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Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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beherrsche mich. Außerdem kleben meine Augen an seinen, als würde ein unsichtbarer Magnet unsere Blicke aneinander heften.
    »John Karry hat für heute abgesagt.« Ich öffne den Mund und hole Luft, um etwas zu erwidern. Er hebt eine Hand und spricht einfach weiter, ich bleibe also gehorsam stumm.
    »Es tut mir leid, und glaube mir, es war kein billiger Trick, um dich hierher zu locken. Wir werden das nachholen, das ist versprochen. Wenn auch nicht heute. Ich bin froh, dass du hier bist.«
    Ich versuche, mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. In meinem Hals hat sich ein riesiger Kloß gebildet. Ganz sicher war das nur ein blöder Trick, ich bin ja nicht blöd. Wahrscheinlich kennt er John Karry nicht einmal! In mir wallt wütende Hitze auf und ich beiße hastig die Zähne zusammen, um nichts Gemeines zu sagen. Trotzdem werfe ich ihm einen Blick zu, der meine Einstellung zu dieser Hinterhältigkeit klar macht.
    »Glaub mir, ich wollte dich nicht reinlegen.«
    »So?«, frage ich und höre, wie meine Stimme bricht. Ich räuspere mich, um endlich diesen dämlichen Kloß im Hals loszuwerden. »Ich bin ... also, ich hatte mich sehr darauf gefreut, John Karry hier zu treffen und fühle mich gerade arg veralbert.«
    »Ich weiß. Wir werden das nachholen. Immerhin können wir nun ganz in Ruhe über mein Buch sprechen.« Seine Augen blitzen, während er das sagt, und mir wird mulmig. Er hat volle, dunkle Brauen, so dunkel wie seine Haare, an den Enden sind sie etwas dünner und der markante Schwung lässt seinen Blick herausfordernd wirken. Manche Frau wäre neidisch auf solche Augenbrauen. Ich zum Beispiel.
    »Warum interessiert Sie meine Meinung so?«, frage ich und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Das viele Weiß irritiert mich, ich verstehe nicht, wie man inmitten einer solchen Unfarbe leben kann. Schwarz, das ist eine elegante, stilvolle Nichtfarbe, die wohl alle Künstler lieben. Schwarz schafft Distanz und Respekt. Aber Weiß?
    Er löst die Arme von der Rückenlehne und beugt sich ein wenig vor. Wir sitzen höchstens zwei Meter voneinander entfernt, aber ich fühle mich, als säßen wir an zwei Ufern, getrennt durch einen reißenden Fluss (der allerdings nur ein Glastisch ist). Nicht ein einziges Buch habe ich in seinem Wohnzimmer gefunden, die weißen Lacktüren eines riesigen Wandschranks verbergen dessen Inhalt. Wenn er ein halbwegs normaler Mensch ist, wird sich dahinter das Chaos verstecken, doch ich vermute auch dort akribische Ordnung. Ich denke an unsere überquellenden Schränke in der WG und muss grinsen.
    »Es kommt selten vor, dass ich eine so dedizierte negative Meinung über mein Werk hören musste. Und da sie von einer gebildeten, intelligenten Frau geäußert wurde, interessiert mich natürlich brennend, wie ich selbst besser werden kann, um auch jemandem wie dir zu gefallen. Ich möchte gerne lesen, was du dir zu meinem Roman notiert hast.«
    Er lehnt sich zurück und mustert mich. Mir ist unfassbar heiß und ich wünschte, ich hätte den dicken, ausgeleierten Pullover nicht angezogen.
    Die Ernüchterung darüber, dass ich nun doch nicht meinen Lieblingsautor kennenlernen werde, nagt an mir. Ich leere das Whiskyglas mit einem Zug und halte ihm das Glas auffordernd hin. Wenn er mich schon so reingelegt hat, werde ich zumindest so viel von
    diesem teuren Zeug trinken, wie ich vertragen kann. Es ist vermutlich das letzte Mal in meinem Leben, dass ich so was bekomme.
    Er zieht einen Mundwinkel nach oben und legt den Kopf zur Seite, als müsse er darüber nachdenken, ob er mir mehr von dem bernsteinfarbenen Drink geben darf .
    »Ich bin schon 23, kein Problem«, sage ich und lächle herausfordernd. Er steht auf und holt die Flasche aus der Bar, schenkt mir nach und stellt die bauchige, altmodisch anmutende Flasche zwischen uns auf den Tisch. Mein Bauch kribbelt, als ich einen weiteren Schluck nehme. Das Zeug ist wirklich genial, obwohl ich jetzt schon merke, dass mir schwindelig davon wird.
    »Hast du Hunger? Ich habe Dinner vorbereiten lassen. Oder möchtest du erst ...? «
    Er macht eine bedeutungsschwangere Pause. Erst was? Knutschen? Oh Gott, wie komme ich denn auf so was? Ich habe eindeutig zu viel in seinem Buch gelesen. Oder diese Gedanken kommen gar nicht aus meinem Gehirn, sondern von viel weiter unten.
    »Erst was?«, hake ich nach. So leicht will ich mich nun nicht aus der Fassung bringen lassen.
    »Ich dachte, wir können uns heute Abend an deine Notizen machen, wenn es dir

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