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Fesseln des Schicksals (German Edition)

Fesseln des Schicksals (German Edition)

Titel: Fesseln des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Gallaga
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fürchte, ich habe ihn schon Jean-Baptiste versprochen.» Sie nannte ihren Begleiter beim Vornamen, was nach enger Vertrautheit klang.
    «Dann vielleicht danach?»
    Ein Kopfschütteln machte einen Strich durch Davids Hoffnungen. «Ich verstehe.»
    «Es tut mir wirklich leid. Vielleicht ein andermal?»
    «Ja, vielleicht.» Mit einer brüsken Verbeugung zog David sich zurück, als Vichy gerade mit einem Glas Bowle zurückkam.
    David zog sich in eine etwas abgelegene Ecke des Salons zurück, wo er sich diskret aufstützen und sein Bein entlasten konnte. Von dort aus beobachtete er, wie Katherine ein ums andere Mal mit Vichy tanzte und auch alle anderen Aufforderungen annahm. Sogar mit diesem Osborn tanzte sie ein zweites Mal! Es war offensichtlich, dass sie sich über ihn geärgert hatte. Da er wusste, dass Katherine ihm keine weitere Gelegenheit geben würde, ließ David sich bald entschuldigen und begab sich in sein Zimmer.
    Etwa um drei Uhr morgens hatte auch der letzte Gast Deux Chemins verlassen.
    ***
    Erschöpft lächelnd ließ Katherine sich auf ihr Bett fallen. «Molly?»
    «Ja, Katty.» Die Sklavin hatte im Dämmerlicht auf ihre Herrin gewartet.
    «Ich kann nicht mehr. Mein Gott! Ich dachte, mir würden die Füße explodieren. Diese Schuhe sind wirklich eine Qual. Ich kann mir nicht erklären, wie ich die ganze Nacht lächeln konnte. Hätten die Musiker auch nur ein Stück mehr gespielt, wäre ich mitten im Salon zusammengebrochen.»
    Molly bückte sich und zog Katherine die Schuhe aus.
    Sobald die Füße von ihrer Pein befreit waren, massierte Katherine sich die Zehen. «Hast du ihn gesehen?»
    Molly nickte. Sie hatte das ganze Fest heimlich von der Galerie im ersten Stock aus beobachtet. «Die ganze Nacht hat er dich angesehen.»
    «Wirklich?»
    «Du hast ihn vollkommen verrückt gemacht.»
    Auf Katherines sinnlichen Lippen zeigte sich ein Lächeln. «Du hättest sein Gesicht sehen müssen, als ich ihm sagte, dass ich nicht mit ihm tanzen könnte. Er tat mir so leid, dass ich beinahe doch ja gesagt hätte. Und hast du mitbekommen, wie er sich mit diesem Idioten Osborn angelegt hat?» Sie stand auf und hielt ihr Haar hoch, damit Molly das Kleid aufhaken konnte. «Einen Moment lang hatte ich Angst, ein Unglück könnte geschehen», gestand sie besorgt, während das Kleid zu Boden fiel und Molly das Korsett löste. «Zum Glück ist Papa irgendwann dazwischengegangen.»
    «Es war wirklich eine schreckliche Situation.»
    «Nun, Leutnant Parrish hat diesen eingebildeten Kerl in seine Schranken verwiesen. Was glaubt dieser Yankee, wer er ist?»
    Jemand, dem nicht klar war, wo er sich befand, dachte Molly im Stillen, während sie Katherine dabei half, das Nachthemd anzuziehen. Dann schlüpfte Katherine ins Bett und ließ sich von Molly zudecken.
    «Ach, er sieht so gut aus!», seufzte sie. «Findest du nicht auch?»
    «Sehr gut sogar. Und jetzt schlaf. Sonst wirst du morgen hässliche Augenringe haben.»
    «Oh nein, bloß nicht.» Schnell legte sie ihren Kopf auf das Kissen. «Bis morgen, Molly.»
    Bevor die Sklavin das Zimmer verließ, löschte sie die Kerzen.
    Lächelnd schloss Katherine die Augen, während ihr Körper sich zu einem Knäuel zusammenrollte. Die Nacht war lang gewesen, aber alles hatte sich genauso entwickelt, wie sie es sich erhofft hatte. Der stattliche Leutnant hatte die ganze Zeit ihren Blick gesucht. Auch sie sehnte sich danach, noch einmal in diese blauen Augen sehen zu können, die ihre Seele berührt hatten. Aber sie hatte einen Plan, und wenn sie erreichen wollte, dass David Parrish sich bis über beide Ohren in sie verliebte, musste sie ihn aufs Genaueste befolgen.
    Natürlich war es hart gewesen, über Vichys Scherze zu lachen und so zu tun, als würde sie seine Gesellschaft genießen. Immer schon hatte sie ihn für oberflächlich und eitel gehalten. Aber das war es wert. Sie hatte ihr Ziel erreicht, David Parrish war eifersüchtig.
    Einfach war es nicht gewesen, das alles einzufädeln. Zuerst hatte Katherine ihm einen Sitzplatz zugewiesen, von dem aus er ständig mit ansehen musste, wie hingebungsvoll sie Vichys Worten lauschte. Außerdem hatte sie die anderen jungen Frauen im heiratsfähigen Alter klug am Tisch verteilt. Die Hässlichsten saßen dort, wo David sie deutlich sehen konnte, die, die Katherine in irgendeiner Weise in den Schatten stellen konnten, waren außer Sichtweite. Am kompliziertesten war es gewesen, ihre rotgelockte Cousine Chantal aus Davids Blickfeld zu

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