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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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er dir das Gegenteil beweisen?«
    Aiyana richtete sich auf. Karl hatte recht. Doktor Weser konnte nichts gegen sie unternehmen.
    Karl ging an die Bar, kam mit einer Cola zurück und prostete ihr zu. »Die meisten Menschen glauben nicht an außergewöhnliche Phänomene. Wenn du in Zukunft einen großen Bogen um das Krankenhaus machst, kann dir nichts passieren.«
    »Er ist ein Vampir. Ich habe es gefühlt.«
    »Trotzdem, der Arzt wird es nicht wagen, dir zu nahe zu kommen.«
    Aiyana nahm einen Schluck Wasser. Sie sah Karl lächelnd an. »Doktor Weser weiß nicht, was für sonderbare Waffen ich sonst noch gegen ihn verwenden kann.«
    Karl nickte. »Ich denke da zum Beispiel an einen wütenden Vampir.« Er nahm sein Handy aus der Tasche. »Übrigens, wir müssen ihm mitteilen, dass du hier bist.«
    Sie hörte, wie er Leonardo den Vorfall erklärte und ein »Versprochen« anhing. Er stopfte das Handy wieder in seine Jeans, die ihm tief über die Hüften hingen.
    »Leonardo sagte, er ist in fünf Minuten da . Er hat mir verboten, mit dir vor die Tür zu gehen, oder dich mit fremden Vampiren oder Menschen allein zu lassen. Das reduziert uns auf die Galerie. Glücklicherweise habe ich neue Bilder bekommen.« Aiyana erkannte keines der Werke wieder. Sie stand auf und ging auf ein Bild zu, dass sie magisch anzog. Lang gezogene Dreiecksformen gingen strahlenförmig von der Mitte bis an den Rand des Bildes. Die verschiedenen blauen Schattierungen ließen die dreidimensionalen spitzen Balken wie Diamanten hervorstehen. Orange, rote und violette Kränze durchbrachen mit einem spiralförmigen Ring die geometrischen Formen. Die drehenden Bewegungen der Kränze zogen Aiyana in das Bild hinein und ließen sie in der fremden Welt versinken. Sie überließ sich dem Gefühl der Bewegung, die das Bild verströmte.
    Karl trat leise neben sie. »Das hier gefällt mir besonders gut.«
    »Mir auch. Die Kälte der geometrischen Formen, die wie geschliffene Diamanten das Bild beherrschen, hebt die zarten kreisenden Bewegungen noch viel deutlicher hervor. Es ist wunderschön.« Aiyana konnte ihren Blick nicht abwenden, die scheinbar drehenden Kränze hielten sie mit ihrer geheimnisvollen Mystik gefangen.
    »Es ist ein neues Werk und ich würde gern noch mehr davon zeigen, aber der Maler hat kein Interesse, seine Arbeit fortzusetzen.« Karl zuckte mit seinen Schultern. »Ich kann ihn nicht zwingen.«
    Aiyana ging näher an das Bild heran, um den Titel zu lesen, der in winzigen Buchstaben in der rechten Ecke stand. Sie konnte nicht glauben, was sie las und trat noch näher heran. Der Schriftzug veränderte sich nicht, in feinsten Buchstaben stand ihr Name auf dem Bild.
    Karl trat neben sie.
    »Mein Name steht auf diesem Bild, kannst du mir das erklären?«
    »Ich hätte es dir sofort sagen müssen, aber ich wollte dich überraschen. Leonardo hat das Bild gemalt.«
    »Die Überraschung ist dir gelungen.« Aiyana betrachtete das Bild ehrfurchtsvoll. »Ich dachte, ich würde Leonardo kennen.«
    Karl grinste. »Er ist genau wie du voller Überraschungen. Du musst wissen, Leonardo hat als junger Mann viel gemalt, wunderschöne Sachen. So habe ich ihn kennengelernt. Dann hat er plötzlich aufgehört, das ist sein erstes Werk seit vier Jahren. Er hat es vor Kurzem fertiggestellt. Ich weiß nicht, warum er auf einmal wieder malt, aber ich kann es mir vorstellen.« Karl sah Aiyana verheißungsvoll an.
    Sie errötete. »Ich wusste bis jetzt nicht einmal, dass er malt.«
    Karl stand neben ihr und drehte sich zu ihr um, als ihr Magen laut knurrte. »Ich quassle hier und lasse dich verhungern. Ich bin ein schlechter Gastgeber und habe nichts, dass ich dir anbieten könnte. Aber nebenan gibt es einen Deli, der belegte Brote verkauft.«
    Aiyana nickte. »Ich bin sehr hungrig.«
    »Setz dich. Ich bin gleich wieder da. Was willst du auf deinem Sandwich?«
    »Schinken, wenn du den auftreiben kannst.« Aiyana setzte sich dankbar auf den Stuhl. Ihr leichter Schwindel kam von ihrem Hunger. Sie zog den S tuhl vor Leonardos Bild und versank in den drehenden Bewegungen. Was hatte Leonardo gesehen, um diese wunderschöne Komposition zu zeichnen?
    Als sie die Tür hörte, drehte sie sich erschrocken um und sprang mit geballten Fäusten auf. Bereit sich gegen jeden Eindringling zu wehren. Erleichtert atmete sie auf. Leonardo kam mit eiligen Schritten auf sie zu.
    »Geht es dir gut? Was ist geschehen?«
    »Mein Symbol hat den Arzt verbrannt. Daraufhin bin ich

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