er also wirklich den Autounfall eingefädelt, bei dem ein Teil meiner Belegschaft ums Leben gekommen ist.« Darunter der Verlobte seiner Schwester. Wie konnte er Patsy jemals wieder in die Augen sehen? Und wenn Davids Wagen über die Klippe gestoßen worden war, war Patsys Unfall dann ebenfalls ein Mordversuch? Und wenn ja, warum?

    »Ja.« Lily schüttelte den Kopf. »Es tut mir so leid, Jesse. Für ihn ist es wie ein Schachspiel. Wir alle sind Figuren auf seinem Spielbrett, und er verschiebt uns, wie es ihm gerade passt.«
    Jesse rief schnell bei dem Wachdienst an, damit sie Wachen auf seine Schwester ansetzten, bevor er wutentbrannt die Fotografien aus Sabers Kindheit auf seinem Schreibtisch ausbreitete. »Dahinter steckt wohl seine Vorstellung von intellektueller Unterhaltung. Sieh dir doch nur an, was er ihr angetan hat. Er hat sie gezwungen, Tiere zu töten. Er hat versucht, sie dazu zu bringen, dass sie Kinder tötet. Er hat sie zu einem winzigen verrenkten Bündel zusammengeschnürt und sie stundenlang an engen dunklen Orten eingesperrt. Hast du das hier gesehen, Lily?« Er hob ein Foto von Saber hoch, auf dem sie auf dem Bauch lag. Sie konnte nicht älter als dreizehn gewesen sein. Etliche Männer standen um sie herum und hielten Dinge in der Hand, die wie glühende Zigaretten aussahen. Damit hatten sie wiederholt ihre Haut berührt.
    »Er wollte nicht, dass sie sich von der Stelle rührt oder schreit«, sagte Lily, die in ihrer Kopie des Ordners las. »›Ganz gleich, wie groß das Unbehagen ist‹ – dieses Wort benutzt er in seinem Bericht – ›ganz gleich, wie groß das Unbehagen ist, muss der Mörder still liegen bleiben und den perfekten Augenblick abwarten, um zuzuschlagen.‹«
    Jesse wollte etwas kurz und klein schlagen, vorzugsweise Whitney. »Sie trägt immer ein T-Shirt über ihrem Badeanzug.« Er konnte seiner Wut nicht in der gewünschten Form Luft machen, denn er nahm Lilys Tränen überdeutlich wahr. Sie war empört, entsetzt und angewidert von den Dingen, die ihr Vater tat.
    »Wir werden eine Möglichkeit finden müssen, ihm Einhalt
zu gebieten. Ich dachte, es seien nur die Mädchen in dem Laboratorium gewesen, in dem ich war. Aber er hat sie überall verstreut.«
    »Das wäre einleuchtend. Wenn eine Gruppe entdeckt – oder vernichtet – worden wäre, hätte er weitere zur Verfügung gehabt.«
    Sie rieb sich den Kopf, als schmerzte er. »Ich kann sie nicht alle finden. Ich weiß noch nicht einmal, nach wie vielen ich suche.« Sie deutete auf den Ordner, der auf seinem Schreibtisch lag. »Hast du das gelesen?«
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen«, sagte Jesse. »Hat er Pheromone bei uns eingesetzt?«
    Lily seufzte. »Ja. Es tut mir leid. Du wirst dich immer körperlich zu ihr hingezogen fühlen, Jesse, aber das heißt noch lange nicht, dass du dich nicht eines Tages in eine andere Frau verlieben wirst.«
    »Ich liebe sie.«
    Lily schüttelte den Kopf und beugte sich auf dem Bildschirm vor. »Du bist in

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