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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Sterne
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keine im Umlauf. Und die Gäste heute sollten ja keinen bekommen, das war ja Ihr ausdrücklicher Wunsch, oder?“
„Kam Ihnen heute sonst irgendetwas komisch vor, irgendetwas?“
Krüger überlegte.
„Nein, Herr Dr. Schulte. Eigentlich nicht. Ist alles in Ordnung?“
„Haben Sie seit Ihrem Dienstantritt Ihren Arbeitsplatz verlassen, und wenn`s auch nur mal kurz war?“
Krüger räusperte sich. Er fühlte sich wie in einem Verhör. Unbehagen machte sich in ihm breit.
„Ich war natürlich mal auf der Toilette. Ich wusste nicht, dass das ein Problem ist.“
„Das ist auch grundsätzlich kein Problem. Wann waren Sie das letzte Mal auf Klo?“
Schulte war sich bewusst, dass diese Frage zu weit ging und jeden Arbeitsrechtler auf den Plan rufen würde.
„Dr. Schulte, bei allem Respekt. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Warum stellen Sie …“
„Herr Krüger, Sie haben gar nichts falsch gemacht“, fiel Schulte ihm ins Wort, „meine Bürotür war heute Abend, als ich aus der Konferenz kam, nicht verschlossen. Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen, dass niemand Unbefugtes hier war. Also noch mal: Zu welchen Zeiten waren Sie nicht an Ihrem Arbeitsplatz?“
Krüger befürchtete, seine Stelle zu verlieren und kam ins Schwitzen.
„Ich war ungefähr so gegen 16 Uhr auf der Toilette. Ja, das muss ungefähr hinkommen. Und dann vielleicht noch mal gegen halb sechs.“
Schulte überlegte, zu der Zeit war Frau Seibel noch anwesend gewesen.
„Und sonst waren Sie wirklich immer vorne am Eingang?“
Krüger grübelte. Nicht, weil er überlegte, ob er seinen Arbeitsplatz noch mal verlassen hatte, sondern ob er Schulte die Wahrheit sagen sollte. Welche Konsequenzen hätte das für ihn? Schulte spürte Krügers Unsicherheit.
„Herr Krüger, Sie wissen, wie sehr ich Ihre langjährige Arbeit für unsere Firma schätze. Sie müssen keine Repressalien fürchten.“
Krüger gab sich einen Ruck.
„Herr Dr. Schulte, ich weiß, dass das eigentlich nicht in Ordnung ist und ich habe eigentlich auch vor fünf Jahren aufgehört. Meine Frau weiß auch nichts davon. Aber …“
„Was, Herr Krüger, was?“
„Ich habe wieder mit dem Rauchen angefangen. Und da hier überall das Rauchen verboten ist, bin ich kurz rausgegangen und habe mir eine durchgezogen. Ich hoffe, Sie verzeihen mir!“
„Wann und wo?“
„Hier um die Ecke, am Rande des Parkplatzes, wo die anderen Kollegen auch immer stehen. Das war um sieben. Mit der Uhrzeit bin ich mir auch ganz sicher. Ich freue mich den ganzen Tag auf meine eine Zigarette, die ich immer um Punkt sieben rauche.“

Schulte war außer sich und knallte den Hörer auf die Telefongabel. Immer um sieben, wie bescheuert und berechenbar konnte eine Sicherheitskraft nur sein?
„Das wird Konsequenzen haben, Krüger, darauf kannst du Gift nehmen!“ brüllte Schulte laut vor Wut. Er atmete tief durch. Trotzdem musste jemand auch die Schleusen bis zu seinem Büro passiert haben. Allerdings wer Elisa hatte, verfügte vermutlich auch über ihre Zutrittskarten. Mist!

Plötzlich schoss ihm ein anderer Gedanke durch den Kopf: Was, wenn es gar kein Unbefugter war? Ein Feind in den eigenen Reihen? Für seine engsten Mitarbeiter würde er seine Hand ins Feuer legen. Aber für all die anderen? Es gab immer wieder Ärger mit Mitarbeitern, bis hin zu unschönen Austritten. Auch wenn sie nur zweimal vor dem Arbeitsgericht gelandet waren, hieß das nicht, dass es in all den Jahren nicht einige fristlose Kündigungen oder Entlassungen gegeben hatte. Einen Rechtsstreit vermieden sie meist durch die Zahlung einer stattlichen Sprungprämie. Hauptsächlich um einen Imageschaden durch negative Publicity von der Firma abzuwenden. Von den ehemaligen Mitarbeitern hörte man dann eigentlich nichts mehr. Eigentlich. „Meine arme kleine Elli“, seufzte Schulte. Wo war sie? Welche Qualen musste sie über sich ergehen lassen? Auf einmal fielen ihm die Überwachungskameras ein. Überall am Gebäudekomplex und auf dem Außengelände waren welche angebracht. Er rief sofort wieder den Wachmann an.

„Herr Dr. Schulte, Sie haben vorhin aufgelegt, ich wusste nicht, ob ich zurückrufen sollte. Was kann ich für Sie tun?“
„Bitte sichten Sie alle heutigen Aufnahmen von den Überwachungskameras. Wenn Ihnen irgendetwas auffällt – egal was – informieren Sie mich bitte sofort!“
„Jawohl, Herr Dr. Schulte.“ Diesmal legte Schulte den Hörer bedächtig auf die Gabel.
Er überlegte, KEINE POLIZEI, plötzlich zuckte er

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