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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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verwehren, außer Sie, Sir John, wollen die Macht des Gesetzes voll ausschöpfen. Ich bin nach Jahren der Gefahr und der Entbehrungen, die über jegliche Vorstellungskraft hinausgehen, nach Hause zurückgekehrt. Und wofür? Um jetzt in meinem Heimatland mit Tyrannei konfrontiert zu werden? Sicherlich nicht. Und wenn doch, dann wird Ihre Majestät davon hören. Als er mich für meine Verdienste um die Krone zum Ritter schlug, waren sein Dank und seine Gunst überaus überschwänglich.«
    »Sie weigern sich also?« Felix’ Stimme klang gefährlich. Seine Augen blieben auf Gideon gerichtet.
    »Schauen Sie, Lord Felix«, sagte Sir John. »Sir Gideon ist ein Held unseres Vaterlandes. Sie können nicht einfach unangemeldet in sein Haus eindringen und darauf bestehen, alles auf den Kopf zu stellen. Mein Gott, wir sind noch nicht einmal sicher, ob das Mädchen, das er in Winchester aufgegriffen hat, Lady Charis war. Sir Gideons Beschreibung lässt mich glauben, dass sie keine Dame war. Er ist ein Mann mit großem Scharfsinn. Wenn er sagt, sie sei eine Dienstmagd gewesen, dann wette ich, dass sie tatsächlich eine war.«
    »Wir suchen lediglich nach einer Bestätigung Ihrer Geschichte«, sagte Lord Burkett mürrisch.
    »Die Aussage eines Gentleman sollte genügen.« Gideon drehte sich zur Tür. »Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich habe leider keine Zeit mehr.«
    »Diese Angelegenheit ist damit noch nicht ausgestanden, Sir Gideon.« Felix sprach, als richtete er das Wort an einen Günstling.
    Das Verlangen, Felix niederzuschlagen, war so stark, dass Gideon es förmlich schmecken konnte. Mit Mühe behielt er seinen vornehmen Ton bei und die Hände bei sich. »Ich schlage vor, Sie kehren nach Portsmouth zurück und gehen dort vielversprechenderen Hinweisen nach, meine Herren. Sie haben einen weiten Weg umsonst gemacht.«
    »Blendende Idee.« Sir John rieb sich nervös die Hände, während er auf Gideon zuging, offensichtlich bestrebt, diese Begegnung zu beenden. »Ich bin mir sicher, die Dame befindet sich in Portsmouth. Oder zu Hause, da sie erfahren musste, dass das Leben weg von der Familie kein Vergnügen ist.«
    Felix zog langsam und bedächtig an seinen Lederhandschuhen, eine Geste, die Gideon als Drohung erkannte. Sein Ton war ebenso bedächtig. »Wir kehren nach Portsmouth zurück, um die Spur dort aufzunehmen. Doch sollte sie uns wieder hierherführen, mein lieber Sir Gideon, wird Ihr Ruf Sie vor den Folgen nicht schützen. Guten Tag, Sir.« Nach einer unverschämten Verbeugung schritt er hinaus, sein älterer Bruder trottete ihm hinterher.
    Sir John blieb zurück und murmelte flüsternd. »Sir Gideon, was für ein bedauernswerter Vorfall. Zwei unangenehme junge Männer. Ich bete darum, sie finden ihre Schwester und belästigen uns nicht wieder. Die Farrells waren schon immer ein durch und durch schlimmer Haufen. Der Vater war ein Trinker und Spieler. Hinterließ den Söhnen nichts als einen Haufen Schulden und die Vormundschaft der jungen Lady Charis, der Erbin des Earl of Marley. Ich hoffe, das arme Ding befindet sich in Sicherheit.«
    »Sie sind sehr gut informiert, Sir John.«
    »Der verstorbene Lord Burkett war berüchtigt. Seine Söhne sind vom alten Schlag. Ich würde sie nicht belästigen, doch das Recht ist auf ihrer Seite. Sie sind die gesetzlichen Vormünder des Mädchens. Lord Felix’ Aussage war korrekt. Jeder, der sie vor ihnen versteckt hält, verstößt gegen das Gesetz.« Er hielt inne und runzelte die Stirn. »Selbstverständlich weiß ich, dass ein Gentleman wie Sie unmöglich in so etwas verwickelt sein kann. Mein Gott, Sie sind gerade mal einen Monat zurück im Land, hatten kaum Zeit, die Koffer auszupacken, geschweige denn in die Geschichte einer davongelaufenen Erbin verwickelt zu werden. Das habe ich den beiden Angebern auch gesagt, doch sie wollten dem Wort eines einfachen Landedelmannes keinen Glauben schenken.« Er setzte mit einer verärgerten Handbewegung seinen Hut auf und nahm seinen Stock, der neben dem Kaminsims stand. »Kommen Sie doch zum Abendessen vorbei, wenn Sie sich eingelebt haben.«
    »Sehr gerne«, erwiderte Gideon und begleitete ihn zur Tür.
    Draußen in der Halle stand beharrlich Tulliver und bewachte die beiden Farrells, die verärgert aussahen. Gideon vermutete, sie hatten versucht, die Gunst der Stunde zu nutzen, um sich während seines Gespräches mit Sir John auf eigene Faust im Haus umzusehen.
    »Guten Tag, Sir Gideon. Und entschuldigen Sie unsere Störung.« Sir

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