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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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mehrere Male zusammen, und sie fühlte eine flüssige Wärme sich in ihr ausbreiten. Er stöhnte nochmals auf und sackte auf ihr zusammen. In einer schon fürchterlich anmutenden Parodie von Zärtlichkeit sank sein Kopf auf ihre Schultern, und sein seidiges Haar kitzelte ihren Hals.
    Nach all der Härte schien diese flüchtige Sanftheit fremd und falsch.
    Eine schier endlose Zeit später zog sich Gideon aus ihr zurück und streifte vorsichtig ihr Hemd herunter, bis es den oberen Teil ihrer Oberschenkel bedeckte. Dann rollte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Sein Hemd war verrutscht und hing aus der offen stehenden Hose heraus.
    Nachdem sie einen kurzen Blick auf ihn geworfen hatte, konzentrierte sich auch Charis auf die dunklen Balken, die quer unter der Decke verliefen. Sie wollte das Organ, das er in ihren Körper gesteckt hatte, nicht sehen.
    Sie vermutete, etwas sagen zu sollen, doch war sie sich ihrer Stimme nicht sicher. Ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie ihr wehtat. Obwohl ihr kalt war, konnte sie keine Energie aufbringen, nach der Decke zu greifen.
    Wie lange sie wohl schon nebeneinander lagen? Sie vermutete nicht lange, obwohl sich jede Sekunde wie eine Stunde anfühlte.
    Sie verspürte an der Stelle, wo er sie genommen hatte, einen Schmerz, wenngleich dieser nicht mehr so durchdringend war, sondern zu einem gleichbleibenden Pochen verebbt war. Sie fühlte sich verloren, umgeben von einer riesigen Leere, als wäre die Welt um sie herum in einer unvorstellbar verheerenden Katastrophe zerstört worden. Wie eigenartig, dass dieser intimste Moment bei ihr das Gefühl hinterließ, die einzig Überlebende auf der Erde zu sein.
    Langsam setzte sie sich auf. Sie hielt den Blick zur Decke gerichtet, spürte jedoch, dass er sie einen Moment lang intensiv beobachtete.
    Wie entfernter Donner an einem Sommertag drang Verzweiflung in ihr Bewusstsein vor. Doch ihre Erschöpfung hielt die Verzweiflung für den Moment in Schach.
    Sie schlug schnell die Lider nieder und zwang sich, nicht zu weinen. Sie tat besser daran, sich hinter dieser Taubheit zu verstecken. Wenn es nach ihr ginge, würde sie für immer in diesem Bett liegen bleiben.
    Charis hörte, wie Gideon durch den Raum schritt. Wasser platschte in eine Schüssel. Vielleicht wollte er sich waschen. Vielleicht hatte er das dringende Bedürfnis, sich von sämtlichen Spuren ihrer widerlichen Person zu befreien.
    Sie bemerkte, wie sie sich selbst quälte, und verdrängte den Gedanken, bevor sie ihn weiterspinnen konnte. Stattdessen suchte sie nach diesem leeren, kalten Raum in ihrem Herzen, in dem sie nichts verletzen konnte.
    Der Teppich dämpfte seine Schritte, während er sich ihr näherte. Sie verkrampfte sich unwillkürlich. Neben dem Bett blieb er stehen. Unwillkürlich schreckte sie zurück.
    Dabei würde er sie sowieso nicht berühren. Und würde es auch nie wieder tun, jetzt, da sie sowohl nach dem Gesetz als auch faktisch seine Frau war.
    Er sagte nichts. Sie hörte ein leises Klirren auf ihrem Nachttisch. Er wandte sich ab, seine Schritte hörten sich bedächtig, aber irgendwie geschlagen an.
    Er öffnete die Tür, ging hindurch und schloss sie mit einem klickenden Geräusch hinter sich.
    Sie schlug die Augen auf. Das Feuer erhellte immer noch den Raum. Die ganze Geschichte hatte wahrscheinlich weniger als eine halbe Stunde gedauert.
    Eine halbe Stunde, in der sich ihre Welt verändert hatte.
    Sie drehte den Kopf und sah eine blauweiße Waschschüssel aus Porzellan auf dem Nachttisch sowie einen Stapel Handtücher. Er hatte nur für ihr Wohlbefinden sorgen wollen, um sie dann in Ruhe zu lassen.
    Die Tränen, gegen die sie angekämpft hatte, seit er zu ihr ins Bett gekommen war, flossen in Strömen.

    Irgendwann wachte Charis auf, um nach ihrem Mann zu sehen.
    Es entsprach nicht ihrem Wesen, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Während sie in dem zerwühlten Bett lag, umgeben von dem ungewohnten Geruch nach Sex, hatte sie genügend Zeit gehabt, Mut zu sammeln.
    Und Zeit, sich Sorgen um Gideon zu machen.
    Der Schock und das Unbehagen ließen langsam nach, und sie begann darüber nachzudenken, was dieser freudlose Beischlaf ihm abverlangt hatte. Sie musste ihn sehen, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging. Sie musste ihn sehen, da der Moment, in dem sie ihn zum Teufel geschickt hatte, in der Tat nur kurz gewesen war. Jetzt konnte nur seine Nähe ihre schmerzliche Einsamkeit lindern.
    Sie rollte sich vom Bett, wobei die abrupte

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