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Fesseln der Unvergaenglichkeit

Fesseln der Unvergaenglichkeit

Titel: Fesseln der Unvergaenglichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kolb
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sich in einem Albtraum, aus dem sie nicht erwachen konnte. Das Wort Vampir raste dröhnend durch ihr Bewusstsein und verschlang jede menschliche Empfindung. Sie schrie stumm auf, starrte auf Aiyana, unfähig, etwas für sie zu tun. Der Vampir beugte sich über Aiyana, wurde zurückgestoßen. Eine grüne Wolke umgab Aiyana, presste sich schützend zwischen die Körper. Moiras Atem stockte. Woher kam diese Substanz, die wie eine durchsichtige Schutzhülle ihre Freundin umspannte? Aiyana lag geborgen in der Mitte und schien nichts von dem Wunder mitzubekommen. Der Notarzt versuchte, mit seinen Händen die Schutzhülle zu durchdringen, aber er konnte nichts ausrichten. Moira verfolgte jede seiner Bewegungen. Er versuchte, Aiyana wie ein Päckchen aufzuheben. Die Schutzhülle vergrößer te sich wie ein aufblasbarer Ballon und die Arme des Mannes konnten sie nicht mehr umfassen. Er stieß ein Gebrüll aus und schlug auf den grünen Ballon ein. Nichts passierte. Wütend versuchte er, sich mit seinen spitzen Zähnen in die schimmernde Hülle zu graben, zuckte aufheulend zurück. Mit einem Satz sprang er aufs Bett und versuchte, Aiyana herunterzustoßen. Die Hülle vergrößerte sich und klemmte sich zwischen Kopfteil und Fußteil des Bettes ein. Der Notarzt stemmte sich an der Wand ab und trat mit seinen Füßen auf die Hülle ein. Sie fing die Schläge ab und wallte schützend um Aiyana. Die rohe Gewalt des Vampirs hatte nichts Menschliches an sich. Seine Augen glühten. Mit einem Satz sprang er vom Bett, ergriff seinen Notfallkoffer und entnahm ihm ein Skalpell. Moiras Hoffnung verwandelte sich in blankes Entsetzen. Der Mann stach mit dem silbernen Instrument auf die Schutzhülle ein, die sich bewegte, aber nicht nachgab. Überall dort, wo die scharfe Klinge versank, vergrößerte sich die Schutzhülle und ließ nicht zu, dass Aiyana verletzt wurde. Es klingelte. Der Notarzt blickte gehetzt zur Tür. Mit einer blitzschnellen Bewegung streifte er sich seine Uniform über und trat mit seinen Füßen nach der Schutzhülle. »Du wirst mich nicht abhalten können, auch wenn du anscheinend über unglaubliche Kräfte verfügst«, sagte er zornig. Er beachtete Moira nicht und verließ den Raum.
    Moira konnte es nicht glauben. Ein Wunder hatte Aiyana beschützt. Die grüne Schutzhülle bewegte sich flimmernd.
    Leonardo rannte tropfend ins Zimmer und blieb abrupt stehen. »Aiyana.« Mit einem Aufschrei stürzte er zu ihr und berührte die Schutzhülle. Sie begann sich unter seinen Händen zurückzuziehen und aufzulösen, drehte sich wie eine grüne Wolke um Aiyana, bevor sie ganz verschwand. Leonardo beugte sich über Aiyana. »Hörst du mich Aiyana?«, fragte er gehetzt. Sie gab keine Antwort. Leonardo blickte auf. Er sah Moira überrascht an, schien erst jetzt zu bemerken, dass sie sich nicht bewegen konnte. Mit schnellen Schritten näherte er sich ihr, blieb vor ihr stehen und fuchtelte mit seinen Händen vor ihrem Gesicht herum. Er blickte zur Tür, als müsste er sich vergewissern, dass niemand da war. Er verharrte kurz, bevor er ihr wie der Notarzt über die Augen strich. Ihre Starre löste sich auf. Die Beine gaben unter ihr nach und sie sackte zusammen. Leonardo fing sie auf, trug sie zum Bett und legte sie neben Aiyana.
    »Was bist du?« Moira brüllte ihre Angst heraus und wich zurück.
    »Was meinst du damit?« Leonardo hob seinen Kopf und sah sie erstaunt an.
    »Du bist ein Vampir. Du besitzt die gleichen Kräfte wie der Notarzt, der hier war und Aiyana bedroht hat.« Moiras Zähne klapperten und sie zitterte so stark, dass sie gegen die Wand schlug. Leonardo hatte sie die ganze Zeit getäuscht. Er war kein Mensch, sondern ein mordendes Raubtier.
    »Moira, hör mir zu. Ja, ich bin ein Vampir, aber ich tue dir nichts. Ich bin hier, um euch zu helfen. Bitte vertrau mir und sag mir, was passiert ist.«
    Moira blinzelte. Leonardo verschwamm vor ihren Augen. Das Wort Vampir hallte in ihren Ohren. Sie legte ihre Arme schützend über ihren Kopf.
    Leonardo beugte sich über Aiyana und rief gequält ihre n Namen. Immer wieder, so als wollte er sie beschwören, ihm zu antworten. Mit zitternden Fingern strich er ihr vorsichtig über den Kopf.
    Moira sah den verzweifelten Blick, mit dem Leonardo Aiyana ansah. »Die Schutzhülle hat Aiyana beschützt«, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor.
    »Vor wem musstet ihr euch schützen?«
    »Vor dem Notarzt.«
    »Wie sah er aus?« Leonardos Stimme klang unterdrückt.
    »Er war ein

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