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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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war er doch so vorsichtig gewesen. Gideons Stimme blieb gleichbleibend. »Ach, Sie meinen das arme verwahrloste Ding, das ich zu ihrer Tante nach Portsmouth gebracht habe?«
    »Sie hat keine Tante in Portsmouth«, brummte Burkett und machte einen Schritt auf ihn zu. Er war es eindeutig gewohnt, seinen massigen Körper zur Einschüchterung einzusetzen.
    Gideon zuckte mit den Schultern. »Diese Geschichte hat sie mir aber in Winchester erzählt. Sie behauptete, von Wegelagerern überfallen worden zu sein. Sie sah schlimm aus. War übel zugerichtet.«
    Burkett wurde es unbehaglich, und er begann von einem Fuß auf den anderen zu treten, doch Felix’ Augen blieben kalt und durchdringend. Gideon schaute die Brüder weiterhin ausdruckslos an, während er sie im Stillen zur Hölle schickte.
    »Es bekümmert mich, das zu hören. Auf eine Frau, so alleine unterwegs, lauern viele Gefahren. Darum sind wir so bemüht, sie möglichst rasch zurück in den Schoß ihrer liebenden Familie zu bringen.« Felix unternahm einen glaubwürdigen Versuch, besorgt zu klingen.
    »Sehr lobenswert«, murmelte Gideon und verfluchte den schmierigen Dreckskerl. Die Blutergüsse in Sarahs - nein, Charis’ Gesicht waren Beweis, wie sehr die Familie sie liebte.
    »Da wir sie auf dem Weg nach Penrhyn nicht gefunden haben, können wir nur vermuten, dass sie bei Ihnen ist. Bitte, schicken Sie nach ihr. Wir werden dieser bedauernswerten Episode und den Unannehmlichkeiten, die Sie, Sir Gideon, haben ertragen müssen, ein Ende bereiten.« Während Lord Felix so dastand, wurde sein Ton noch salbungsvoller. Gideon unterdrückte einen Schauer der Abscheu. »Sie sind eindeutig ein Ehrenmann, und eine Dame ist in Ihrer Gesellschaft gewiss sicher. Doch das Urteil vom Rest der Welt könnte durchaus nicht ganz so wohlwollend ausfallen. Der Ruf unserer Schwester steht auf dem Spiel, und wir würden es deshalb sehr begrüßen, wenn Sie über die Einzelheiten dieses Vorfalles Stillschweigen bewahrten.«
    Gideon rang mit sich, seine Faust nicht in das selbstgefällige Gesicht von Felix zu schlagen. Doch er hatte Selbstbeherrschung gelernt, und das auf die schlimmste Weise überhaupt. Nichts in seiner Antwort deutete auf seine Abscheu gegen diese Männer hin. »Mein Lieber, ich würde Ihnen nur zu gerne helfen. Wenn dieses Mädchen in der Tat Ihre Schwester ist.« Er senkte den Tonfall seiner Stimme voller Bedauern. »Doch sie ist nach dem Tumult in Portsmouth weggelaufen. Mein Diener und ich haben noch vergeblich versucht, sie zu finden. Ich vermute, sie ist immer noch dort.«
    »Sie erwarten von uns zu glauben, Sie hätten eine schutzlose Frau alleine zurückgelassen?«, fauchte Felix ihn an und ballte die Fäuste.
    Gideon zuckte wieder mit den Schultern, obwohl er bereits wusste, dass sein sorgloses Vorgehen den jungen Farrell nicht überzeugte. »Ich vermutete, sie wäre zu ihrer Tante gegangen.«
    »Aber sie hat keine Tante in Portsmouth«, sagte Burkett noch einmal, als ob diese Tatsache einen Unterschied machen würde.
    »Das hatte sie mir aber so gesagt. Sie bestand auf Portsmouth als ihr endgültiges Ziel.«
    »Weil sie dachte, von dort verschwinden zu können«, sagte Felix durch zusammengebissene Zähne. »Portsmouth ist eine Hafenstadt. Niemand würde ihr Beachtung schenken.«
    Gideon zog wieder eine Augenbraue hoch. »Teufel noch mal, das ist ein ziemlich kluger Plan für so ein Dummerchen, das muss ich schon sagen.«
    »Darum geht es nicht«, fauchte Felix ihn an. »Es geht darum, dass wir ihre gesetzlichen Vormunde sind, und wenn Sie, Sir Gideon, ihr Unterschlupf gewähren, verstoßen Sie gegen das Gesetz und werden die gerechte Strafe dafür bekommen.«
    »Ganz ruhig, Lord Felix«, wandte Sir John ein und erhob sich vom Stuhl.
    Gideon überging die Verunglimpfung seiner Ehre. Sein Ton wurde aalglatt. »Was sicherlich der Grund dafür ist, warum ich in den ungemeinen Genuss nicht nur Ihrer Gesellschaft, sondern auch der des Richters komme. Ich bin überrascht, dass Sie nicht auch noch die Miliz mitgebracht haben, um die Vorhalle zu belagern.«
    »Wenn die Umstände uns zwingen, Gewalt anzuwenden, werden wir das tun«, sagte Felix mit gleichbleibendem Ton. Er warf Sir John einen bedeutungsvollen Blick zu, dem nach dieser prekären Wendung des Gespräches immer unbehaglicher zumute wurde. »Wir werden uns auf Sie als Vertreter des Gesetzes verlassen, Sir John.«
    Sir John räusperte sich und blickte Gideon nervös an. Gideon ahnte, was in seinem Kopf

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