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Fesseln des Schicksals (German Edition)

Fesseln des Schicksals (German Edition)

Titel: Fesseln des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Gallaga
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ihr Herz an zu klopfen.
    Dann tauchte Scotts lächelndes Gesicht aus dem Dunkel auf.
    «Hallo, Scott.»
    Im ersten Moment sah er sie nur schweigend an, dann trat er zur Seite und bat sie herein.
    Die Wohnung sah nicht viel besser aus als die in Boston. Sie war zwar sauber und aufgeräumt, der Raum war aber trotzdem nicht anheimelnd. Als Scott ihr einen Stuhl anbot, zog Charlotte es vor, stehen zu bleiben.
    Niemand sagte ein Wort. Unverwandt sah Scott sie an, aber Charlotte konnte seinen Blick nicht aushalten und wandte jäh ihr Gesicht ab.
    «Was tust du hier, Charlotte?», fragte Scott schließlich leise.
    Sie sah ihm in die Augen.
    «Ich brauche deine Hilfe, Scott. Ich habe sonst niemanden, den ich darum bitten könnte», brach es aus ihr hervor. Verzweifelt ließ sie sich auf den Stuhl fallen, den sie eben noch abgelehnt hatte. «Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es geht um Richard», sagte sie und versuchte vergeblich zu erkennen, welche Wirkung ihre Worte auf Scott hatten. «Er ist verletzt.»
    Scotts Gesichtsausdruck veränderte sich.
    «Was ist geschehen?»
    «Vor ein paar Tagen ist auf ihn geschossen worden. Man hat ihn gefunden und in Noahs Krankenhaus gebracht. Noah hat mich benachrichtigt. Scott … er ist so schwach …», sagte Charlotte und brach in Tränen aus.
    Scott kniete sich neben Charlotte und ergriff ihre Hände.
    «Charlotte», sagte er beruhigend. «Erzähl mir, was geschehen ist.»
    «Noah hat gesagt, dass sie ihn in das Gefängnis verlegen, wo sie die konföderierten Soldaten hinbringen. Das wird er nicht überleben», stöhnte sie.
    Scott wurde noch ernster. Auch er hatte von diesem Gefängnis gehört.
    «Ich weiß nicht, was ich tun soll. Noah kann ihn nicht mehr lange im Krankenhaus behalten. Vielleicht wenn wir Brian finden könnten … er hat viele einflussreiche Freunde.»
    «Nein. Er kann uns nicht helfen. Er könnte dadurch Schwierigkeiten bekommen.»
    «Was sollen wir sonst tun?»
    Scott lächelte.
    Fast hatte Charlotte vergessen, wie sehr sie dieses verschmitzte und beruhigende Lächeln vermisst hatte.
    «Ich verspreche dir, dass ich mich darum kümmern werde.»
    «Aber …»
    «Alles wird gut, Charlotte. Vertrau mir.»
    «Ich habe nie aufgehört, dir zu vertrauen, Scott.»
    Scott nahm Charlotte das Versprechen ab, dass sie am nächsten Tag nach Boston zurückkehren würde. Natürlich weigerte sie sich, aber Scott ließ nicht mit sich reden. Man sollte sie nicht mit dem in Verbindung bringen können, was er vorhatte. Am nächsten Morgen nahm Charlotte den Zug nach Hause.

· 37 ·
    I n nur wenigen Tagen war Neumond, dann würde die Mondscheibe vollkommen vom Erdschatten verschluckt werden. Jetzt gab sie gerade noch genügend Licht ab, damit Scott sich auf seinem Weg orientieren konnte.
    Auf jeden Laut achtend, ritt er durch die Nacht. Vor ein paar Stunden hatte er die gegnerischen Linien überquert, und er wollte vermeiden, dass eine verirrte Kugel ihn erledigte, bevor seine Mission überhaupt begonnen hätte. Langsam kroch der Gedanke in ihm hoch, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war, mitten in der Nacht durch feindliches Gebiet zu reiten, aber jetzt konnte er nicht mehr zurück. Und Richard würde nicht viel Zeit bleiben.
    In diesem Moment erklang das unverwechselbare Klicken eines Abzugshahns im Gebüsch am Wegesrand. Rasch zügelte Scott sein Pferd und riss die Hände nach oben. «Nicht schießen!», rief er. «Ich bin unbewaffnet!»
    «Keine Bewegung!», befahl jemand mit Südstaatenakzent, der kurz darauf aus dem Gebüsch kam und sich Scott näherte, sein Gewehr auf ihn gerichtet. Fast gleichzeitig erschien ein zweiter, ebenfalls bewaffneter Mann. Es waren konföderierte Soldaten.
    «Steigen Sie ab», befahl der erste grimmig und stieß ihm den Gewehrlauf in die Seite.
    Scott gehorchte. Mit langsamen, deutlichen Bewegungen stieg er vom Pferd. Er wollte ihnen auf keinen Fall einen Grund geben, auf ihn zu schießen. Beide standen hinter ihm, und er konnte sie nicht sehen, aber er nahm deutlich ihren Gestank wahr. Selbst ein Stinktier hätte entsetzt das Weite gesucht.
    Während der zweite Mann sein Gewehr auf Scott gerichtet hielt, durchsuchte der erste ihn.
    «Er ist wirklich unbewaffnet», sagte er ungläubig zu seinem Kameraden und trat ein paar Schritte zurück, um aus sicherem Abstand auf ihn zielen zu können. «Was willst du hier, Yankee?»
    Mit dem größer gewordenen Abstand wurde der strenge Geruch etwas abgemildert. Dankbar atmete Scott

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