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Fesseln der Sehnsucht

Fesseln der Sehnsucht

Titel: Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Versammlung …«
    »Was sagte dieser ›Jemand‹ denn?«
    »Sie wissen sicher, dass Heath’ Schwägerin, Mrs. Laraine Price, bis letzte Woche bei uns zu Besuch war …«
    »Ja«, bestätigte Damon trocken. »Heath erwähnte den Besuch kurz.«
    »Vor zwei Tagen ist sie nach England abgereist. Sie ist gar nicht mehr in Boston. Doch Mrs. Cummings, eine der Damen aus meinem Club, sagte, jemand habe Raine gestern gesehen …«
    »Aber wie ist das möglich? Niemand kennt Mrs. Price. Wie kann sie jemand erkennen?«
    »Letzte Woche begleitete sie uns, als ich mit Heath’ kleiner Schwester Einkäufe machte. Ich stellte sie einigen Bekannten vor – Sie wissen ja, bei C. F. Hovey trifft man immer ein bekanntes Gesicht. Wer immer glaubte, Raine gestern gesehen zu haben, muss ihr dort vorgestellt worden sein. Ach, es ist alles lächerlich, wie ich schon sagte.
    Es gibt keinen Grund, wieso Raine noch in der Stadt sein sollte, und ich glaube kein Wort von dem Gerücht, weil Heath mich nicht belügen würde, aber … aber …«
    »Aber Sie hielten es für angebracht, hierher zu kommen und ihn persönlich danach zu fragen?«
    »Ja.«
    Etwas in Damons Verhalten, in seiner übertriebenen Höflichkeit und Anteilnahme, gab Lucy das Gefühl, er verschweige ihr etwas.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er mit einem reizenden, doch ein wenig gekünstelten Lächeln. »Sie fahren nach Hause und warten dort auf Heath. Ich sorge dafür, dass er heute pünktlich das Büro verlässt, und dann können Sie in Ruhe mit ihm darüber reden.«
    »Er ist sonst normalerweise um diese Zeit im Büro, oder?«, fragte Lucy, ohne auf Damons Vorschlag einzugehen.
    »Es kommt darauf an …«
    »Ist es so?«, fragte Lucy und Damons schwarze Augen senkten sich in die ihren, ehe er zögernd antwortete.
    »Er ist geschäftlich unterwegs.«
    Ein grauenvoller Verdacht stieg in ihr hoch, flammte grell auf wie ein Schwefelholz. »Wo ist er?«

Kapitel 13
    Nie zuvor hatte sie Damon so verlegen und peinlich berührt gesehen. »Ich weiß es nicht.«
    »Damon«, beschwor Lucy ihn mit eindringlicher Stimme und nannte ihn mit voller Absicht beim Vornamen. »Sie haben mir Ihre Freundschaft angeboten. Ich dachte, ich könnte mich darauf verlassen. Ich bitte Sie weder um Rat noch um Hilfe … Ich bitte Sie lediglich, mir nicht im Wege zu stehen. Sie wissen, wo Heath ist. Wenn Sie es mir nicht sagen wollen, mache ich mich allein auf die Suche nach ihm und wenn ich ganz Boston durchkämmen muss …«
    »Das dürfen Sie nicht. Es ist zu gefährlich.«
    »Als Freund wäre es Ihre Pflicht, mir zu sagen, wo er sich aufhält.«
    »Es ist unfair, Freundschaft als Druckmittel einzusetzen.«
    »Ich kämpfe um meinen Mann und dabei ist mir jedes Mittel recht. Vielleicht würden Sie mich besser verstehen, wenn Sie verheiratet wären. Wo ist Heath?«
    »Mrs. Rayne … das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Verstehe«, entgegnete sie kühl und ihre Augen blitzten verwegen. »Dann gehe ich. Können Sie mir wenigstens einen Hinweis geben, wo ich meine Suche beginnen soll? Bei den großen Lagerhäusern am Hafen? Auf dem Marktplatz?«
    »Grundgütiger, nein. Lucy, tun Sie das nicht. Es könnte Ihnen etwas zustoßen und ich würde mir nie verzeihen …«
    »Wenn mir etwas zustoßen sollte, gebe ich Ihnen mit Sicherheit keine Schuld. Heath würde das auch nicht tun. Ich habe eine schwierige Aufgabe vor mir und muss los. Guten Tag.«
    »Warten Sie.« Damon blickte auf sie herab in einer Mischung aus Verwunderung und Unmut, wie sie es geschafft hatte, ihn so sehr unter Druck zu setzen. Er konnte es nicht verantworten, sie allein durch die Stadt irren zu lassen.
    Er war zum Gentleman erzogen, der jeder Situation gewachsen war – doch wie sollte er sich in diesem Gewissenskonflikt verhalten? »Er ist im Parker House«, gab er schließlich widerwillig Auskunft. »Beim Mittagessen.«
    Lucy nickte bedächtig, ein bitteres Lächeln zog ihre Mundwinkel herab. »Natürlich. Durchgehend a la carte, darauf hätte ich selbst kommen können.«
    Als sie sich zum Gehen wandte, hielt Damon sie mit einer leichten Berührung am Ellbogen fest. »Bitte, Lu… ich meine, Mrs. …«
    »Ich fahre zu Parker. Versuchen Sie nicht mich zurückzuhalten.«
    »Das führt doch zu nichts.«
    »Ich will mich selbst davon überzeugen, dass er mit ihr dort speist.«
    »Warten Sie auf seine Erklärung. Versuchen Sie nicht ihn in die Ecke zu drängen.«
    »Bitte behalten Sie Ihre Ratschläge für

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