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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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geflüchtet.«
    »Warum, was hat das Schwein getan?«
    Aiyana senkte ihren Blick. Sie war eine schlechte Lügnerin.
    Leonardo sah sie argwöhnisch an. »Hat er sich an dich rangemacht?«
    Aiyana nickte.
    Leonardo ballte seine Fäuste. »Ich bring ihn um.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht, dass du eingesperrt wirst. Er hat seine Strafe bekommen.«
    Leonardo lief unruhig hin und her. »Ich hätte mit dir reinkommen sollen.«
    »Wann kapierst du endlich, dass ich sehr gut auf mich selbst aufpassen kann?« Aiyana bemerkte, dass ihre Stimme einen drohenden Klang angenommen hatte. Sie fühlte sich mitschuldig und wusste nicht, warum ihr Symbol auf Doktor Weser reagiert hatte. Sie hätte seine Hände viel früher aufhalten müssen, aber sie hatte es nicht getan.
    »Aber wenn er dich wegen der Verbrennung zur Rechenschaft ziehen will, werde ich ihm eine Lektion erteilen.« Leonardo knackte mit seinen Händen und sah sie mit funkelnden Augen an.
    »Das wird er nicht wagen und zudem sind meine Untersuchungen abgeschlossen.«
    »Gut, ich hätte sonst mit Juri gesprochen, damit er einen anderen Arzt sucht.«
    Aiyana beschloss, das Thema zu wechseln. Sie zeigte auf das Bild. »Du bist doch so gut informiert, wer ist der Künstler?«
    Leonardo grinste und zog sie in seine Arme. »Karl hat geplaudert.«
    »Es ist wunderschön.«
    »Danke.« Leonardo zog sie an sich. »Es ist so schön wie mein Modell.«
    »Wer war dein Modell?« Sie hörte, dass ihre Stimme belegt klang.
    »Es gibt nur ein Modell, das ich jeden Tag in einer anderen Farbkomposition malen könnte und das ist deine Seele.«
    Aiyana lächelte und küsste ihn. »Du meinst, meine Seele sieht so aus? Herzlichen Dank, da kann ich mich geehrt fühlen.«
    »Ich male nur, was ich sehe. Ich habe nichts beigefügt oder verschönt.«
    »Was du siehst?« Sie grinste und knuffte ihn in die Seite. »Natürlich, ich hatte ganz vergessen, dass du ein allmächtiger Vampir bist und Sachen hören, riechen und sehen kannst, von denen wir Sterblichen nur träumen können.«
    »Bleib ruhig stehen.«
    Aiyana bewegte sich nicht. Leonardo hielt seine Hand vor ihren Bauch. »Ich berühre deine Seele, sie mag meine Ha nd. Die Lichtspiele sind alle violett geworden. Ich wünschte, du könntest sie sehen.«
    Ihr Herz klopfte. Die Energie, die von Leonardos Hand ausging, wärmte ihren Bauch. »Du kannst sie sehen?« Sie flüsterte heiser. »Können alle Vampire die Seele sehen?«
    Leonardo zog seine Hand zurück. »Nein, ich bin eine Ausnahme.«
    »Kannst du auch meine Gefühle sehen?« Sie sah ihn ängstlich an. Konnte er sehen, was sie empfunden hatte, als Doktor Weser sie streichelte.
    »Ich kann keine Gefühle sehen, ich sehe nur den momentanen Gemütszustand des Menschen oder Vampirs vor mir. Sehe, ob es ihnen gut geht, ob sie erregt sind oder ob sie bald sterben werden.«
    »Oh.« Aiyana sah ihn an.
    Leonardo zog sie zu sich. »Ich sehe, wie deine Seele auf mich reagiert, wenn du mich ansiehst und das ist das Schönste, das ich je gesehen habe. Es verzaubert mich jedes Mal aufs Neue.«
    »Was tut sie?«, fragte Aiyana atemlos.
    »Sie ändert die Farbe und schimmert violett.« Leonardo lächelte. »Deine Erregung lässt ihre Lichtspiele mit hoher Geschwindigkeit um sich selbst drehen.« Er zog sie an sich. »Ich liebe dich.«
    Aiyana erwiderte seinen Kuss. »Liebst du mich oder meine Seele?«
    »Ihr gehört zusammen und ich möchte nie mehr von dir getrennt sein. Wenn ich nach Irland gehe, kommst du mit.«
    »Warum musst du nach Irland?«
    »Meine Mutter hat ihr Kind verloren.«
    Sie klammerte sich an Leonardo. »Wirst du jetzt deine Kraft verlieren?«
    Leonardo schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn ich meinen Halbbruder finde, der sich vor meinem Vater versteckt.«
    »Was weißt du über ihn?« Aiyanas Herz klopfte unruhig. Die Angst um Leonardo umklammerte sie wie eine Schlingpflanze, die sich immer enger um sie wand und ihr die Luft abschnitt.
    »Ich weiß, wo er geboren ist.«
    »Ist das alles?«
    Leonardo nickte. »Darum gehen wir nach Irland. Wir müssen mehr über ihn erfahren.«
    »Entschuldigt, ich möchte eure Zweisamkeit nicht stören.« Karl hatte eine Tüte in der Hand und sah Leonardo grinsend an. »Hast du keine Polizeieskorte mitgebracht? Du musst jede Geschwindigkeitsvorschrift weit hinter dir gelassen haben.«
    »Der Verkehr am Nachmittag ist äußerst günstig.« Leonardo verzog seinen Mund.
    Karl überreichte Aiyana die Tüte. »Die Schinkenbrote sahen

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